- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel Bontiak ist ein kleines, aber recht neues Stadthotel mit vier Sternen. Direkt im Herzen der ukrainischen Hauptstadt Kiew gelegen. Den Zustand und die Sauberkeit vom Hotel habe ich als gut empfunden. Sowohl auf den Zimmern, als auch in den öffentlichen Bereichen. Das karge Backstein-Gebäude mit dem Charme einer alten Fabrik aus der Sowjet-Zeit, sieht in der Realität aber noch etwas unwirtlicher aus, als auf den offiziellen Hotel-Fotos. Insgesamt verfügt das Hotel Bontiak über 35 Zimmer, welche sich in die Kategorien Standard, Komfort und Einzelzimmer aufgliedern. Der Internetzugang (Wifi mit Passwort) ist gratis und hat eine gute Empfangsqualität. Über einen öffentlich zugänglichen Computer verfügt das Hotel nicht. Da wir ein "Package" über Groupon gebucht hatten, war im Zimmerpreis bereits das Frühstück für zwei Personen enthalten. Normalerweise muss das Frühstück extra gebucht werden und kostet dann 90 UAH pro Person. Allerdings gibt es kein Frühstücks-Buffet, sondern man bekommt das Essen zu einer gewünschten Zeit aufs Zimmer gebracht oder kann es in der Lobby zu sich nehmen. Im Dezember 2014 waren wir wohl so ziemlich die einzigen Gäste im Hotel. Außer uns habe ich jedenfalls nur das Personal gesehen. Sofern man auf die Annehmlichkeiten der großen Hotel-Ketten verzichten kann, ist das Hotel Bontiak eine gute Alternative.
Unser Zimmer befand sich auf der gleichen Etage wie die Rezeption. Vom Hinterhof aus gesehen also auf "Ebener Erde". Da das Gebäude jedoch Hanglage hat, war es in Wirklichkeit das zweite Stockwerk. Der Ausblick ging auf die benachbarten Gebäude, den Spielplatz der gegenüberliegenden Schule, sowie den Hotel-Parkplatz. Eine viel bessere Aussicht dürften die anderen Zimmer meiner Einschätzung nach auch nicht haben. Ein eindrucksvolles Stadt-Panorama sollte man als Gast im Hotel Bontiak deshalb keinesfalls erwarten. Auch bei der Größe vom Standard-Zimmer war ich eher böse überrascht. War es doch deutlich kleiner als auf den offiziellen Hotel-Fotos. Die Wände hell tapeziert. Der Boden komplett mit Teppich bestückt. Das Fenster wurde von einer Gardine verdeckt. Mit Hilfe einer dunkelbraunen, mit Blatt-Muster verzierten Übergardine ließ sich das Zimmer sogar weitgehend vor Tageslicht abschotten. Direkt nach dem Betreten des Raumes kam man in eine Art Flur hinein. Eine weitere Tür führte geradeaus in Richtung Badezimmer. Nach links gelangte man dann nach dem Passieren vom Wandschrank in den eigentlichen Schlaf- und Aufenthaltsbereich. Immerhin bot der Wandschrank genug Platz für Koffer und Kleidung. Ein Mini-Safe war dort ebenfalls integriert und für die Nutzung im Hotel gab es darin noch zwei Bademäntel und zwei Paar Einmal-Hausschuhe. Der Zugang zum Schrank erfolgte über Schiebetüren. Eine der Türen war verspiegelt. So das man sich darin komplett von oben bis unten betrachten konnte. Das große Doppelbett (1,80 Meter Breite) hatte einen riesigen, abgesteppten Überbau aus grünem Stoff. Flecken konnte ich darauf nicht entdecken. Die Matratze war angenehm. Nicht zu weich und nicht zu hart. Das weiße Bettzeug fühlte sich gut an. Für zwei Personen gab es zudem insgesamt vier Kopfkissen. Optimaler Schlafkomfort. Nur allzu lange Beine sollte man nicht haben. Links und rechts vom Bett gab es je einen Nachttisch aus braunem Holz und mit Nachttischlampe darauf. Auf einem Nachttisch stand ein Telefon mit dem sich die Rezeption erreichen ließ. Vor dem Bett stand ein breiter Schreibtisch. Ebenfalls aus braunem Holz. Auf dem Schreibtisch das TV-Gerät (Flatscreen, nur lokale Programme, mäßiger Empfang). Im Schreibtisch eine kostenpflichtige Mini-Bar, sowie ein Wasserkocher mit Tee/Kaffee zum selbst zubereiten. Sitzen konnte man auf einem beigefarbenen Polsterstuhl. Neben dem Bett gab es noch einen runden, braunen Holztisch, einen sehr schmalen, beige Polster-Sessel, sowie eine Stehlampe. Das einzige, recht winzige Bild an der Wand, mit historischem Kiew-Motiv, rundete die "Sitz-Gruppe" ab. Zwischen allen Möbel-Stücken war allerdings nur relativ wenig Platz vorhanden. Die Enge im Zimmer konnte man deutlich spüren. Das kleine Badezimmer war braun gefliest und besaß nur ein Oberlicht als Fenster. Hier gab es neben der Toilette eine Badewanne mit integrierter Dusche. Die Wanne konnte beim Duschen leider nur über einen schon etwas verfärbten Vorgang vom Rest des Badezimmers abgetrennt werden. Duschfunktion, Wasserdruck und Wassertemperatur waren gut. Außerdem gab es im Bad noch einen Waschtisch mit beleuchtetem Spiegel darüber, sowie zwei Wasser-Gläser und einen normalen Hand-Föhn. Ein verstellbarer Kosmetik-Spiegel fehlte. Das Verbrauchsmaterial bestand aus zwei Flaschen Shampoo, zwei Flaschen Dusch-Gel (keine Marken-Produkte), zwei Stück Seife, zwei Dusch-Hauben, Kosmetik-Tüchern und zwei Rollen WC-Papier. Außerdem bekamen wir zwei Handtücher, zwei Badetücher und zwei Boden-Tücher (für zwei Personen).
Über ein Restaurant verfügt das Hotel leider nicht. Allerdings konnte ein "A la Carte" Frühstück für 90 UAH pro Person bestellt werden. Zur gewünschten Zeit bekam man das Frühstück dann aufs Zimmer gebracht oder konnte es wahlweise auch in der Lobby vom Hotel essen. Wobei mir die Korb-Sessel und niedrigen Tische der Lobby dafür aber eher weniger geeignet erschienen. Die Bestellung vom Frühstück erfolgte über ein vorbereitetes Formular (Russisch/Englisch) auf dem die gewünschten Dinge angekreuzt werden konnten. Zur Auswahl standen jeweils eine Hauptspeise (z.B. 3 Pfannkuchen) mit Beilage (z.B. Marmelade und Schmand), Toast-Brot (2 Stück pro Person) mit Aufstrich (z.B. Butter/Marmelade) und ein Getränk (z.B. Kaffee oder Saft). Wobei der Saft nur aus der Packung kam. Für frisch gepressten Saft verlangte man einen weiteren Aufpreis. An der Menge und Qualität vom Frühstück gab es absolut nichts auszusetzen. Wer am Morgen nur schwer aus den Federn kommt, dem rate ich in jedem Fall zum "Bontiak-Breakfast". Allerdings gibt es in der Umgebung vom Hotel genug andere Restaurants und Cafes mit Frühstücks-Möglichkeiten. Sofern man keine gehobenen Ansprüche stellt, sind diese sogar etwas günstiger.
Die Mitarbeiter des Hotels waren freundlich. Englisch war für die Damen an der Rezeption auch kein Problem. Nur die restlichen Angestellten beherrschten scheinbar keine Fremdsprachen. Es gab im Hotel zwar Informationen für diverse Ausflüge, Stadt-Touren und Transfers (Airport/Bahnhof), allerdings wurde nicht versucht uns offensiv etwas zu verkaufen.
Die Lage des Hotels ist eigentlich ideal für eine Städtereise. Denn innerhalb von maximal fünf Gehminuten lassen sich jeweils so bekannte Punkte wie die Sophien-Kathedrale, das Goldene Tor (Zoloy Vorota) und der Maidan erreichen. Entsprechend groß ist deshalb das Angebot an Restaurants und Geschäften in der weiteren Umgebung. Die nächste Metro-Station ist ebenfalls Zoloty Vorota. Daher stellt das Ansteuern vom Hotel mit Öffentlichen Verkehrsmitteln kein Problem dar. Vom Airport Borispol steigt man einfach in den Skybus der im Ankunftsbereich des Terminals hält. Man löst dort das günstige Ticket zur Metro-Station "Kharkivska" (Dezember 2014 - 30 UAH). Wodurch man auch den oft durch Stau geprägten letzten Abschnitt der Skybus-Fahrt zum Bahnhof "Voksal" umgeht (dort hin kostet das Ticket mit 50 UAH sowieso etwas mehr). Die Metro-Linie der Station "Kharkivska" führt nach 10 Stopps und ohne weiteres Umsteigen direkt zur Station "Zoloty Vorota" (2 UAH Fahrkosten). Der einzige Nachteil: Das Hotel Bontiak befindet sich nicht an der Hauptstraße und auch nicht in einer Seitenstraße, sondern auf einem kleinen Hinterhof. Diesen erreicht man nur, wenn man zuvor einen recht dunklen Torbogen durchquert. Es gibt zwar Hinweisschilder die auf das Hotel deuten, allerdings sind diese nicht sonderlich groß. In anderen Rezensionen zum Hotel Bontiak habe ich oft etwas von "Ruhiger Lage" gelesen. Was jedoch nur halbwegs stimmt und sich wohl nur auf den Straßenverkehr bezieht. Denn in direkter Nachbarschaft zum Hotel gibt es eine Privatschule inklusive Spielplatz. So wurden wir an einem Wochentag bereits um 7:30 Uhr von einer Horde lärmender Kinder aus dem Schlaf gerissen. Langschläfer und Nachtschwärmer sollten also besser vorgewarnt sein.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2014 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 526 |