- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Asyia befindet sich im neuen Stadtteil Aschgabads namens Berzengi, in dem sich praktisch nur Hotels u.dgl. befinden. Der Staatschef Njasow hatte die Eingebung, in Berzengi eine Straße mit ausschließlich Hotels zu bauen, wobei diese Hotels eher Villen sind, meist mit 15 bis 20 Zimmern und völlig überdimensionierten Restaurants und zu Tode gelangweiltem Personal. Von der Straße aus Blick zum Kopet Dag-Gebirge, d.h. zur iranischen Grenze. Jedes dieser Hotels ist von einem gepflegten Garten umgeben. Hier steigt entweder die High Society Turkmenistans oder Ausländer ab. Ohne dass ich einen Eid darauf schwören möchte, aber als ich dort war, waren nur zwei türkische geschäftsleute und ein nichtasiatisches, älteres Ehepaar dort. Aschgabad hat sich aufgrund der reichen Erdöl- und Erdgasvorkommen in den letzten Jahren total verändert, little Kuweit sozusagen, zumal Kuweit auch noch das Vorbild für Staatschef Njasow ist. Überall breite Boulevards, Brunnen, Wasserspiele, Bäume, neue Paläste und Gebäude - unvorstellbar der Unterschied zu meinem ersten Besuch 1989!!! Strom, Gas und Leitungswasser sowie Ortsgespräche sind kostenlos, 45 Liter Super kosten sage und schreibe nur umger. 1 USD, 2 Liter Mineralwasser ca. einen halben USD. In Aschgabad unbedingt das Erdbebenmuseum besuchen (1948 kamen 110.000 Menschen um), dann mit dem Taxi nach Köw Ata, wo man in einer unterirdischen Höhle baden kann. Der Sonntagsmarkt Tolkutschka wäre auch noch interessant. Was Aschgabad aber von Kuweit unterscheidet, ist u.a. der Mangel an Shoppingmalls, es ist schwierig, Geld mit Karte abzuheben (bis jetzt nur 2 Stellen in ASB in ganz Turkm.!!!), Internetcafes haben seltenheitswert. Russischkenntnisse für Individualreisende unerläßlich. Überall ist Polizei, die einem aber nichts tun. Sie langweilen sich auch nur den lieben langen Tag. Überall auch Wassergräben mit kalten Wasser. Hier habe ich mir so manches Mal die Hände abgespült, die in der trockenen Hitze ganz geschwollen waren. Da das Zimmer keine Nachttischlampen hat oder einen Lichtschalter, der vom Bett aus zu bedienen ist, bitte Taschenlampe mitbringen!
Das riesige Zimmer hatte als erstes mal dankenswerterweise eine Klimaanlage, die sogar reguliert und abgestellt werden konnte (blies genau aufs Bett), ein Doppelbett, zwei riesige Spiegelschränke, zwei Nachtschränke, ein Billigtelefon, das jedesmal, wenn man der Hörer abhob, hinterherfiel (ungemein nervig), KEINE Nachttischlampen, Kristallüster, Anrichte mit Spiegel, Kühlschrank (bitte die Steckdose benutzen, die kaputt aussieht, die andere IST kaputt), ein Glastisch mit zwei Stühlen, Fernseher ohne Fernbedienung mit Gootseidank auch russischen Programmen (nicht nur das eine turkmenische, aber auch keine anderssprachigen). Dazu einen Balkon mit einem einzigen Plastikstuhl, einen Vorraum mit Kleiderschrank, ein riesiges Bad mit Bidet, WC, Badewanne und Waschbecken, keine Ablage für Zahnbürste etc. Der Hit war die Wanne, die nicht mit der Wand verbunden war, ein kurzer Vorhang war auch nur Deko. Als ich duschte, stand jedesmal das Badezimmer unter Wasser, da -egal wie ich mich auch drehte - das Wasser NICHT in die Wanner floß. Mitten im Zimmer war zwar ein Abfluß, den das Wasser aber mangels Fußbodenneigung nicht erreichte. Alles war aber sehr sauber, Handtücher und Miniseife sowie Minshampoo wurden täglich gereicht. Die gesamte Einrichtung war sicher nicht billig, aber es gab kaum etwas, an dem nicht schon eine Schramme o d.gl. war -deshalb habe ich geschrieben: alter Stil (in der Menthalität). Allein die Gardine - typisch Sowjetunion. Es hängt was vorm Fenster, egal wie es aussieht oder ob man es benutzen kann. Achja, vorm Fenster stand noch ein ungenutztes und nicht abgedecktes drittes Bett, also ich starrte auf die Matratze. habe es dann als Koffertisch benutzt.
Im Asiya gibt es ein chinesisches Restaurant, dass den Charme einer Wartehalle ausströmt, völlig überdimensioniert. Ich nahm Platz und zerriss mir dabei mein Kleid. Die Möbel sahen übrigens neu und teuer aus, garantiert aus China importiert. Ich untersuchte den Stuhl und es stellte sich heraus, das die Lehnen beide offenbar abgebrochen waren und einfach mit Nägeln (60er Nägel, falls es so etwas gibt) zusammengenagelt wurden. Die Köpfe scheinen einfach abgekniffen worden zu sein und die hervorstehenden Enden lugten dann heraus. Wen schert schon mein Kleid? Bedient ging ich wieder, das Angebot (Speisekarte auch in Englisch) riss mich eh nicht vom Stuhle, Hauptsache teuer (für turkm. Verhältnisse). Ausserdem gibt es im Keller ein kleines Frühstücksrestaurant hinter schwarzen Scheiben. Ich fand es zunächst nicht, aber dafür gewann ich einen Einblick in die Sauna und ein versifftes Wasserbecken. So sieht es eben aus, wenn es nicht genutzt wird und das Personal keinen Sinn in der Unterhaltung und Pflege erkennen kann. In dem Frühstücksresto war ich die Einzige. Es gibt kein Buffett, sondern man bekommt das Essen zugeteilt. Bufett macht auch keinen Sinn für die paar Gäste. Da ich nach übermäßigem Teegenuß im Iran mal wieder Kaffee trinken wollte, brachte man mir diesen auch in einer Minitasse. Nachdem ich angetrunken hatte, sagte man mir, dass er aber leider einen Dollar koste. Also, mir tun die armen Mädchen dort wirklich leid, aber ich ging dann nur noch im benachbarten Hotel Nebitschi (Nebitchi) Essen. Viel gemütlicher und Swimming Pool!!!
Was soll man da schreiben? Aufgrund der Überkapazität von Hotelbetten, die auch aus den unverständlichen Visabestimmungen herrühren dürfte, langweilen sich die armen Angestellten zu Tode. Sie sind aber trotzdem nett, zumal ich sie in Russisch ansprechen konnte. Fremdsprachenkenntnisse gibt es keine. Mir wurde immer ein Taxi bestellt (35.000 Manat die Tour, offiziell ist das der Stundenpreis, aber die Fahrt in die Stadt dauert selten mehr als 10 Min). Einmal konnte ich den Schlüssel nicht ins Schloss stecken. Der Hausmeister kam sofort. Ich hatte aber inzwischen den Trick selber herausgefunden. Ich sagte ihm bei der Gelegenheit, dass alle Türen klemmen (auch so ein Phänomen in der ehem. UdSSR). Daraufhin zuckte er mit den Schultern: das Haus ist doch schon neun Jahre alt... Kein Kommentar meinerseits dazu. Im ersten Stock (Fahrstuhl war übrigens abgestellt) ist ein Tagungsraum. Das Haus ist generell-wie ganz Turkmenistan-nichts für Gehbehinderte!
Die Lage empfand ich persönlich als ungünstig, da man hier stets auf Taxi angewiesen ist. Das ist zwar sehr preisgünstig für uns, aber in Dritteweltländern ist jeder Ausländer erstmal eine Geldpresse. Außerdem gehe ich abends gern nochmal raus und "stromere" herum. Wer gerne joggt, könnte hier gut aufgehoben sein, allerdings Achtung: wie in der ehemaligen Sowjetunion überall und auch im Iran üblich: ganz plötzlich und unerwartet gibt es eine Stufe auf dem Gehweg, da kann man schon mal übel stolpern. Ich selber werde das Haus zwar weiterempfehlen, aber allein schon die Lage in Berzengi wird dafür sorgen, dass ich selber hier nicht wieder absteigen werde.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gab eine Sauna, die man mangels Gästen im allgemeinen und wegen der über 40 °C im Juli im Besonderen aber nicht nutzte. So sah es auch aus. Tagungsräume im ersten Stock, im EG auch eine Fernsehecke und eine verwaiste Bar. Achtung: 40 °C hört sich schrecklich an, aber das ist trockenes Wüstenklima, nicht so schwäl wie bei uns.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Juli 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Maria |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 125 |