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Andrea (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2006 • 1-3 Tage • Sonstige
Gepflegte und familiäre Oase am Ende der Wildnis
3,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Das Camp entspricht mehr einer sehr guten posada als einem klassischen Camp. Hier übernachten die Gäste nicht in Zelten, sondern in Bungalows. Das Camp ist vor etwa 40 Jahren von einem Münchener aufgebaut worden und wird auch heute noch von diesem betrieben. Die Anlage besteht aus einem Haupthaus, einer offenen Bauweise, in dem sich das Restaurant, die Bar und die Rezeption befinden und einigen ebenerdigen Bungalows. Jeder Bungalow verfügt über 2 Wohneinheiten und hat statt einer Nummer einen Vogelnamen wie z. B. „Loro“, Tucán“ etc. Die Anlage ist sehr gepflegt, stilistisch sehr geschmackvoll gestaltet und harmoniert mit der hiesigen Natur. So sind die Gebäude von der Architektur her den Rundhütten der Permónindianer aus der Gran Sabana nachempfunden. Die runden Dächer sind dunkelgrün und die Wände mit einem dunklen Rosé bemalt und zur Hälfte mit Natursteinen versehen. Diese Bungalows fügen sich diskret in eine wunderschöne Gartenlandschaft ein. Alles ist picobello sauber, kein Müll liegt herum, der Rasen ist ordentlich gemäht, hier ist eine ordentliche Leitung, die Wert auf Sauberkeit legt, unverkennbar. Es ist eine Anlage zum Wohlfühlen. Hier steigen Gäste ab, die eine Gran Sabana Tour hinter sich haben oder aus Brasilien oder mit dem Flieger aus Canaima ankommen. Diese Gäste sind überwiegend Deutsche oder EU-Europäer, das Alter liegt zwischen 20 und über 60 Jahren. Wer hier bucht, bucht im Regelfall Übernachtung und Verpflegung, also mindestens Halbpension. Das Camp kann ich mit gutem Gewissen weiter empfehlen. Es ist ein sauberes und sehr ordentlich geführtes Haus. Der Besitzer weiß, worauf die Gäste aus Europa Wert legen. Wer einen Abstecher nach Brasilien unternehmen will, muss unbedingt seinen gelben Impfausweis mitnehmen. In diesem muss der Nachweis geführt sein, dass man gegen Gelbfiber geimpft ist. Dieses muss man in Deutschland rechtzeitig vor Abflug erledigen. Die brasilianischen Grenzbeamte interessieren sich nicht für den Reisepass, aber der Impfausweis mit dem Nachweis der Gelbfiberimpfung ist vorzuzeigen, da sonst die Einreise nach Brasilien verweigert wird. Dabei genügt nicht irgendein Nachweis, es muss der gelbe Impfausweis sein. Zur Information: Direkt hinter der venezolanischen Grenze ist ein Büro des venezolanischen Gesundheitsministeriums. Dort kann man sich gegen eine Gebühr einen solchen gelben Impfausweis ausstellen lassen, vorausgesetzt, man hat einen schriftlichen Nachweis, dass man gegen Gelbfiber geimpft ist. Der nächste Ort hinter der brasilianischen Grenze heißt Paracaima, die Venezolaner nennen ihn „La Linea“. Es handelt sich dabei lediglich um ein paar Straßen mit ein paar Bars, wo man sich eine Caipirinha oder eine Guaraná oder ein brasilianisches Bier (Antartica oder Brahma) genehmigen kann. Ansonsten befindet sich dort ein Laden neben dem anderen, wo man z. B. brasilianische Badeschlappen, Klamotten, Lebensmittel und brasilianische Souvenirs kaufen kann. Wer unbedingt einen brasilianischen Stempel in seinen Reisepass haben will, kann sich diesen direkt hinter der Grenze im Einreisebüro geben lassen. Santa Elena befindet sich auf dem 4. Breitengrad, das heißt der Äquator ist nicht mehr weit weg. Das bedeutet, dass hier die Sonnenstrahlen in einem Winkel von fast 90° auf die Erdoberfläche fallen. Daher sind ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor sowie eine Kopfbedeckung unerlässlich, wenn man einen üblen Sonnenbrand oder Sonnenstich vermeiden will.


Zimmer
  • Gut
  • Die Zimmer gehören mit Sicherheit zu den saubersten Zimmern im Umkreis von etwa 500 km. Hier gibt es wirklich nichts zu beanstanden. Die Einrichtung ist sehr geschmackvoll und vom Stil her auch der Umgebung angepasst. Die Zimmer wurden mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, so auch mit hiesigen Dekorationsgegenständen ausgestattet. Das kleine Bad ist durch eine Schiebetür abgegrenzt. Dahinter befinden sich das WC sowie ein hübsches Porzellanwaschbecken. Eine Duschbox ist gleich daneben. Im Zimmer befinden sich zwei Einzelbetten, ein Nachttisch, sowie ein Hochbett, das sich über dem Bad befindet und über eine Leiter zu erklimmen ist, also Vorsicht, wer nachts auf die Toilette muss. Ein großer Schrank mit Regal dient zur Ablage von Gegenständen. Insgesamt ist das Zimmer groß genug, dass jeder seinen Koffer / Rucksack komplett auspacken und seine Sachen gut verteilen kann. An den Fenstern sind Moskitonetze angespannt, so dass auch bei hohen Temperaturen nachts mit offenem Fenster geschlafen werden kann, ohne von hiesigen Steckmücken belästigt zu werden. Vor jeder Bungalowhälfte befindet sich eine kleine Terrasse mit einem Tischchen und zwei Korbstühlen.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Die Unterkunft ist mit Verpflegung. Das Restaurant ist kein klassisches Restaurant, also weder ein á la carte Restaurant noch ein Buffetrestaurant. Hier wird gegessen, was auf den Tisch kommt, wobei auch hier Wert darauf gelegt wird, dass das Essen dem Gast schmeckt und dieser auch nicht hungrig vom Tisch aufsteht. Wem das vorgesehene Gericht nicht zusagt, kann gerne nach einer Alternative fragen. Die zubereiteten Gerichte sind sehr schmackhaft und sehr abwechslungsreich. Es gibt ein Fleischgericht, Gemüse, Salat und Beilagen. Das Frühstück fällt auch sehr reichhaltig aus, ein kleines Buffet wird an der Bar aufgebaut, wo der Gast sich Rühreier, Cornflakes, Obst und Aufschnitt holen kann. Auch kann ein venezolanisches Frühstück eingenommen werden, der Chef erkundigt sich, ob man weitere Wünsche hat und ob man zufrieden ist. Nicht im Preis inbegriffen sind die Getränke, aber die Preise – auch für alkoholische Getränke – sind im Vergleich zu denen der meisten Urlaubsorte in Europa sehr niedrig. Wer an das Ende der riesigen Wildnis bis hinunter an die Landesgrenze reist, der zahlt auch gerne etwa EUR 1, 80 für ein Bier (ca. 0, 3 l).


    Service
  • Eher gut
  • Der Leiter und Eigentümer des Camps, ein Münchener, legt großen Wert darauf, dass sich seine Gäste hier wohl fühlen. Die Gäste bekommen seine Herzlichkeit und Gastlichkeit zu spüren. So ist der Leiter Ansprechpartner für alle deutschsprachigen Gäste. Den Angestellten kann man sein Anliegen auf Spanisch oder Englisch überbringen. Sollten überhaupt Beanstandungen vorliegen, wird sich umgehend um diese gekümmert. Das Restaurant ist das Zentrum der Anlage, wo sich Gäste an der Bar mit dem Leiter unterhalten, fernsehen oder in einer Hängematte die Seele baumeln lassen können. Die Atmosphäre ist hier sehr freundlich und familiär. Als wir am nächsten Tag von Santa Elena nach Canaima flogen, wurden wir vom Chef persönlich zum Flugplatz gefahren. Auch ein anderer Gast, der mit dem Schnellbus nach Puerto Ordaz weiter fuhr, wurde zum Busbahnhof gefahren.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Das Camp befindet sich außerhalb von Santa Elena und zwar in einer abgeschiedenen Gegend, in der es keine asphaltierten Straßen mehr gibt. Dieses zu finden, ist eine Herausforderung, zumindest für Gäste mit Eigenanreise. Die meisten Gäste, die hier absteigen, haben allerdings eine Gran Sabana Tour gebucht und werden vom Reiseleiter hierhin gefahren. Die Gäste, die anderweitig in Santa Elena ankommen, werden auf Anfrage vom Leiter oder einer seiner Angestellten abgeholt. Der kleine Flughafen von Santa Elena ist etwa 20 Autominuten von hier entfernt. Zur Grenze nach Brasilien braucht man mit dem Auto etwa eine halbe Stunde. Die Gran Sabana Touren enden in Santa Elena, das letzte Highlight ist ein Abstecher nach Brasilien auf eine Caipirinha. Die Abgeschiedenheit des Camps garantiert den Gästen absolute und wohltuende Ruhe.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Das Camp verfügt über einen kleinen aber sehr feinen Pool, der für eine wohltuende Abkühlung nach einer Tour sorgt. Am Ende des Beckens ist eine kleine Fontäne, quasi ein Wasserspiel. Wie die restliche Anlage ist der Pool sehr sauber. Ein paar Stufen führen zu diesen hinab. Neben dem Pool befinden sich ein paar Liegen, ein runder Tisch mit ein paar Stühlen und eine Dusche. Alles ist sehr fein gestaltet und lädt zum Entspannen ein. Wer es abenteuerlicher mag, der schlägt den Weg hinter dem Restaurant ein. Durch einen Gemüsegarten gelangt man zu einem kleinen Naturschwimmbecken Durch dieses fließt eine Quelle, dessen Temperaturen einige Grad kälter sind als das Wasser im Pool. Im Haupthaus befindet sich neben der Bar eine Fernsehecke inklusive Sofa und Sessel. Hier kann man unter anderem Deutsche Welle (DW) schauen, falls man wissen will, was in der Heimat vorgeht. Da die meisten Gäste von einer anstrengenden Gran Sabana Tour oder von einer Spritztour aus Brasilien kommen, sind diese in der Regel so müde, dass sie nur noch am Pool entspannen, duschen, essen, sich noch entspannt unterhalten und dann ins Bett wollen. Ein großes Unterhaltungsprogramm wird nicht gefordert, das bekommt man bereits tagsüber auf den Touren geboten.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im Oktober 2006
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Andrea
    Alter:36-40
    Bewertungen:16