Hotel Basarab

Anfang Juni 2013 habe ich gleich zwei Mal im Hotel Basarab übernachtet – dabei handelte es sich um eine geplante Übernachtung sowie eine „unverhoffte“ Übernachtung zwei Tage später, da ich meinen Rückflug verpasst hatte und mir für eine Nacht eine günstige Bleibe suchen musste. Für beide Übernachtungen habe ich je 19 Euro (ohne Frühstück) gezahlt, womit das Hotel Basarab eine der günstigsten Unterkünfte in Bukarest ist. Für diesen Preis darf man natürlich nicht allzu viel erwarten, wenngleich zunächst einige Punkte für das Hotel sprechen mögen. Da wäre zum einen die verkehrsgünstige Lage am Hauptbahnhof („Gara de Nord“). Die nächste Metro-Station „Basarab“ erreicht man ebenfalls nach knapp 5 Minuten Fußweg. Das Hotel selbst wurde erst im Jahr 2012 eröffnet, bei dem Gebäude handelt es sich um einen Neubau. Was sich zunächst noch vermeintlich positiv anhört, entpuppt sich bei näherer Betrachtung jedoch als „billige Absteige“. Zwar liegt das Hotel Basarab recht verkehrsgünstig, jedoch keinesfalls zentral. Die Hauptsehenswürdigkeiten Bukarest erreicht man am besten mit der Metro, da man zu Fuß etwa 45 Minuten unterwegs wäre. Da das Hotel ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs liegt, trifft man hier auch auf entsprechendes Publikum: nicht zuletzt befindet sich hier der Straßenstrich, was jedoch nicht weiter problematisch ist, wenn man den Damen am Straßenrand zu verstehen gibt, dass man an deren Dienstleistungen nicht interessiert ist. Störend kann mitunter auch das nächtliche Hundegebell sein, sofern man bei geöffnetem Fenster schlafen möchte. Sämtliche Einrichtungsgegenstände – seien es nun die Möbel, die Türen, Fußböden, Matratzen oder Handtücher – sind einfachster Ausführung, sodass Abnutzungserscheinungen nur ein Jahr nach der Eröffnung zum Teil bereits deutlich sichtbar sind. Die ohnehin dünne Matratze war bereits durchgelegen und auch ein Duschvorhang ist in keinem Badezimmer vorgesehen, sodass man beim Duschen zwangsläufig das Badezimmer flutet. Generell waren sowohl das Zimmer als auch das Bad sehr klein bemessen. Immerhin: eine funktionierende Klimaanlage, ein Röhrenfernseher, eine Kommode und Kleiderhaken mit verbogenen Kleiderbügeln sind vorhanden. Im Bad gibt es neben der Dusche natürlich auch ein WC sowie ein Waschbecken mit kleiner Ablage und Spiegel. Leider ist es in Rumänien noch Gang und Gebe, dass in den Zimmer geraucht wird (nicht umsonst war im Zimmer auch ein Aschenbecher vorhanden). Und so war auch mein Zimmer bei meiner Ankunft entsprechend verqualmt. Durch das ganztägige Öffnen der Fenster und das Einschalten der Klimaanlage am Abend konnte ich den Geruch aber weitestgehend neutralisieren. Wie erwähnt, befindet sich direkt am Hotel der Straßenstrich. Und die Erfahrung, die ich nach dem erneuten Check-in zwei Tage später beim Betreten meines Zimmers machen musste, legt den Verdacht nahe, dass das Hotel auch als Stundenhotel genutzt wird. Als ich das Zimmer betrat, stellte ich fest, dass dieses zwar gesäubert und das Bett gemacht worden war, mitten auf dem Bettlaken befand sich aber ein großer Fleck einer gelblichen Flüssigkeit. Der Blick unter die Decke bestätigte: auch die Matratze war an dieser Stelle durchnässt, d. h. der Fleck ist entstanden, nachdem das Zimmermädchen hier sauber gemacht hatte. Ich verlangte daraufhin an der Rezeption ein neues Zimmer, was mir auch ohne Angabe eines Grundes sofort gegeben wurde. Ich erwähnte dann noch den gelblichen Fleck, was der Dame an der Rezeption sichtlich peinlich war. Das neue Zimmer war dann in Ordnung: etwas größer und glücklicherweise auch „rauchfrei“. Für umgerechnet etwa 3 € kann man im hoteleigenen Restaurant auch ein Frühstücksmenü bestellen. Dieses ist zwar nicht allzu umfangreich, sorgt aber zumindest dafür, dass man gesättigt in den Tag startet. Empfehlen kann ich das Hotel Basarab nur Reisenden mit äußerst niedrigen Ansprüchen, die eine preiswerte Unterkunft in verkehrsgünstiger Lage suchen und kein Problem mit verrauchten Zimmern haben. Ich selbst habe dort auch nur aufgrund Tatsache, dass sich die Haltestelle für den Flughafenbus in der Nähe befindet, eine zweite, „unverhoffte“ Nacht verbracht. Erneut würde ich mich hier aber nicht einquartieren wollen, da verqualmte Zimmer und mangelnde Hygiene (frischer Fleck auf Matratze und Bettlacken) für mich ein „No Go“ sind.

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