Hotel Casabela

Die Lage des Hotels und die Ruhe (korrelierend mit der Größe) sind einmalig. Der Poolbereich und das naturbelassene und trotzdem gepflegte 5 ha-Areal stehen dieser Einmaligkeit in nichts nach. Toll ist auch der direkte Privatzugang zum Strand Praia Grande. Dass das Hotel keinerlei Unterhaltung bietet (bis auf teilweise dezente Hintergrundmusik im Lobby-Bereich)passt absolut zur Ruhe im Hotel. Die Innenausstattung ist in die Jahre gekommen, sie strahlt immer noch 80er-Jahre-Flair aus. Mischbatterien im Bad mit 2 Hähnen lassen schon museale Gedanken aufkommen. Die Gäste sind im Durchschnitt älter(wir selber 72/76) und im Alter sind eher weiche Matratzen angesagt. Bei den harten Matratzen ergaben sich bei uns gegen Morgen immer Einbußen beim Liegekomfort. Das Staubwischen im Zimmer war zeitweise von der Tagesform des sehr freundlichen Personals abhängig. Auf Beschwerden wurde aber zeitnah und - wie gesagt - sehr freundlich reagiert. Eine anscheinend komplizierte Reparatur einer Lampe wurde z.B. zu unserer vollsten Zufriedenheit letztlich erfolgreich ausgeführt. Über das eintönige, immer gleichbleibende Frühstück gehe ich nicht ins Detail, für uns und unsere Frühstücksgewohnheiten war alles hinreichend in Ordnung (Nur: Von einem 4-Sterne-Haus erwartet man doch insgeheim ein Paar "Gimmicks", die man sich im häuslichen Alltag wegen des Aufwandes für 2 Personen nicht leistet). Das Hotel war in unserer ersten Urlaubswoche noch gut besucht, was beim Abendessen wohl zur Überforderung des Personals führte. Das Essen wurde als 5-Gänge-Menue mit der Wahlmöglichkeit zwischen 2 Hauptgängen (Fleisch- oder Fischgericht) serviert. Mehrmals saßen wir an unserem Tisch bis zu einer Stunde, bevor sich auch nur eine Person des zahlreich umherlaufenden Personals um uns kümmerte, weder was Getränkebestellung noch Menueauswahl betraf. Lediglich eine halbe Scheibe Brot mit ein paar Oliven oder Kichererbsen oder eingelegten Möhrenscheiben wurde serviert. Bei der Beschwerde über den langen Verzug hieß es dann "Aber ein Brot haben sie doch bekommen, oder?". Als Reaktion auf den Frust über solch "No-Go-Verhalten im Service" haben wir dann an 2 Abenden auf das Essen verzichtet und haben uns anderweitig versorgt. Die Beschwerde über dieses Serviceverhalten wurde an der Rezeption sehr empatisch entgegengenommen. Es hat sich auch ganz wesentlich positiv verändert, ob es allerdings einen Zusammenhang mit der zurückgehenden Gästezahl gab oder der Auszeit des Servicechefs für einige Tage, haben wir nicht weiter eruiert. Wir waren in der zweiten Wochen mit dem Service vollumfänglich sehr zufrieden. Fazit: Ein Haus mit toller Lage und ein idealer Ort für Ruhesuchende (allerdings: Ein Mietwagen ist ein Muss, die öffentlichen Verkehrsmittel sind in der Zeittaktung nicht sehr komfortabel).

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