- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel California ist ein kleines, relativ neues Hotel mit 44 Zimmern und befindet sich in der Stadtmitte von Odessa. Allerdings nicht in der Altstadt. Auf den Fotos im Internet hat mich vor allen Dingen die Eleganz des Hotels beeindruckt. Die Realität sah dann aber deutlich nüchterner aus. Wenigstens war das Hotel ordentlich gereinigt. Wifi-Internet und Frühstück (Buffet) waren im Preis der Übernachtung enthalten. Das schlanke Gebäude selbst hatte sieben Stockwerke. Es ragte ziemlich "komisch" aus einer Reihe ein- und zweistöckiger Häuser hervor. Die dunkel getönten, riesigen Scheiben der Frontseite wirkten unpassend und verströmten eher Kaufhaus-Atmosphäre. Die prachtvoll mit Marmor, Stuck, Spiegeln und Kronleuchtern versehene Empfangshalle war nur spärlich beleuchtet. Vom gehobenen High-Society-Look kam nur wenig herüber. Besonders in Erinnerung blieben mir vom Hotel California vor allen Dingen die riesigen Vasen mit üppig dekorierten und schon leicht angestaubten Stoff- und Papierblumen. Auch wenn der Name des Hotels international klingen mag: Bei unserem Aufenthalt in den ukrainischen Sommerferien habe ich keine ausländischen Gäste ausmachen können. Zumeist Paare im Alter zwischen 30 und 50 stellten die Klientel vom Hotel California dar. Auf den Fotos im Internet kommt das Hotel wesentlich freundlicher und heller rüber als in Wirklichkeit. Für einen Business-Aufenthalt mag das Hotel California ganz okay sein. Für romantische Tage im schönen Odessa kann ich das Hotel allerdings nicht empfehlen. Die Atmosphäre ist zu dunkel. Strand und Altstadt sind zu weit weg als das einem der Kurzurlaub hier Spaß machen würde.
Unser Zimmer befand sich im obersten Stockwerk des Hotels. Es war mit dem Aufzug bequem zu erreichen. Die Aussicht aus den Fenstern bot ein interessantes Panorama. So konnte man über die Dächer von Odessa bis hin zu den in weiter Ferne liegenden Kränen des Hafens blicken. Schön war der Ausblick allerdings nicht. Die Größe vom Zimmer das eine leicht maritime Atmosphäre mit untrüglichem UDSSR-Charme besaß kann ich als ausreichend beschreiben. Das Bad hingegen war mickrig wie auf einem Schiff für Flusskreuzfahrten. Den Boden vom Zimmer hatte man mit einem dunkelblauen, leicht gemusterten Teppich ausgelegt. Die Wände waren mit einer hellen, ebenfalls gemusterten Tapete verkleidet. Trotzdem wirkte der Raum recht dunkeln. Was wohl auch am braunen Holz-Mobiliar und den viel zu breiten Vorhängen lag. Das Doppelbett besaß einen Unterbau aus Holz, sowie ein (auch dunkelblau) gepolstertes Kopfteil. Der Liege-Komfort war nicht optimal. Die Matratze war schon etwas durchgelegen. Die Kissen dünn. Die Tagesdecke fürchterlich. Neben dem Bett standen zwei Nachttische mit Lampen darauf. Außerdem gab es im Zimmer einen Schreibtisch mit dunkelblau gepolstertem Stuhl. Im Schreibtisch die Minibar (kostenpflichtig). Auf dem Schreibtisch das winzige TV-Gerät (Flatscreen, internationale Programme). Über dem Schreibtisch ein in goldenem Rahmen eingefasster Spiegel. Ein kleiner, runder Tisch, sowie ein viel zu kleiner, dunkelblauer Sessel runden das Gesamtbild ab. Die Kleidung konnte man in einem Wandschrank unterbringen. Das Badezimmer hatte eine Größe von (zumindest gefühlten) zwei Quadratmetern. Ein Teil vom Bad war mit einem simplen Vorhang abgetrennt. Dort befand sich die Dusche (eine Regendusche, sowie eine abnehmbare Handdusche). Wasserdruck und Wassertemperatur eher mäßig. Das Waschbecken passend zum kleinen Badezimmer in Mini-Ausführung. Über dem Becken eine Ablage und ein simpler Spiegel. In der anderen Ecke vom Bad die Toilette. Verbrauchsmaterial (Duschgel, Shampoo, Wattestäbchen/Tupfer, WC-Papier) gab es in ausreichender Menge. Handtücher ebenso. Gesamteindruck vom Zimmer: Leicht muffig. Nicht hell genug. Nicht California. Nicht mein Geschmack.
Im zweiten Stock des Hotels gab es ein kleines Restaurant das für das Frühstücks-Buffet (8-11 Uhr) genutzt wurde. Wobei mir die Einrichtung mit rotem Teppichboden, grünen Blumen-Tapeten und grünem, gestepptem Polster-Mobiliar nicht wirklich zusagte. Das alles erinnerte mich wenig an California, sondern eher an Sherlock Holmes. Wenigstens waren die Polster-Möbel (durchgehende Sofas an den Wänden, Stühle mit Sitz- und Rückenpolster, aber ohne Armlehnen) recht bequem und noch nicht ausgeleiert. Eine Tischbedienung gab es beim Buffet nur für den Kaffee. An den Tischen wurde das Geschirr auch nicht zwischendurch, sondern erst wenn die Gäste gegangen waren abgeräumt. Getränke standen auf einer großen Bar (Stil: Englischer Pup) zur Verfügung. Verschiedene Säfte und Milch. Allerdings bereits in Gläser abgefüllt. Daneben eine Silber-Schale mit Weintrauben, Nektarinen, Kirschen, Beeren, sowie aufgeschnittene Orangen und ebenfalls aufgeschnittene Bananen. Der Rest vom Buffet war auf einem länglichen Tisch aufgebaut. Hier standen kalte und warme Speisen zur Verfügung. Genauer: Schwarzes und helles Brot, Apfelkuchen, Plätzchen, kalte und zusammengeklappte Crepes. Dazu Marmelade (2 Sorten) und Schmand jeweils in Glas-Schalen. Joghurt (verschiedene Sorten, Markenprodukt) in Plastik-Bechern. Käse (2 Sorten) und gebröckelter Ziegen-Käse. Wurst (3 Sorten) und Pastete (in Scheiben). Ein gemischter Salat, sowie in längliche Stücke geschnittene Gurken und Paprika lagen in Schalen. Kascha (Buchweizengrütze) konnte man aus einer Suppen-Terrine löffeln. In zwei großen Silbernen Behältern mit Warmhalte-Funktion befanden sich außerdem Bratkartoffeln (mit Schale), Gemüse (Brokkoli-Erbsen), kleine Würste und Fleisch-Stücke. Ein Spender mit heißem Wasser und Tee-Beutel (6 Sorten) standen ebenfalls auf dem Buffet-Tisch. Dazu noch Milch. Allerdings keine Zitronen-Scheiben. Zucker stand in Spendern auf den Tischen. Das Buffet war vom Angebot und Geschmack her okay. Aber mehr auch nicht. Die Atmosphäre beim Frühstück kann ich leider nicht als sonderlich angenehm beschreiben.
Die Damen an der Rezeption waren von eher reservierter Freundlichkeit. Englisch war kein Problem. Wir haben auch einen Stadtplan erhalten und man hat uns den Weg in die Altstadt erklärt. Koffer konnten zur Aufbewahrung abgegeben werden. Wobei wir die Koffer selbst in den entsprechenden Raum schleppen mussten. Einen Kofferträger gab es auch bei Ankunft im Hotel leider nicht. An der Reinigung der Zimmer hatte ich nichts auszusetzen.
In unmittelbarer Umgebung vom Hotel California gab es keine bekannten Attraktionen. Die berühmte Oper von Odessa konnte zu Fuß in knapp 15 Minuten erreicht werden. Bis zum Hafen und der Potemkin Treppe benötigte man etwa 25 Gehminuten. Die Strände (z.B. Otrada oder Arkadia) konnten nur mit dem Bus (Umsteigen erforderlich) oder dem Taxi erreicht werden. Eine Bushaltestelle war knappe 300 Meter vom Hotel entfernt. Eine Straßenbahn gab es in dieser Region von Odessa nicht. Diverse Geschäfte und einige Restaurants waren in Laufweite vom Hotel erreichbar. Die wirklich interessanten Essens-Möglichkeiten lagen jedoch alle in der Altstadt. Vom Airport hat die Taxifahrt knapp 25 Minuten gedauert und 80 UAH gekostet (Kein Taxifahrer vom Airport, sondern ein per Telefon bestelltes Taxi). Zum Bahnhof sind es mit dem Taxi hingegen nur knappe 5 Minuten Fahrzeit.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Im Erdgeschoss vom Hotel gab es eine Sauna mit Tauchbecken. Auch Massagen wurden angeboten. Alles jedoch nur gegen relativ hohe Zusatz-Kosten. Darum haben wir die Angebote nicht genutzt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1-3 Tage im Juni 2014 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 526 |