- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Leider kann ich zu unserem Kurztrip ins Chateau Urspelt nicht viel Gutes sagen. Wir hatten ein Package gebucht, das eine Übernachtung, inklusive Frühstück sowie ein 5-Gänge-Menü im Restaurant, einen Begrüßungssekt mit Hors d'euvres und 1 Stunde Wellnessbereich umfasste. Das Hotel ist sehr stilvoll und mit viel Liebe zum Detail ausgestattet und besitzt echten Schlosscharakter. Alle Zimmer und der Wellnessbereich sind sehr sauber, allerdings waren mehrere Armaturen in nicht einwandfreiem Zustand. Detaillierte Kritikpunkte folgen. Mein Fazit muss allerdings lauten: Wer sich einen romantischen Wellnessurlaub mit gutem Essen wünscht, ist auf Chateau Urspelt falsch. Wer allerdings eine Schwäche für stilvolles Schlossambiente hat und bereit ist dafür (und nur dafür) viel Geld zu zahlen und ansonsten keine allzu hohen Ansprüche hat, ist dort gut aufgehoben.
Das Schloss ist mit sehr viel Liebe zum Detail ausgestattet worden und unser Zimmer (die einzige Suite im Schloss) war wirklich sehr schön, grosszügig und edel ausgestattet. Sie verfügte über ein Esszimmer mit sehr hübschem alten Bauernschrank, der als Minibar fungierte, einem Wohnzimmer mit Kamin und stilvoller Sitzgruppe, ein kleines Erkertürmchen, ein großes, ebenfalls sehr stilvolles Schlafzimmer mit königlichem Bett und einem sehr großen, ebenfalls sehr schönes Badezimmer mit freistehender Badewanne. Alle Zimmer sind liebevoll dekoriert, es gibt zwei Fernseher, einer davon mit Dvd-Player. Allerdings hatte dieToilette keinen Deckel, der Sitz war locker und die Armatur am Waschbecken war kaputt. Kann ja vorkommen.
Das Hotel verfügt über ein Restaurant auf der anderen Hofseite, eine Lounge und einen Frühstückssaal im Hauptgebäude. Restaurant und Frühstückssaal sind sehr stilvoll und edel eingerichtet. Kirikpunkte: Im Restaurant sind Tischreservierungen obligatorisch und werden nur bis 20.30 Uhr angenommen. Später bekommt man keinen Platz mehr. Beim Essen gibt es nicht wirklich etwas zu beanstanden, aber hervorragende Küche sieht anders aus. Was dort serviert wird ist guter Durchschnitt, aber weder besonders raffiniert noch besonders schmackhaft, noch besonders präsentiert. Jedenfalls wenn man sich am Standard für ein 4-Sterne Hotel messen lassen muss. Darüber hinaus bestand unser angebliches 5-Gänge-Menu mit viel gutem Willen aus 4 Gängen. Das, was dort als "Gang" deklariert wurde ist in jedem besseren Restaurant ein ganz selbstverständliches und kostenloses Supplement, nämlich eine Kugel Eis mit Champagner. Auch ein Teller mit einigen kleinen Käsehäppchen als Gang zu präsentieren, erforderte viel guten Willen, der uns allerdings schon langsam abhanden gekommen war. Wer auf ein Gläschen Wein nach dem Essen in der Lounge hofft, wird leider auch enttäuscht. Es war nicht ganz auszumachen, ob die Lounge nur an einem Samstagabend um 23.00 Uhr schon geschlossen hatte, oder ob die Lounge sich noch in der Renovierungsphase befindet. Jedenfalls war die Kellertür, die zur Lounge führen sollte nur sehr schwer zu öffnen und der Treppenabgang sah auch alles andere als fertig aus. Aus dem Dunkeln huschte jedenfalls kurz eine Dame herauf, rief: "C'est fermer!" und war auch schon wieder verschwunden. Einziger Lichtblick war das Frühstück. Auch hier findet man sich in einem sehr exclusiven und liebvoll gestalteten, alten Rittersaal wieder und die Auswahl am Büffet ist überschaubar, aber alles ist frisch und appetittlich. Die vielen 1-Portionen Döschen entsprachen nicht ganz meinem Geschmack, aber das ist ja Ansichtssache. Mir wären Marmeladen und Honig in Gläser oder Schalen lieber gewesen, ist aber durchaus kein muss. Immerhin gab es Sekt. Das entschädigt ein bisschen für 1-Weg-Döschen.
Die junge Dame an der Rezeption war sehr freundlich und nett. Auch das Frühstückspersonal war angenehm und freundlich. Weniger angenehm und freundlich war die Dame, die für uns zuständig war, als wir eine Reklamation hatten. Zwar wurde darauf reagiert, aber doch sehr wirsch und vor allem auf französisch, obwohl klar war, das ich es nicht sehr gut verstand. Vermutlich war es die Chefin. Wissen wir aber nicht, da sie sich nicht vorstellte.
Das Chateau liegt mitten im Ortskern von Urspelt und ist überraschend klein, aber sehr hübsch. Clerveaux ist nur 3 km entfernt und bietet einige Einkaufsmöglichleiten, sowie mehrere Restaurants. Ansonsten ist die nähere Umgebung sehr ländlich.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Die größte Enttäuschung war allerdings die "exclusive" Nutzung des Wellnessbereichs. Anders als man vielleicht vermutet, existiert kein allgemein zugänglicher Wellnessbereich, sondern lediglich zwei kleine Bereiche, einmal mit Hammam und Jacuzzi und einmal mit Sauna und Massage-Bad. Da beide Bereiche recht klein sind, verwundert auch die "exclusive" Nutzung nicht mehr. Bei mehr als zwei Personen wären sie wohl überlastet. Selbstredend waren auch hier die Armaturen zwar funktionsfähig, aber diverse Knöpfe fehlten in der Dusche. Handtücher sind natürlich aus den Zimmern mit zu bringen. Vor Ort gibt es keine. Des Weiteren gibt es über diese eine angebotene Stunde hinaus keine weitere Möglichkeit für Wellness. Massagen oder andere Anwendungen gibt es nicht. Und sollte man den Fehler machen, zu spät anzureisen, kann man sich auch die Zeiten für das Wellness nicht mehr aussuchen, da man sich bei Anmeldung in Listen dafür eintragen muss, die bei entsprechender Auslastung des Hotels recht schnell voll sind. Keine Probleme damit haben natürlich die Gäste, die gerne morgens um 8.00 Uhr in die Sauna gehen. Zu dieser Zeit hat man die freie Auswahl. Da wir später als 15.00 Uhr anreisten, waren die besten Zeiten für den Wellnessbereich schon ausgebucht. Einzg verbleibende Möglichkeiten waren zwischen 19.30 - 20.30 Uhr und zwischen 20.00 - 21.00 Uhr. Beachtet man, dass wir auch ein Essen im Restaurant gebucht hatten, das nur bis 20.30 Uhr möglich war, versteht man vielleicht auch unser Problem. Erst nach heftiger Kritik meinerseits und unter Androhung weniger zu zahlen, stand uns dann plötzlich doch noch ein Bereich um 18.30 - 19.30 Uhr zur Verfügung. Wer seine Zeit dafür opfern musste erfuhren wir nicht. Auch wurde das Angbot eher zähneknirschend und unfreundlich gemacht. Vermutlich sprachen wir mit der Chefin des Hauses. Vorgestellt hat sie sich jedenfalls nicht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im September 2012 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ute |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |