- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das B&B ist nach der Unabhängigkeit Kirgistans neu entstanden. Die pfiffige Eigentümerin Lena Schkurina hat die Zeichen der Zeit erkannt und genutzt! Sie wartet nicht auf bessere Zeiten, sie handelt! Auf ihrem Grundstück befinden sich in einem Anbau inmitten eines Obstgartens zwei Gästezimmer für wirklich einfachste Ansprüche. Fehlender Luxus wird durch Herzlichkeit wettgemacht. Es wird Halbpension geboten, VP wäre möglich, aber angesichts der riesigen Portionen nicht erforderlich. Drei Stufen ins Zimmer machen es für Gehbehinderte nicht leicht, aber dieser Personenkreis hat es in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion sowieso sehr schwer. Der Tourismus befindet sich in Kirgistan noch in den Anfängen, umso begrüßenswerter die Eigeninitiative vieler Leute. In Tscholpon-Ata befinden sich 2500 Jahre als Petroglyphen (Zeichnungen auf Steinen), in der Nähe davon auch ein nagelneues SOS-Kinderdorf, dessen Luxusausstattung zu touristischen Unternehmungen der Kirgisen Anlaß gab. Sie fuhren mit der Familie im Auto im Schritt-Tempo daran vorbei. Wichtigstes Requisit in Tscholpon-Ata ist Sonnenmilch mit einem SEHR hohen LSF, da die Sonne außerordentlich stark ist. Lena berichtete mir, dass es im Sommer immer wieder zu allerschwersten Verbrennungen kommt und der Urlaub oft schon nach dem ersten Sonnenbad vorbei ist. Geldwechsel ist nicht nur auf der Post, sondern auch (in der Saison) an quasi überall befindlichen Kiosken problemlos möglich (Bareuro,-dollar). Rechts neben dem Postamt befindet sich ein kleines Museum über den Issyk-Kul-See. Deutsche Praktikantinnen waren so nett und haben einen Museumsführer ins Deutsche übersetzt. Die Blätter (in Pastikfolie) kann man an der Kasse ausleihen. Bitte wieder zurückgeben! Sonntags wird in Georgiewka, einem kleinen Ort in Richtung Karakol, ein authentischer Viehmarkt und Markt für alles Mögliche durchgeführt. Einfach hintrampen, ist problemlos möglich (in KG wird trampen bezahlt!). Wer mit dem Bus oder der Marschrutka (Sammeltaxi) fahren will, stellt sich einfach an die Straße und winkt. Unkomplizierter geht es nicht, auch wenn viele Busse in D nicht mehr durch den TÜV kommen würden. Wer reiten will, sollte einfach einen Bauern fragen.Alles unkomliziert machbar. Die Kirgisen sind ein Reitervolk (Dschigiten).
Lena hatte zu dem Zeitpunkt, an dem ich dort war, aus den vorhandenen Mitteln gemacht, was möglich war. Besser handeln als auf Wunder warten war ihre Devise. Die Zimmer sind für Traveller mit einfachen Ansprüchen, nichts für Luxustouristen. In dem Zimmer, in dem ich untergebracht war, befanden sich drei Betten, Tisch und Stühle, TV und Radio, in dem dazugehörigen Vorbau Kühlschrank und Wasserkocher auf einem Tisch sowie ein Waschbecken mit fließend Wasser (kalt). WC in einem daneben befindlichen Herzhäuschen (Taschenlampe nicht vergessen). Da es im Mai (Vorsaison) nachts noch empfindlich kalt wurde, stellte man mir unaufgefordert noch einen gut funktionierenden Bahnheizköper zur Verfügung.
Lena ist eine wirklich BEGNADETE Köchin!!! So etwas erlebt man ganz, ganz selten!!! Der Preis von umger. 7 Euro für Unterkunft und HP beinhaltete auch Frühstück und Abendbrot (HP eben). Die von Dima servierten Portionen waren nicht nur RIESIG, sondern auch von erlesenem Geschmack und herrlich auf die Teller drapiert. Das Auge ist mit. Wer hier abnehmen will, ist am falschen Platz, man kann dem herrlichen Essen nicht widerstehen. Ob russische, usbekische oder koreanische Gerichte, Lena hat den Dreh raus. Da die Portionen riesig waren, habe ich oft davon auch noch zu Mittag gegessen, das war anders nicht zu schaffen. Lena wollte ein Restaurant eröffnen mit vorzugsweise vegetarischen Gerichten. Es wird Zeit, dass ich mal wieder hinfliege, um das zu checken. Eigentlich müßte ma hier 7 Sonnen geben.
Lenas Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft schlägt alle Rekorde! Auch ihr Sohn Dima ist sehr nett. Das opulente Frühstück wird auf einem Tablett genau nach vereinbarter Uhrzeit gebracht, mit Serviette überm Arm. Dima läßt sich das nicht nehmen. Da im Mai tagsüber schon starker Sonnenschein vorherrschte, wurden mir Tisch und Stühle in den Garten gestellt, damit ich dort Lesen konnte. Im Garten ist auch eine kleine Wäscheleine mit Klammern für die Gäste. Wäsche kann man im privaten Bad der Familie waschen. Ich hatte allerdings nicht gefragt, ob man auch Wäscheservice anbietet, habe es einfach selbst gemacht. Wer baden oder duschen will, kann dies ebenfalls im privaten Bad der Familie tun. Als ich einmal die Katze fotografieren wollte, ist man extra aufs Dach gestiegen, um sie für mich runterzuholen.
Das B&B befindet sich in der Hauptstraße des kleinen Badeortes Tscholpon-Ata am Nordufer des herrlichen Issyk-Kul-Sees, links neben der Post in der Sowjetskaja uliza 81-4 (Eckgrundstück). Außen ist in englischer Sprache ein selbstgemaltes Schild angebracht (Sovietskaya 81-4). Lena bittet darum, sich neben die Tür zu stellen, nachdem man geklingelt hat, um aus dem Fenster des Hauses sichtbar zu sein. Oft klingeln nämlich Kinder (Klingelputzer). Kommt man mit dem Bus aus Bischkek, so sind es von dem kleinen Platz, der als Busbahnhof fungiert, nur ca. 5-10 Minuten zufuß. Kommt man aus Karakol, dann dem Busfahrer einfach bitten, beim Postamt (Potschtamt) anzuhalten. In der Saison stehen am Bushof Frauen, die auf Kundschaft warten, also alles mehr oder minder problemlos.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2004 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Maria |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 125 |