Hótel Austur

In der Gegend gibt es nicht viele Unterkünfte, daher mussten wir notgedrungen dort bleiben. Wir hatten eine organisierte Rundreise und konnten uns die Unterkünfte nicht direkt aussuchen. Das Hotel wäre an sich ein toller Ausgangspunkt für einen Aufenthalt im östlichen Teil der Insel. Das Hotel war kaum belegt. Eine Frau lief uns abends über den Weg und ein Ehepaar, sowie eine Familie am nächsten Morgen. Nach uns waren scheinbar auch noch eine Handvoll Gäste am Buffet. Am zweiten Morgen war außer einem weiteren Mann niemand beim Frühstück zu sehen. Für das, was man geboten bekommt, ist das Hotel definitiv zu teuer. Man könnte so viel aus diesem Hotel machen. Aber leider scheinen die Besitzer nicht ausreichend Interesse oder Zeit zu haben. Sehr schade, dass hier nicht mehr investiert wird und man stattdessen versucht halbherzig noch Geld rauszupressen.

Das Zimmer, welches wir zuerst bekommen sollten hätte ich als schlecht bewertet. (siehe Fotos zur Bewertung) Es war klein, ebenso das Bad, altmodisch und lag direkt an der Straße mit Blick auf den Parkplatz. Zudem im Erdgeschoss, wo jeder reinschauen kann. Sowas mag ich schon mal überhaupt nicht. An sich war das Zimmer aber sauber. Es kam aber aufgrund der Einrichtung absolut null Wohlfühlfaktor auf. Auf unsere Beschwerde hin, haben wir das Zimmer gegenüber bekommen. Es war mit Blick auf den Garten und um einiges größer. Es war scheinbar teilrenoviert, da die Wände und Vorhänge, sowie Lampen anders aussahen als auf einigen Bildern, die wir zuvor online gesehen haben. Zudem war es gefliest, was ohnehin schon mal hygienischer ist. Allerdings wurde dort wohl schon ein Weilchen kein Staub mehr gewischt. Ansonsten war es allerdings sauber. Das Bad war seltsam...die Dusche hatte keinen Vorhang oder eine Trennwand, wodurch man immer das Bad geflutet hat. Und es gab nicht mal einen Wischer, womit man das Wasser hätte wegmachen können. Das Bad war an sich sehr altmodisch, mit senfgelben Wänden und Boden aus einem Kunststoff. Pflegeleicht, aber absolut hässlich. Es erfüllte seinen Zweck, das war es dann aber auch schon. Null Wohlfühlfaktor. Das Zimmer hatte viele Abstellmöglichkeiten und die Betten war überraschend bequem, ebenso die Kissen. Es roch nicht komisch oder muffig, was ich beim Anblick des Hotels von außen erst befürchtet hatte. Die Bettwäsche war sauber und auch hier hatte man kein unhygienisches Gefühl. Im Zimmer gab es Fernseher und Wasserkocher mit Tee und Kaffee. Zimmerreinigung erfolgte keine. Ich vermute, dass sie bei der geringen Belegung nur einmal die Woche einen Putztrupp haben, der dann die Zimmer reinigt, die belegt waren.

Das Frühstück war unterirdisch. Am ersten Morgen sah es am Buffet aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Es war dreckig mit Krümeln von mindestens am Vortag, es stand alles kreuz und quer ohne jedes System und viele Bestecke waren ebenfalls nicht richtig sauber. Das normale Brot war bereits angetrocknet, lediglich das Toast schien frisch zu sein, da die Tüte noch voll war. Wenigstens haben sie die Rückfrage zu glutenfreiem Brot für meinen Mann berücksichtigt. Was aber auch nur bedingt was brachte, da sie scheinbar nur zwei Packungen gekauft haben. Am nächsten Morgen waren nur noch 3 Scheiben übrig, da der nette Herr vom Vorabend die ganze Packung ans Buffet gestellt hatte und sich somit auch andere Gäste daran bedient haben. Ich hatte noch nie so einen Ekel vor einem Buffet. Nutella und Marmeladen waren in den Originalgläsern am Buffet, was dazu führte, dass Gäste scheinbar mit schmutzigen Messern etwas rausgeholt haben. Die Marmelade waren bis auf eine neue, die wir dann geöffnet haben, geschimmelt. Im Nutella hingen Krümel. In der Obstschale lagen Bananen, die noch richtig grün waren und am zweiten Tag waren davon schon keine mehr da. Die Wurst- und Käseplatte wurde scheinbar nur aufgefüllt und jeden Tag ohne Zwischenreinigung erneut hingestellt. Wie kann ich denn als Gastronomiebesitzer verderbliche Ware, die morgen mindestens 3 Stunden im Warmen stand, einfach wieder wegräumen und am nächsten Tag erneut hinstellen? Ich möchte nicht wissen, wie alt die gekochten, aufgeschnittenen Eier waren, die ebenfalls auf einer solchen Platte lagen. Gurken und Paprika waren weich und runzelig und am zweiten Tag war der Käse sogar geschimmelt. Die Wurstplatte hatten einen widerlichen Schmierfilm unter den Wurst- und Schinkenscheiben. Ich möchte nicht wissen, wie alt die Cornflakes in den Behältern waren oder wie lange die Milch etc. schon offen da stand. Vom Innenleben des Kaffeeautomaten mal ganz zu schweigen, wenn ich so rückblickend darüber nachdenke. Ich habe noch nie ein so dreckiges und unhygienisches Frühstücksbuffet erlebt. Am ersten Morgen war der muffelige Betreiber zum Frühstück da und hat genauso böse geschaut, wie am Vorabend. Kein "guten Morgen", nichts. Am zweiten Morgen war die junge Frau wieder da. Das hat mir eigentlich super leid getan, denn sie war echt nett und hat versucht in diese Bude wenigstens ein bisschen Ordnung zu bringen. Sie hatte das komplette Buffet aufgeräumt und gesäubert und die ganzen Frühstückssachen wenigstens ordentlich hingestellt. Es sah deutlich ansprechender aus als am Vortag. Trotzdem ist ihr entgangen, dass die Platten so schmutzig waren und der Käse schimmelte. Ich verstehe, dass man bei einer so geringen Belegung kein mega Buffet anbieten kann. Dann würde ich aber versuchen, es lieber etwas zu begrenzen und dafür Sachen anzubieten, die frisch und essbar sind. Dann stelle ich saubere Löffel in die Marmeladen und andere Aufstriche und stelle daneben kleine Gläser, wo es sich die Gäste portionieren können. Und ich muss kein runzliges Gemüse hinstellen, wenn ich doch ein Restaurant habe, wo ich die Lebensmittel verwerten kann, bevor sie vergammeln. Es gibt so viele Möglichkeiten, wenn man nur will.

Service war eigentlich nicht wirklich vorhanden. Als wir im Hotel ankamen (ca. 17 Uhr) mussten wir eine Handynummer anrufen, die auf einem Schild an der Rezeption stand. Kurz darauf kam eine junge Frau mit dem Auto angerast und erzählte uns, dass sie wegen Personalengpässen im Restaurant aushelfen muss und deshalb niemand im Hotel ist. Zuerst fand sie uns im System nicht, dann aber doch, nachdem wir ihr den Namen der Reiseagentur mitgeteilt haben. Sie gab uns den Zimmerschlüssel und war wieder weg noch bevor wir im Zimmer waren. Da es in der Gegend kein passendes Restaurant für uns gab, haben wir uns im Supermarkt eingedeckt und im Frühstücksbereich des Hotels gegessen, wo man sich scheinbar zumindest rund um die Uhr am Kaffeeautomaten und Geschirr bedienen kann. Währenddessen kam einer der Chefs und fragte, ob alles ok sei. Ich konnte ihn nicht zuordnen und bevor wir überlegt hatten zu fragen, ob wir das Zimmer wechseln können, war er auch schon wieder weg. Etwas später kam ein weiterer Mann, der erst in der Küche hantierte und dann an der Rezeption saß. Er war scheinbar nicht begeistert, dass ich ihn beim Essen störte und hatte generell einen sehr grimmigen und unfreundlichen Gesichtsausdruck. Ich habe dann wegen eines Zimmerwechsels gefragt und er hat uns das Zimmer gegenüber gegeben, womit wir einverstanden waren. Allerdings wirkte er sehr genervt. So gewinnt man keine Gäste. Und wenn man Personalknappheit hat, wird diese nicht besser, wenn ich mir das Personal nicht leisten kann, weil die Gäste ausbleiben.

Die Lage an sich ist auf die Gegend bezogen eigentlich gut. Es liegt in einem kleinen Ort, es gibt dort 2-3 Restaurants (eines wird vom Hotelbesitzer betrieben), einen Supermarkt, Tankstelle, Bäcker, etc. Wir waren dort für 2 Nächte untergebracht. Unsere Ausflugsziele haben wir problemlos erreicht, man muss in diesen abgelegenen Teilen Islands allerdings generell längere Fahrzeiten in Kauf nehmen.

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