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Marcel (26-30)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Februar 2016 • 1-3 Tage • Sonstige
Bietet Hotelkomfort und ein gutes Speiseangebot
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Wer in unmittelbarer Nähe zu den antiken Stätten Kafarnaum, der Brotvermehrungskirche in Tagbha und dem Berg der Seligpreisungen am See Genezarteh übernachten möchte, dem bieten sich eigentlich nur zwei Möglichkeiten: das Pilgerhaus Taghba oder das HI Karei Deshe, das offiziell als Hostelling International-Jugendherberge klassifiziert ist. Da eine Nacht im Pilgerhaus Taghba Ende Februar 2016 mit 120 Euro zu Buche geschlagen hätte, fiel die Wahl zwangsläufig auf das HI Karei Deshe, wo ich für die gleiche Leistung (Einzelzimmer mit Bad und Frühstück) umgerechnet nur 56 Euro bezahlte. Das HI Karei Deshe liegt direkt am Ufer des See Genezareth und man gelangt über eine sich schlängelnde Stichstraße zur Landstraße 90, wo sich auch eine Bushaltestelle befindet (Fußweg ca. 10 Minuten). Von besagter Bushaltestelle verkehren regelmäßig Busse in Richtung Tiberias und Rosh Pina, eher selten auch nach Kafarnaum. Die Zugangsstraße zum Berg der Seligpreisungen lässt sich ebenfalls mit dem Bus erreichen – die verbleibenden 1000m zur dortigen Kirche muss man allerdings zu Fuß zurücklegen. Die antike Stätte Kafarnaum und die Brotvermehrungskirche in Tagbha sind ebenfalls problemlos fußläufig oder mit dem Fahrrad nach einigen Kilometern erreichbar – teils entlang der Landstraße 90, teils über Schotterstraßen und -wege, teils über asphaltierte Fußgänger- und Radwege. Kurzum: die Ausgangslage für Besichtigungen in der unmittelbaren Umgebung ist ideal – auch dann, wenn einem kein Mietwagen zur Verfügung steht. Bereits beim Check-in wurde mir angeboten, dass ich gegen eine geringe Zuzahlung auch am Abendbuffet teilnehmen könne – dies lehnte ich jedoch mangels Hunger ab. Zudem fielen zu diesem Zeitpunkt mehrere Schulgruppen mit ordentlich Getöse in den Speisesaal ein, was ich mir nicht unbedingt antun musste. Erfreulicherweise erhielt ich jedoch ein Zimmer in einem anderen, neueren Gebäudetrakt und sollte so – zumindest fürs Erste – vom Lärm verschont bleiben. Das Zimmer in diesem neueren Gebäudetrakt war im Grunde genommen in Ordnung und bot durchaus Hotelkomfort: zwei Einzelbetten, daneben jeweils ein Nachttischchen, eine Klimaanlage, einen an der Wand montierten Flatscreen-TV, einen Kühlschrank, einen kleinen Schreibtisch mit Stuhl, einen Sessel, eine Gepäckablage und einen großen Kleiderschrank – und sogar einen eigenen Balkon! Mithilfe eines Wasserkochers hätte zudem Instant-Kaffee oder Tee zubereitet werden können. Auch das an Boden und Wänden geflieste Bad war durchaus geräumig; hier befanden sich eine Duschkabine mit Handbrause, ein Waschbecken mit ausreichend Ablagefläche und Spiegel sowie ein WC. Eine ausreichende Anzahl an Handtüchern, Kernseife sowie mehrere kleine Tütchen mit einer Duschgel-Shampoo-Kombination waren ebenfalls vorhanden. Im Prinzip hat mir das Zimmer – wenn man die Einrichtung auch eher als zweckmäßig und funktional beschreiben kann – sehr gut gefallen und hatte mit der Vorstellung, die man sonst so von einer Jugendherberge hat, nicht viel gemein. Einen „kleinen“ Haken hatte das Zimmer dann aber doch: es befanden sich hunderte kleine Fluginsekten darin – darunter sicherlich auch einige Mücken! Anscheinend hatte jemand mal für längere Zeit das Fenster aufstehen lassen. Für mich ein klarer Grund, das Zimmer zu wechseln. Zurück an der Rezeption wurde meine Frage, ob das „Insektenproblem“ hier ein generelles Problem sei zwar bejaht, man bot mir aber freundlicherweise ein Zimmer im alten Gebäudetrakt an – mit der Bemerkung, dass es „sehr laut“ werden könne. Denn in diesem Gebäudetrakt waren schließlich die Schulgruppen untergebracht. Das Einrichtung des Zimmers im alten Gebäudetrakt war dann auch optisch etwas betagter, aber in einwandfreiem Zustand. Abgesehen vom fehlenden Balkon und einem Sessel bot das Zimmer ansonsten auch alles, was das Zimmer im neuen Gebäudetrakt bot: zwei Einzelbetten (jeweils flankiert von einem Nachttischchen), eine Klimaanlage, einen an der Wand montierten Flatscreen-TV, einen Kühlschrank, einen Tisch, einen Stuhl, einen Spiegel, ein Teeservice und einen Kleiderschrank. WLAN ist i allen Zimmern kostenfrei und mit guter Verbindungsqualität nutzbar. Das Bad war zwar etwas kleiner und optisch anders gestaltet, die Ausstattungsmerkmale aber identisch. Aber das wichtigste: es gab in diesem Zimmer keinerlei Insekten! Dennoch sollte man die Zimmertür schnell schließen, denn die Zimmer sind im alten Gebäudetrakt rund um den offenen, begrünten Innenhof angeordnet. In der Tat war es dann recht laut, denn Schüler auf Klassenfahrt tun nun einmal das, was Schüler auf Klassenfahrt so machen: auf den Gängen herumrennen, sich zurufen, Türen knallen. Wie erwartet wurde es dann gegen Mitternacht – als auch ich mich entschied, ins Bett zu gehen – ruhiger. Die Nachtruhe hielt dann bis 7:00 Uhr an – für mich lange genug, denn just zu dieser Zeit wollte auch ich aufstehen, um pünktlich zum Frühstücksbeginn im Speisesaal einzutreffen. Täglich von 7:30 bis 9:30 Uhr wird dort ein reichhaltiges israelisches Frühstück bestehend aus verschiedenen Brotsorten und Aufstrichen, einer vielseitigen Salatauswahl, Hummus, Cornflakes, Obst, Fruchtsäften, Kaffee und Tee angeboten, das – gemessen am Standard einer Jugendherberge – absolut keine Wünsche offenlässt. Die Anlage an sich ist – abgesehen vom Ufer – umzäunt und das Eingangstor wird nur auf Verlangen geöffnet. Die Grünflächen rund um die beiden Gebäudetrakte und der ebenfalls begrünte Innenhof, in dem große Palmen stehen, macht einen sehr schönen Eindruck. Das Ufer des See Genezareth ist natürlich belassen, d. h. hier gibt es keinerlei Befestigungen, Stege oder Sitzmöglichkeiten. Abgesehen von der Enttäuschung im ersten Zimmer („Insektenplage“) und der lärmenden Schülergruppe (das bringt eine Jugendherberge nun einmal mit sich) kann ich einen Aufenthalt im HI Karei Deshe aber guten Gewissens weiterempfehlen. Die Lage zum Erkunden der Umgebung ist gut, Busse fahren regelmäßig (wenn die Bushaltestelle auch gute 10 Minuten Fußweg entfernt ist), die Zimmer bieten durchaus Hotelkomfort (hervorzuheben sei insbesondere die Klimaanlage) und das Frühstücksangebot war reichhaltig und abwechslungsreich.


Zimmer
  • Gut

  • Restaurant & Bars
  • Gut

  • Service
  • Gut

  • Lage & Umgebung
  • Gut

  • Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1-3 Tage im Februar 2016
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Marcel
    Alter:26-30
    Bewertungen:386