Eine Warnung vor diesem Hotel - zumindestens muss man ganz genau aufpassen, welches Zimmer in Portalen angeboten wird bzw. man bucht (leider haben wir schlecht recherchiert), um nicht in einem Zimmer ohne Fenster zu landen (ich käme nie auf die Idee, dass so etwas existieren würde).
- ZimmergrößeSehr schlecht
- SchlafqualitätSehr schlecht
- SauberkeitEher gut
Vorab: meine Frau und ich sind weitgereist und kennen von einfachen Appartements bis zu Ritz Carlton so einiges auf 5 Kontinenten. Und wir haben für diesen Städtetrip einfach schlecht recherchiert, bei Opodo nach "Boutique-Hotel" gesucht, um dem Ketten-Einheitsbrei zu entkommen. Und das war leider, wie sich dann gezeigt hat, ein schwerer Fehler (mittlerweile haben wir dann auch herausgefunden, dass es als 2-Stern-Haus klassifiziert ist). Die Bilder waren vielversprechend. Angekommen im Hotel wunderten wir uns schon über die "schmucklose" Nebenstraße im gar nicht üblen Stadtteil Kumkapi und zwei Minuten später fanden wir uns in einem etwa 12-qm-Kämmerlein, das kein Fenster hat (sic!). Hinter einem Fensterglas, dessen Jalousien bei Ankunft geschlossen war, befindet sich ein kleiner Schacht (siehe auch Fotos im Anhang dieser Bewertung). Wenn man aus diesem "Fenster" hinausblicken möchte, sieht man Finsternis, man weiß nicht, ob es Tag oder Nacht ist, ob die Sonne scheint oder es regnet (oja, letzteres würde man hören). Durch eine schmale Öffnung 4 Stockwerke darüber kommt ein wenig (schlechte) Luft, nicht ausreichend, um wirklich "durchzuatmen". Dafür befindet sich ummittelbar vor diesem Schacht irgendein Wasserabfluss in Höhe der Unterkante des Fensters. Wenn man also geöffnet lasst, gluckert es die ganze Nacht. Das 1,40 (!)m Bett für 2 Pax steht in der Ecke an der Wand, man muss also immer über eine Seite ins Bett steigen. Auch das also keine frohe Botschaft für Klaustrophobiker (wir haben dann ein wenig im Zimmer umgeräumt und das Bett umgestellt). Apropos Bett: Feinste Qualität von Ikea. Dafür Bettwäsche mit Loch (am letzten Tag). Steckdosen in der Nähe des Bettileins: Ein Stück. Daran hängt die einzige Nachtkastl-Beleuchtung. Also: Licht oder eines der Mobiltelefone aufladen. Nun zum Bad: sinnigerweise befindet sich der Lichtschalter außerhalb des Badezimmers. Was bedeutet, dass man den/die Partner/in aufwecken muss, wenn man des Nächtens auf die Toilette muss, denn es heißt zuerst Licht aufdrehen, dann Badezimmertür öffnen...... Lichtsituation im Bad: man merkt, dass sich hier kein Mensch nach dem Billigstumbau eines schmalen Istanbuler Häuschens über die Bedürfnisse moderner Hotelgästes Gedanken gemacht hat. Wer sich vor dem Spiegel rasieren oder schminken möchte, wird mit derart schlechten Lichtverhältnissen konfrontiert, dass es auf das Prinzip Glückssache hinausläuft. TV: üblicherweise vollkommen egal für uns (da sonst immer Laptop oder Tablet dabei). Wie's der Teufel haben möchte, erkrankt meine Gattin nach 2 von 3 Nächten und hütet den letzten Tag in dieser "Zelle" das Bett. Nun wäre halt einmal auch TV gefragt. Wir haben gezählte 120 Kanäle durchgescrollt (dann auch mithilfe eines Hotelmitarbeiters die weiteren ca. 200). Jeder einzelne türkisch. Mit einer Ausnahme: "Russia24...". Ausgerechnet. Kein Smart-TV, somit auch keine irgendwie geartete Verbindung zu unseren Mobiltelefonen möglich. Netflix & Co. : Fehlanzeige. Hellhörigkeit: wehe, irgendwo im Haus benützt jemand die Dusche oder das WC. Dann ist es wohl vorbei mit der Ruhe, detto wenn der Zimmernachbar spricht. Das Hotel rühmt sich für eine "Rooftop-Lounge-Bar". Das darf man sich als zumeist im November wohl kühlen Glasverschlag auf dem Dach vorstellen, in dem sich ein eher unbequemes Outdoor-Sofa für 2 Pax befindet, 2 kleine fauteuilartige Möbel und 2 Handvoll Cafehaustische mit Stuhl und Rückbänken. Dort wird ein klleines aber so weit ganz gutes Frühstück serviert. Ansonsten darf man sich tagsüber und bis 02.00 Uhr selbst Getränke oder Speisen mitnehmen. Besteck und Teller muss man suchen, wirklich aktiv zur Verfügung gestellt werden diese Dinge nicht. Wenn man sich an die Rezeption wendet, werden die Heizstrahler aufgedreht, dann läuft gnadenloser Türk-Pop (kann auch entfernt werden, wenn man darum bittet), fallweise auch Aretha Franklin et al und man erhält auch Besteck/Geschirr. Von heimeliger Rooftop-Bar allerdings so weit weg wie ein Kebab-Stand von einem Fine-Dining-Restaurant. Allerdings ist der Blick vor allem tagsüber wirklich wunderschön, man sschaut über's Meer und auf Frachter, die vor Kumkapi liegen. Positiv wollen wir die wirklich bemühten Mitarbeiter erwähnen und die Tatsache, dass es scheinbar sehr wohl größere und einem Hotel eher gerechter werdende Zimmer geben dürfte, wir konnten jedoch auch mit dem Angebot von Aufzahlung unserer Höhle nicht entkommen (und waren eigentlich dabei, das Hotel zu verlassen, als meine Frau plötzlich erkrankt ist). Last but not least möchte ich vermerken, dass ich der Meinung bin, auch in Istanbul so etwas wie einen europäischen Standard erwarten zu dürfen.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Gerald |
Bewertungen: | 2 |