- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel wirbt mit 5*+, allerdings ist beim Zustand der Anlage das Plus manchmal in Frage zu stellen. Die Anlage wird meines Wissens seit 2005 genutzt - leider merkt man, dass erst jetzt Reinvestitionen stattfinden. Manches Brett am Pool ist locker, manche Fuge nicht ganz dicht oder die technischen Anlagen nicht mehr auf dem neuesten Stand. Das trübt die Urlaubsstimmung schon etwas, da man zu dem Preis auch wirklich absolute Top-Qualität erwarten kann. Das meiste darf man unter arabisch-asiatischen Flair (nicht abwertend gemeint!) abtun, manches wäre in Europa eine Beschwerde wert. Wir hatten Vollpension gebucht, was sich definitiv lohnte und bis auf die Getränke fast einem "All Inclusive" nahe kommt. Wir waren in den Osterferien auf der Insel. In dieser Zeit waren viele Deutsche und Franzosen, wenige Briten und Japaner vor Ort. Nach Auskunft unseres Butlers besuchen hauptsächlich Koreaner und andere Asiaten die Insel. Im November/Dezember kommen gerne viele Russen. Hauptsächlich waren Ehepaare in den besten Jahren mit ihren Kindern zwischen 1 und 16 Jahren in der Anlage - dazu einige Honeymooners. Man sollte sich nicht in die Mitte der Insel in die "Staff Area", also die Mitarbeiter-Abteilung wagen. Dort verliert der Malediven-Traum schnell seinen Zauber. Beim Anblick der Müllkippe (alles in Säcken, kein Gestank) wird man schon etwas traurig und denkt sich, was man diesem Land als Tourist eigentlich antut, schließlich ist das "unser" Müll, der da gelagert und anschließend per Schiff weggeschafft wird. Allerdings wird man mit einer wirklich tollen Herzlichkeit aufgenommen. Kein Wunder: Rund 75 Prozent der Einheimischen leben von zwei Dollar oder weniger am Tag - da sind 10 Dollar für den Butler, der auf der Nachbarinsel mehrere Mäuler stopfen muss, ein Segen.
Die Villa machte einen guten, aber keinen sehr guten Eindruck. Die Reinigung war stets top, aber man merkt eben, dass es in den sechs Jahren seit Eröffnung noch keine neue Investition gab. Die Klimaanlagen liefen gut, die Ventilatoren sorgten zusätzlich für Kühlung. Leider konnte man an deutschsprachigen TV nur Deutsche Welle erreichen - mehr ist aber am anderen Ende der Welt auch nicht nötig - Hideaway eben.
Hervorragendes frisches Essen mit lokalem Einschlag. Allerdings findet auch der gemeine mitteleuropäische Magen etwas am Buffet oder der Karte. Wenn man mal nicht ins Restaurant will, sondern lieber in der Villa dinieren will, hat jeder Erwachsene bei Vollpension 50 Dollar frei (Kinder 25 Dollar), was trotz deftiger Preise vollkommen ausreicht, um mit drei Gängen satt zu werden. Allgemein sind die Kosten für Getränke etwas zu hoch oder nicht ganz nachvollziehbar. Weinflaschen nicht unter 80 Dollar, 0,7-LIter MIneralwasser 10 Dollar, Sprite/Coke 6 Dollar, aber RedBull nur 4 Dollar... Wir gaben unserem Butler 10 Dollar pro Tag, wobei wir uns an den Werten und Erfahrungen im Internet orientiert haben. Was wirklich toll war, dass zu jeder Tageszeit jeder Essenswunsch durch unseren Butler erfüllt wurde. Pfannkuchen für die Kindern am Abend? Kein Problem! Essen von der Mittagskarte am Abend? Kein Problem! Essen von der Kinderkarte am Vormittag in der Villa? Kein Problem! Eine Wasserpfeife von der Bar in die Villa bringen lassen? Kein Problem!
Der viel diskutierte Butler-Service ist eine gute Idee, wir selbst haben ihn kaum ausreichend genutzt. Wir brauchten unseren Butler "nur" für's Restaurant, für's Essen bringen, Golf-Buggy (Taxi) bestellen etc.. Andere Gäste waren da unverkrampfter und nutzten ihren Butler für ALLES! Und er macht auch alles, wenn man will. Bad einlassen, Kerzen anzünden, mit den Kindern im Pool spielen, Essen holen, Badetasche tragen und und und. Der Butler wird nach einigen Tagen zu einem "Partner" und "Helfer in jeder Not", was den Aufenthalt wirklich angenehm und unkompliziert macht. Leider sprechen die meisten nur (schlechtes) Englisch, aber wir kamen klar. Wir brauchten für beide Kinder die Ärztin. Gottseidank lief das auch vollkommen unkompliziert. Pro Person muss man 30 Dollar bezahlen, wird aber hervorragend (auch medikamentös) behandelt. Kinder waren schnell wieder gesund. Zunächst hatten wir eine Villa, bei der der Zugang zum Meer etwas zugewachsen war (ein dicker Ast ragte quer über die Lücke). Der Resort Manager nahm sich unser an und besorgte eine andere Villa, die innerhalb von eineinhalb Stunden fertig hergerichtet und bezugsfertig war. Etwas zu locker nahm der Resort Manager aber meine Klage darüber auf, dass wir um 4.45 Uhr einen "Wake-Up-Call" erhalten hatten, den wir nicht bestellt hatten. Uns wurde nur kurz erklärt, dass der Mann am Empfang wohl die falsche Villen-Nummer gewählt habe - hätte ich auch selbst darauf kommen können... Umso besser ging die Supervisorin mit meiner Hinweis auf das Verhalten anderer Gäste um. Die Tatsache, dass unsere französischen Tischnachbarn lärmend Zitronenscheiben ins Meer warfen und dabei gröhlten, nahm man diskret auf und bat die Gäste um Mäßigung - mit Erfolg!
Absoluter Traum! Ein wirkliches Versteck, in dem man seine Ruhe finden kann. Für manchen mögen die Reisestrapazen zu viel sein, aber jede Minute Anreise lohnt sich dann auf der Insel doppelt. Wunderbares cyan-blaues Meer, weißer Strand, blauer Himmel - Malediven von ihrer besten Seite. Hinzu kommt eine relativ unberührte Natur. Eidechsen auf den Wegen, Gekkos an den Hauswänden, Krebse am Strand. Alle Tierchen haben nicht gestört, sondern vermittelten eher den Eindruck der absoluten Abgeschiedenheit. Moskitos werden täglich zuverlässig per Giftkanone vertilgt - kein schöner Anblick, aber offenbar nötig und auch in anderen Resorts und Ländern nicht unüblich. Das Beste: Bei 150 Gästen und 200 Mitarbeitern bekommt man wirklich seine absolute Ruhe, wenn man seine Ruhe haben will! Keine Strände, an denen die Menschen wie Sardinien in der Dose liegen, kein Pool-Halligalli.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Für die Kindern ist jeden Tag 12 Stunden Programm und sämtliche nicht-motorisierten Wassersport-Aktivitäten sind inklusive. Jede Villa hat ihren eigenen Strandabschnitt, der mal versteckter und größer ausfällt, mal öffentlicher und kleiner. Das Wasser ist glasklar, allerdings spülte die Flut an einem Tag etwas Müll an - weiß der Geier woher der kam. Jede Villa und jedes Restaurant ist mit WLAN ausgestattet, in das man sich ohne Probleme und kostenlos einbuchen kann - ganz abgeschieden ist man also nicht. Liegestühle, Liegen und Auflagen, sowie Schirme muss man nur beim Butler ordern, schon werden sie gebracht. Hinzu kommt, dass es ein absolutes Tauchparadies ist. Das Hausriff hat jeden vor Ort begeistert - egal ob beim Tauchkurs oder nur beim Schnorcheln. Schildkröten, Muränen, Fische, Rochen, Haie - alles da und sogar beim Frühstück zu besichtigen. Die Wellness-Abteilung sucht aufgrund der balinesischen Spa-Profis seines gleichen. Absolut top!!! Tennis-Courts sind vorhanden, wurden aber von uns nicht besucht, daher keine Bewertung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im April 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 7 |