- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel befindet sich in einem Gebäudekomplex aus den 1980ern am Hauptbahnhof. Die Rezeption des Hotels befindet sich in der ersten Etage, d.h. man fährt zunächst mit einem kleinen Aufzug hoch und geht einmal um die Ecke. Der Frühstücksraum befindet sich direkt neben der Rezeption und ist zweckmäßig eingerichtet. Es gibt kleine Tische mit Stühlen und an der Fensterfront ist eine etwas breitere Fensterbank, wo man sich auch dransetzen kann und das Geschehen aufm Bahnhofsvorplatz beobachten kann. Frühstück ist im Hotelpreis leider nicht enthalten und wird einem quasi für 9,90 EUR pro Person und pro Tag aufgedrängt. Auch wenn man kein Frühstück haben möchte, so bekommt man beim Einchecken Gutscheine ausgehändigt. Diese werden auch belastet. Erst beim Auschecken und der Rückgabe der Gutscheine bekommt meine Gutschrift. Zur Qualität später. Das Hotel macht einen eher sehr alten Eindruck, ist aber sauber. Die Inneneinrichtung, wie auch das Zimmer, sind irgendwann um 1975 stehen geblieben. Zwar hatte unser Zimmer einen kleinen Flatscreen, aber das macht noch lange keine moderne Inneneinrichtung aus. Die Gästestruktur war sehr gemischt - vom Städtereisenden über Ehepaare bis hin zum Geschäftsmann war alles vertreten. Es ist mir noch nie so schwer gefallen ein Hotel zu beurteilen. Es gab so einige krasse Gegensätze. Eine moderne Kaffeemaschine, ein Flatscreen, kostenloses, aber langsames WLAN, nette Servicekräfte, aber dafür ein Hotel was dringend eine Grunderneuerung nötig hätte. Wir fühlten uns nicht wirklich wohl und selbst zum Schlafengehen war es eher unangenehm.
Wo fängt man an? Unser Zimmer 508 (mit großer Wahrscheinlichkeit auch gültig für alle anderen Zimmer) war sehr klein. Gerade "groß" genug für zwei Einzelbetten in unserem Fall, ein kleines Eckregal mit dem kleinen Flatscreen-TV drauf, einem langen Schreibtisch mit Spiegel und einer Lampe drauf, einem sehr abgenutzten kleinen Sessel und einer Art offener Garderobe. Das Badezimmer war ebenfalls gefühlt in 1975 stehengeblieben und alles hier hatte sehr starke Abnutzungserscheinungen. Wir hatten eine Badewanne ohne Duschvorhang. Gab auch nie einen, denn man konnte keine Vorrichtung dafür erkennen. Der Brausekopf war an einem sehr kurzen Schlauch angebracht, so dass man gezwungen war in der Hocke zu duschen. Es ging nicht anders. Und nach jedem Duschversuch stand das ganze Badezimmer unter Wasser. Dafür gab es aber einen modernen Seifen- und Duschgelspender. Auch ausreichend Handtücher, Plastikbecher für die Zahnpflege und abgepackte Handseifen waren vorhanden. Das Badezimmer war trotz das es heruntergekommen war sauber. Das Fenster im Zimmer war mit nur sehr viel Kraftaufwand aufzubekommen. Dafür hätte man die Zimmertür mit einem Ruck öffnen können - ohne die Karte für das elektronische Schloss zu benutzen. Die Betten waren bequem und wir hatten auch Zusatzkissen. Dafür rollten die Betten gerne auch mal durchs Zimmer und die Decke bestand aus einem weißen Lacken um eine Wolldecke gehüllt.
Es gibt den bereits erwähnten Frühstücksraum. Er wird auch nur für das Frühstück genutzt. Es ist kein Restaurant wie bei vielen anderen Hotels, wo man auch andere Mahlzeiten einnehmen könnte. Für 9,90 EUR pro Person und pro Tag bekam man ein "Frühstücksbüffet, was aber eher vom Namen her irreführend ist. Büffet ist hier eher, dass man so viel essen kann wie man möchte. Ansonsten wurden eher Sachen für ein kontinentales Frühstück angeboten. Der Kaffee kam aus eine WMF-Maschine und man hatte die Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten. Dafür gab es dann aber nur eine Sorte Käse (war immer schnell vergriffen), Kochschinken und Salami. Alles ziemlich lieblos auf einem Tablett gelegt. Vertrocknete Zerealien, eine Karaffe mit Milch, drei Sorten abgepackte Marmelade, abgepackte Butter, Eier zum Selberkochen in einer Art umgebautem Toaster, sehr trockene Baguettestücke und leckere Croissants gab es ebenso, wie eine Maschine für Orangen-, Grapefruit-, Apfelsaft und Wasser. Man wurde satt - alles andere wäre gelogen. Aber man darf hier nicht eventuell gewohnte Standards bei Frühstücksbüffets eins zu eins auf dieses umsetzen. Es war eher der Versuch mit Kleinigkeiten, wie liebevoll gestapelte Servietten und einer mit Plastikblumen dekorierten Wand eine angenehme Frühstücksatmosphäre zu schaffen.
Das Personal an der Rezeption und die Servicekräfte im Frühstücksraum waren hilfsbereit und freundlich. Allerdings merkte man sehr schnell die Mentalität der Franzosen bei Menschen mit wenig bis gar keinen Französischkenntnissen nicht wirklich helfen zu wollen. Schwer zu beschreiben wenn man es nicht selber erlebt hat. Die Zimmerreinigung am ersten Tag funktionierte einwandfrei und auch das Trinkgeld wurde mitgenommen. Dafür war dann am zweiten Tag die Reinigung sehr halbherzig ausgeführt, aber dafür wurde wenigstens das Trinkgeld nicht mitgenommen. Im Frühstücksraum lief es auch nicht immer rund. In der Zeugnissprache würde man schreiben "War stets bemüht!". Es sei hier an dieser Stelle erwähnt, dass wir grundsätzlich nicht sehr anspruchsvoll und pingelig sind. Es will also was heißen, wenn ich das hier so schreibe.
Wir sind mit dem TGV aus Frankfurt am Main angereist und waren nach wenigen Schritten aus dem Bahnhof Lyon Part-Dieu kommend schon am Hotel. Ganz in der Nähe befindet sich ein Einkaufszentrum mit u. a. einem Carrefour (eine große Supermarktkette). Auf dem Bahnhofsplatz befindet sich auch der eine oder andere Fastfoodladen bzw. diverse kleine Restaurants von nicht gehobenem Niveau. Auch in der Nähe ist eine Bushalte- und Straßenbahnhaltestelle. Die Metrohaltestelle der Linie B ist ebenfalls auf dem Bahnhofsplatz zu finden. Mit einmal Umsteigen kommt man schnell in die Altstadt.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2012 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Murat |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 19 |