Hotel Bravo Djerba

Das Hotel ist etwas in die Jahre gekommen. Auch wenn die neuen Betreiber (weshalb es jetzt auch "Almapura" und nicht mehr "Vincci" heißt) offenbar versuchen einiges zu verbessern, so scheint es noch etwas zu dauern, bis alles umgesetzt wurde. Solange diese Mängel (genaueres siehe weiter unten) nicht abgestellt sind, sind die 5 Sterne dieses Hotels kaum gerechtfertigt und das Hotel kann unter diesen Umständen von uns leider nicht weiter empfohlen werden. Die Größe ist überschaubar, jedoch ausladend genug, um den Gästen genügend Platz zu bieten. Es ist i. d. R. auch immer sauber. Nach einem kleinen Sandsturm waren gleich am frühen Morgen viele Kräfte unterwegs um auch den letzten Winkel des Hotels vom Sand zu befreien. Problematisch sind höchstens einige verwilderte Katzen, die (obwohl mit Sicherheit nie einen Tierarzt gesehen) fast ungehindert auf dem Hotelgelände herum spazieren. Quasi jeder Gast dort hat AI gebucht (was durch das übliche Bändchen am Handgelenk gekennzeichnet wird). Besondere Zusatzleistungen erhalten allerdings Gäste, die über FTI gebucht haben (so schließt die Lobby-Bar normalerweise um 22 Uhr, für FTI-Gäste jedoch erst um Mitternacht). Neben deutschen Gästen finden sich viele Franzosen und Tschechen, vereinzelt auch Gäste aus der Ukraine oder (seltener) Tunesien selbst. Darunter viele Paare und Familien aber auch einige Singles, gemischten Alters. Die meisten Tipps hier gelten nicht nur für das Hotel, sondern allgemein: Es findet sich immer jemand der meint sich über etwas beschweren zu müssen. Leider mußten wir (wieder einmal) feststellen, daß sich aber auch die Gäste (und meistens diejenigen, die sich am lautesten beschweren) nicht unbedingt an die Etikette halten. So schadet es nie, wenn man etwas serviert bekommt, einfach einmal "Danke" zu sagen. Das Essen im Restaurant sollte ebenfalls als solches verstanden werden und (auch wenn es "inclusive" ist) nicht unbedingt in Strandkleidung eingenommen werden (auch nicht im verschwitzten Hawaii-Hemd). Die Bediensteten dort sind auch Menschen, die sich genauso über ein "Guten Morgen" oder "Guten Abend" freuen, wie man selbst. Wer einen empfindlichen Magen hat sollte das Wasser aus dem Wasserhahn (außer zum Waschen) meiden; es hat nun einmal nicht deutschen Reinheits-Standard. Für alle Gäste gibt es daher kostenlos Wasser an der Bar für auf's Zimmer (z. B. zum Zähneputzen). Auch sollte man überlegen, ob man gewaschene aber ungekochte Nahrung (z. B. rohe Salate) ißt. Bitte dies nicht falsch zu verstehen, daher nochmals: Das ist kein Problem mit diesem Hotel, sondern gilt für Leute mit empfindlichem Magen, die auf das dortige Trinkwasser reagieren könnten. Speziell in diesem Hotel sind die Eiswürfel aus Mineralwasser hergestellt und daher unbedenklich. Trinkgeld: Wenn man beachtet, daß der € bei ca. 1,93 TDN (tunesische Dinar) oder aufgerundet ca. 2 TDN liegt und man die lokale Kaufkraft des TDN berücksichtigt, kann man ungefähr sagen, daß das Trinkgeld in etwa dem 4-fachen €-Wert entspricht. Oder kurz: 2 TDN (1€) sind für den Angestellten dort etwa so viel, wie 4€ Trinkgeld für einen Angestellten in Deutschland. Daher sollte man durchaus z. B. bei der Taxi-Fahrt auf 4 TDN aufrunden, und bei besonders guten Leistungen kann man den Angestellten mit einem Abschieds-Trinkgeld von 10 oder gar 20 TDN (ca. 5 bzw. 10€) glücklich machen.

Ausstattung: 2 zu einem Doppelbett zusammen geschobene Einzelbetten, ein (leerer) Minibar-Kühlschrank, ein Telefon, ein Fernseher, ein Schreibtisch mit Stuhl, ein Couchtisch mit 2 Sesseln, Klimaanlage, Einbauschrank in der Eingangsdiele, Bad mit Badewanne und abgetrennter Toilette, Balkon mit kleinem Tisch, 2 Stühlen und kleiner Trockengelegenheit Da es sich hier um ein 5-Sterne Hotel handelt, müssen die folgende Punkte als Mangel angesehen werden: Toilettenbrille locker, Duschvorhang fleckig, Abflüsse riechen leicht, Zimmer-Tresor nicht befestigt (könnte einfach weggetragen werden), Zimmer-Tresor kostet extra (4 Mignon-Batterien und eine Anleitung für das elektr. Ziffernschloß würden ausreichen, statt dessen bekommt man gegen Entgelt den Notschlüssel ausgehändigt), Vorhänge z. T. mit Löchern oder nicht vollständig mehr in der Aufhängung (trotz Begutachtung durch den Hotel-Service am ersten Tag bis zur Abreise nicht behoben) Hinweis: Bräunliche Verkrustungen an den Armaturen sind entgegen anderer Behauptungen kein Hinweis auf mangelnde Reinigung. Diese entstehen durch im Wasser vorhandene Mineralien und sind mit normalen Mitteln nicht zu entfernen.

Bars: Lobby-Bar, Strandbar, Pool-Bar Restaurants: 3 (mit Einschränkungen) Frühstück, Mittagessen und Abendessen werden (wenn gebucht) im Haupt-Restaurant im Buffet-Stiel angerichtet. Es werden verschiedenste Speisen gereicht, sowohl landestypisch als auch europäisch. Besonders gut sind immer die an der Wand angebotenen, frisch zubereiteten Speisen. Morgens sind dies verschiedene Arten von Eiern und Eierpfannkuchen, am Abend Brique (eine tunesische Spezialität mit Thunfisch, Ei und Kartoffeln im Teig gebacken) und Pasta. Die Speisenfolge könnte durchaus ein wenig abwechslungsreicher sein, ist aber im Großen und Ganzen in Ordnung und man findet immer etwas, das einem schmeckt. Es gibt ein sehr reichhaltiges Salatabuffet. Allgemein würde man sich vielleicht etwas mehr landestypische Spezialitäten wünschen. Zum einen da die dortigen Köche diese auch wirklich gut kochen können und die Gerichte daher i. d. R. besser schmecken, zum anderen, da man die sonstigen Gerichte auch zu Hause bekommt. Etwas verwundert hat lediglich eins: Man bekam den Eindruck, daß jeden Tag gewürfelt wird, welcher Koch welches Gericht zubereitet. So kam es z. B. daß es an einem Tag perfekte Bratkartoffeln oder wunderbare Baked Beans gab, an einem anderen Tag diese jedoch dicke, rohe Kartoffelscheiben bzw. weiße Bohnen in einer kalten, sauren Soße waren. Für diejenigen, die Mittags nicht essen gehen gibt es ab 16 Uhr kleine Pizza-Stückchen und Kuchen mit Kaffee an dem 2. Restaurant am Ende des Pools. Das 3. Restaurant ist ein á la carte Restaurant, das wir nicht ausprobiert haben. Negativ: Ein Glas frisch gepreßter Orangensaft kostet extra und ist verhältnismäßig teuer.

Das Personal ist sehr freundlich. Grundkenntnisse in Deutsch sind i. d. R. vorhanden. Ist etwas nicht in Ordnung genügt es dies kurz anzusprechen. Sofern machbar bekommt man dann, was benötigt wird sofort. Der Wellness-Bereich mit Massagen u. a. ist sehr zu empfehlen. Eine Fachkraft, bei Bedarf unterstützt durch einen Arzt, führt auch längere Behandlungen über mehrere Tage durch. Das Zimmer war immer sauber! Auch versehentlich verteilter Sand auf dem Läufer war am nächsten Tag restlos beseitigt. Jeden Tag frische Handtücher. Bett wird quasi perfekt hergerichtet. An den Bars und im Restaurant wird verschmutztes Geschirr schnell abgeräumt. Ein Kellner fragt auch regelmäßig, ob man noch etwas zu trinken möchte (Ausnahme: Frühstück).

Das Hotel liegt am Ende der "zone touristique" und besitzt einen eigenen Strand, weshalb es sehr ruhig liegt. Der Flughafen ist mit dem Shuttle-Bus in ca. 30min erreicht. In direkter Umgebung gibt es so gut wie keine Möglichkeiten. Midoun (der nächste Ort) ist mit dem Taxi in wenigen Minuten erreicht (ca. 2,600TDN ^= ca. 1,30€ pro Strecke).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Pool: Der Pool ist das Highlight der Anlage. Um es einfach auszudrücken: Gigantisch. An der längsten gerade durchschwimmbaren Stelle dürfte er sogar ein WM-Becken schlagen. Besonders zu erwähnen ist aber die Pool-Bar, die sowohl von außerhalb als auch von innerhalb des Pools zugänglich ist (und von beiden Seiten rege genutzt wird). In diesem Bereich sind zwar einige Kachelplättchen locker, aber das stört nicht wirklich. Dieser Pool macht auch viel der Unzulänglichkeiten des Strands wieder wett. Es gibt auch rund um den Pool eine große Zahl an Liegen und Sonnenschirmen, so daß man statt am Strand auch problemlos mal einen Tag am Pool einlegen kann. In der Nähe des Strand-Zugangs gibt es 2 einfache Duschen direkt neben dem Pool. Einziger Nachteil: Die Toiletten... Es gibt gleich neben der Pool-Bar je 2 für Herren und Damen, die von allen Gästen von Strand und Pool gemeinsam genutzt werden. Nach der Reinigung (2x am Tag) sind sie i. d. R. sauber. Allerdings ist besonders auf der Damen-Toilette das Toilettenpapier oft Mangelware. Mal geht das Licht, mal geht es nicht (weswegen man die Tür nicht schließen kann und die jeweilige Toilette nur mit Einschränkungen nutzbar ist. Auf explizite Anfrage kümmert man sich jedoch um die Probleme (wobei man eigentlich erwarten würde, daß dies von selbst geschieht). Strand: Der Strand (nur wenige Schritte vom Pool entfernt) an sich ist recht schön. Feiner Sand mit fast keinem Gefälle zum Wasser hin. Er wird jeden Tag einmal gereinigt. Es sind ausreichen Liegen und Sonnenschirme (wie dort üblich fest im Boden verankert) vorhanden. Das Problem ist eher das flach abfallende Meer, das es einem bei Ebbe ermöglicht bis zu 200 Meter oder mehr in das Wasser zu gehen und noch immer max. bis zu den Knien naß zu werden. Es gibt zwar einen "Steg", der aber ein schwimmender ist und von nicht ganz seegangs-festen Personen eher nicht benutzt wird. Leider gibt es dort auch große Seegras-Flächen, die nicht jedermanns Geschmack sind und durch gesetzliche Bestimmungen nicht entfernt werden dürfen. Des weiteren gibt es eine Nahe Mole mit Leuchtturm, deren Existenz bei Flut das Einströmen von Überresten (totes Seegras, Algen, ...) begünstigt. Zuletzt hat man allerdings den Eindruck, daß der Sand nahe des Meeres auch leicht verunreinigt ist (Farbe und Konsistenz im Nassen oder Trockenen sind jedenfalls recht seltsam). Negativ fällt auf: Einige der Strand-Liegestühle sind defekt und gehören definitiv entsorgt (es sind noch genügend Ersatzstühle). Offiziell darf man die Auflagen vom Pool auch nicht mit an den Strand nehmen, obwohl es ohne recht unbequem ist (nur stört das Verbot niemanden und man nimmt sie sich halt einfach mit). Besonders negativ: Man hat versucht durch einschwemmen von zusätzlichem Sand ab Flutkante die Seegrasflächen zu überdecken. Nicht nur, daß dies gänzlich "in die Hose" gegangen ist (statt dessen ist an den Folgetagen der halbe Strand bei Flut überschwemmt worden), man hätte auch erwarten können dies zu versuchen, wenn das Hotel nicht belegt ist. So war das Meer in unserer zweiten Woche quasi gar nicht nutzbar. Animation und Sport: Es gibt das übliche Animationsprogramm mit festen Zeiten für Boccia, Wassergymnastik, Volleyball, Wasserball, .... Über Lautsprecher und durch persönliche Ansprache wird man zum Mitmachen aufgefordert, allerdings ohne bedrängt zu werden. Abends, an der Strandbar, zeigen die Animateure dann auch eine der üblichen Shows (fester Plan je Wochentag). Wenn genug Kinder in der Anlage sind gibt es auch eine zeitweise Kinderbetreuung mit Kinder-Disco. Einmal in der Woche (am tunesischen Abend) kommen ausgesuchte Händler und bieten auf einem Mini-Basar am Pool ihre Waren an. Wem das alles nicht genug ist, der kann auch an einer der vielen angebotenen Touren teilnehme, Jetski fahren oder Dromedar reiten (alles natürlich gegen Aufpreis). Negativ: Die Musik aus der Anlage der Animateure ist deutlich zu laut. Trotz der Entfernung hat man selbst am abgelegensten Teil des Strandes keine Ruhe davor. Auf Bitten wird die Lautstärke zwar reduziert, aber nur bis zum nächsten Animations-Event. Deutlichstes Zeichen für die Mittagspause: Plötzliche Ruhe! :-) Das Hotel selbst verfügt über einen kleinen Laden, in dem man angefangen von ein paar Büchern (auch in Deutsch) über Sonnencreme und Hüten bis zu Aschenbechern und Nippes alles wirklich notwendige bekommt. Positiv: In der Lobby gibt es ein offenes W-LAN für den Internet-Zugang. Negativ: Während einer Woche wurde eine Gesellschaft ("Sales Meeting" einer Pharma-Firma) beherbergt, für die einige spezielle "Events" durchgeführt wurden. Einige davon wurden aber von den "normalen" Gästen als störend empfunden. Z. B. Als ein Gruppen-Spiel am Strand stattfand und die ansonsten schon zu laute Musik-Anlage auch noch direkt am Strand aufgebaut wurde. Man hatte tatsächlich Angst um seine Trommelfelle und an einen ruhigen Nachmittag am Strand war nicht mehr zu denken. Man erwartet hier ja durchaus, daß ein solches Hotel zusätzliche Events abhalten kann ohne die anderen Gäste zu stören. Sehr negativ: Auf dem Weg zum Essen muß man (da direkt daneben gelegen) am "Hotel-Photograph" vorbei, der mindestens jedes zweite mal unbedingt ein Photo machen möchte und dabei der Art aufdringlich ist, daß man ihm nur auf recht schroffe Art klar machen kann, daß man kein Photo möchte. Wenn er es dann verstanden hat, kommt statt einer Entschuldigung ein ziemlich dummer Spruch (z. B. "Schade mit Marmelade."). Dieser Ort ist für den Photo-Laden definitiv der falsche und sollte von der Hotel-Leitung dringend umgesetzt werden.