- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Resort?? Dieses Hotel ist eindeutig kein Resort, auch wenn zwei vernachlässigte Pools dies glauben machen wollen. Dieses Haus ist in der Realität eine häßliche, teilweise sogar heruntergekommene Betonburg im Zentrum Nassaus, die ihre besten Jahre längst hinter sich hat. Unverständlich, daß ein Premium-Veranstalter wie Thomas Cook diese Herberge in seinem Katalog führt. Ist der öffentliche Bereich, mit "frischen karibischen Farben" aufgepeppt, noch einigermaßen akzeptabel - wenngleich ohne jegliche Atmosphäre -, so entfaltet sich der wahre Zustand dieses Hotels in den Aufzügen, auf den Fluren und ganz besonders in den Zimmern: Überall mangelt es an Pflege, in den Gängen liegen Flaschen und Papier herum, die Teppiche sind abgelaufen und schmutzig, die äußerst unangenehmen Außenflure in den oberen Stockwerken und der Hinterhof (gleichzeitig die Hotelzufahrt) vermitteln ein wenig den Eindruck von New Yorker Bronx. Man kann nur raten: Lassen Sie die Finger von diesem "Resort", legen Sie 50 Dollar mehr an und leisten Sie sich mindestens ein 4-Sterne-Hotel. Dennoch einige Fakten: 185 Zimmer auf 5 Etagen, zwei Geschäfte für Getränke, Snacks und das Notwendigste, ein sog. Business-Center mit Internetzugang (nur mit Kreditkarte, sehr teuer!), ein Tourschalter, Taxiservice vor der Tür. Die Preise sind für das Gebotene völlig absurd: Das Zimmer (Einzel-/Doppelbelegung) kostet um die 80 € pro Nacht, falls Sie individuell (evtl.über Internet) gebucht haben, kommen pro Tag - und das gilt derzeit für jedes Hotel zumindest in Nassau - noch mindestens 6% Tax, 6% Trinkgeld sowie mindestens je 4 US-$ Zimmermädchen(!)- und Energiezuschlag dazu . Die Hotels auf den Bahamas sind grundsätzlich überteuert und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt meistens nicht. Zudem sind alle Häuser stark auf amerikanische Gäste zugeschnitten, was sich dann auch in einer entsprechenden Urlaubskultur wiederspiegelt. Gute Erfahrungen können Sie jedoch auf den Outer Islands machen oder, wenn Sie ein paar Tage in der interessanten Stadt Nassau verweilen möchten, in den sehr schönen Hotels "Hilton British Colonial" oder "Graycliff". Auch die Hotels am bekannten Cable Beach würde ich persönlich kritisch sehen, diese Resorts sind zwar komfortable, aber weitgehend doch sterile Bettenburgen und ebenfalls fast ausschließlich von US-Touristen frequentiert.
Ich hatte ein "mit karibischen Farben neu dekoriertes" Zimmer gebucht und bestätigt erhalten, bei Ankunft war ein solches Zimmer allerdings nicht verfügbar (laut Auskunft der Rezeptionistin sind überhaupt nur wenige Zimmer renoviert, was auch immer das in diesem Hotel heißen mag). Die vier Unterkünfte, unter denen ich daraufhin auswählen durfte, hatten alle eines gemeinsam: Sie waren u. a. dunkel, schlecht gepflegt, hatten stark fleckige Teppiche und eine abenteuerliche Einrichtung, die wohl vom bahamesischen Sperrmüll stammte. Mein Zimmer im Detail: Ca. 20 qm groß, versiffter und eingerissener Teppichboden, zwei weiche , vordergründig saubere Betten mit unhygienischer Zudecke, kleiner Tisch, Kühlschrank mit TV, drei verschiedene, schmuddelige Sessel, alter Garderobenschrank, kleines Badezimmer mit winzigem Waschtisch, WC und Duschkabine mit verschmierten Wänden. Klimaanlage und Kühlschrank funktionierten, die Nachttischlampe nur dann, wenn man den Trick, sie einzuschalten, heraus hatte. Der Balkon entsprach dem gesamten Standard - offenbar nur im Monatsrythmus gepflegt, besaß er auch nur eine Aussicht auf tristes, rotfarbenes Gemäuer.
Hinter der Lobby finden Sie ein wenig gemütliches, zumindest aber sauber aussehendes , kleines Restaurant, in dem Sie aus einer bescheidenen Karte mit bahamesischen und amerikanischen Gerichten wählen können. Ich genoß nur das Continental Frühstück, für sieben Dollar erhält man zwei winzige Muffins, ein paar Fruchtstückchen und braunes Wasser (sozusagen als Kaffee). Wenn Sie den Tag gerne mit zwei Eiern beginnen, gerne, kostet 8 Dollar Zuzahlung. Guten Appetit! Neben dem Restaurant liegt die Bar, hier vergnügen sich tagsüber und abends die karibischen, amerikanischen und (eher wenigen) europäischen Gäste die Zeit mit Punsch, Bier und viel Rauch.
Service findet hier nicht statt. Die Mitarbeiter sind, egal ob an der Rezeption oder im Restaurant, mundfaul und äußerst gemächlich. Freundlichkeit oder gar ein Lächeln sind Fremdworte. Gäbe es null Sonnen, dieses Haus hätte sie in punkto Service verdient.
Die Lage ist noch das Beste: Ca. 600 Meter gehen Sie entlang der sehr verkehrsreichen Hauptstraße nach Downtown Nassau mit dem pulsierenden Kreuzfahrtschiff-Hafen, dem Straw Market sowie der Shopping-Meile Bay Street. Zum Airport brauchen Sie etwa 30 Minuten, das Taxi kostet US-$ 22, 00. Zum berühmten Cable Beach - das Hotel selbst hat weit und breit keinen Strand - gehen Sie am Meer entlang eine knappe Stunde. Am besten ist es jedoch, man benützt für alle Strecken (z. B. auch zur Paradise Island mit dem spektakulären Atlantis-Resort) die günstigen "Jitney"-Kleinbusse, jegliche Fahrt, gleich welcher Länge, kostet nur einen Dollar und die Routen decken tagsüber die gesamte Insel New Providence ab.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
In den beiden unattraktiven, bereits am Nachmittag im Schatten liegenden Innenhöfen des Hotels liegen ein kleiner und ein größerer Pool. Diese waren während meines Aufenthaltes jedoch so gut wie verwaist - kein Wunder, denn auch die zwei degenerierten, in den betonierten Boden eingelassenen Palmen sorgen nicht für Bahamas-Stimmung. Wenn Sie dennoch Badefreuden genießen wollen, können Sie entweder kostenlos den 5km entfernten Cable Beach nützen oder aber gegen Entgelt z. B. die wundervolle Strand- und Poolanlage des nahen "Hilton British Colonial Hotel" (siehe separate Bewertung).
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Eberhard |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 547 |