- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist eine Mischung aus Motel und Lodge, räumlich und qualitativ in vier Bereiche aufgeteilt. Die vielen ein- und zweigeschossigen Gebäude sind geclustert und auf der weitläufigen Anlage verteilt. Die Lodge ist alt und entsprechend sind die Installationen und die Haustechnik nicht auf dem neuesten Stand, die Zimmer sind aber in einem akzeptablen Zustand, die Anlage selbst ist gepflegt und sauber, wie auch das Hauptgebäude mit Rezeption, Souvenierverkauf und Rezeption. Die Gäste stammen überwiegend aus den USA, meist Texaner. Der Big Bend Nationalpark zählt zu den Top Ten der USA, wird aufgrund seiner abgeschiedenen Lage aber nur wenig besucht (was ein Segen ist, im Vergleich zum Grand Canyon beispielsweise). Potentielle Gefahr geht - oder soll - vom angrenzenden Mexiko (Flüchtlinge, Drogenkuriere, Diebstahl, illegale Souvenierhändler) aus/gehen, nähere Informationen unter http://www.nps.gov/bibe/planyourvisit/border_travel.htm. Der kleine Grenzverkehr wurde 2002 unter Strafandrohung untersagt. Besondere Warnhinweise gibt es nicht, uns wurde am Boquillas Canyon ein Ausrit zu Pferd angeboten, offensichtlich von einem Mexikaner, der illegal den Rio Grande überquert hatte. Eine Zimmerreservierung lange vorab ist notwendig! Insbesondere um Ostern oder Thanksgiving sind die Zimmer immer ausgebucht. 2-3 Nächte sollte man zum Besuch des Parks einkalkulieren. Buchbar ist die Lodge online über den Betreiber Forever Resorts oder per Telefon (http://foreverlodging.com/lodging.cfm?PropertyKey=73) Beste Jahreszeit zum Besuch ist wohl Oktober/November und das März bis Mai. Im Winter kann es empfindlich kalt werden. Wir hatten Ende November Glück, mit Temperaturen zwischen 15° (nachts in der Lodge) und 30°C (tagsüber am Rio Grande). Es kann dort aber auch Nachtfrost geben! Die Anreise über Marfa/Presidio ist mit Abstand der schönste Weg, entlang des Rio Grande/Rio Bravo. Im Park überwachen die Ranger die Geschwindigkeit - auch im Fahren die entgegenkommenden Fahrzeuge! Unbedingt an die Begrenzungen halten! Einen Besuch der Geisterstadt Terlingua kann man mit einem Ausflug zum Santa Elena Canyon in den späten Nachmittagsstunden verbinden - Anfahrt über die gut befahrbare aber unbefestigte Staße von Santa Elena. Im dortigen Starlight Theatre gibt es das beste Essen weit und breit!!! Die Küche ist geprägt von mexikanischen Einflüssen (Schweinefilet mit Chipotle-Sauce z.B.), nicht billig aber preislich im Rahmen.
Wir haben in einem "Emory Peak Lodge Room" und einem "Casa Grande Room" (letzterer mit Balkon) gewohnt. Der etwas kleinere Emory Peak Room hat uns besser gefallen (siehe Photos). Der andere Raum war unmodern und die Betten schlecht und unkomfortabel. Die Zimmer sind mit Heizung (Emory Peak) oder Klimaanlage (Casa Grande) ausgestattet, desweiteren mit Mikrowelle, Kaffeemaschine und Kühlschrank. Kleine Badezimmer, kein Telefon, kein Fernseher. Fürs Alter in einem guten (Emory Peak), bzw. noch akzeptablem, abgewohntem Zustand (Casa Grande). Die Casa Grande Rooms hätten nach unserem Ermessen eine Renovierung dringend notwendig! Die relativ hohen Zimmerpreise um die 120 USD sind der Lage und der Einzigartigkeit geschuldet und noch tolerierbar. Auch in Betracht der Tatsache, dass es außerhalb des Parks keine preiswerteren Unterkünfte mit vergleichbarem Standard gibt.
In der Lodge gibt es ein Restaurant. Während unseres Aufenthalts gab es ein Frühstücksbüffet für ca. 10 USD excl. Getränke. Dieses war reichhaltig (Rührei, Hash Browns, Bohnen, Porridge, Speck, Würste, Obst...) und hätte eigentlich 4,5 Sonnen verdient Vom Abendessen können wir nur abraten, das nach unserem Ermessen bestenfalls Imbiss- oder Kantinenniveau hatte und bestimmt Convenience Food gewesen ist, somit nicht frisch zubereitet wurde. Bsp.: Chicken Fried Steak mit Gravy, Erbsen- und Wurzeln und Kartoffeln für ca. 9 USD. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist, auch in Anbetracht der Portionsgröße und im Vergleich mit anderen Restaurants, unangemessen. Die Küche kann man als "texanisch gutbürgerlich" bezeichnen - auch wenn die Karte anderes suggerieren möchte. Vom verglasten Speisesaal (ohne Atmosphäre, keine Tischdecken oder indirekte Beleuchtung!) hat man einen tollen Blick auf die umgebenden Berge, es gibt auch die Möglichkeit, bei gutem Wetter draußen auf einer Terasse zu sitzen. Sauberkeit und Hygiene sind durchschnittlich.
Texanisch höflich und respektvoller Umgang, wir hatten keinen Anlass zu Beschwerden. Zimmerreinigung war unauffällig und in Ordnung. Aufgrund des Andrangs war die Bedienung im Restaurant teilweise überfordert, hat sich aber für die lange Wartezeit (die wir nicht als solche empfanden...) entschuldigt und die Softdrinks gingen deswegen an einem Abend für uns aufs Haus. Einen Anlass für Beschwerden hatten wir nicht. Wir wussten im Vorwege, dass wir aufgrund der Buchungslage das Zimmer wechseln mussten, nach Abgabe des einen Schlüssels gegen 10:30 bekamen wir gleich den Schlüssel fürs neue Zimmer in die Hand gedrückt; das hatten wir nicht erwartet und waren positiv überrascht.
Die Lodge liegt in einem erloschenen Krater auf ca. 1.200 m in den Chisos Mountains, einem Gebirgsmassiv das mitten im Nationalpark Big Bend liegt. Dementsprechend ist es das Klima im Verhältnis zum Rest des Parks, der ein Ausläufer der Chihuahua-Wüste ist, gemäßigt und bewaldet. Die sechs Sonnen gibt es aufgrund der Einzigartigkeit der Lage mitten im Nationalpark. Da die Zimmer mit Mikrowelle und Kühlschrank ausgestattet sind, empfiehlt es sich, Dinge des persönlichen Bedarfs von außerhalb mitzubringen. Den einzigen Supermarkt gibt es in Terlingua (ca. 50 km), der relativ gut sortiert, aber auch relativ teuer ist. Auf dem Gelände der Lodge gibt es einen kleinen Laden mit limitiertem Angebot (Getränke, Knabberkram, ein paar Nahrungsmittel und Camperbedarf) und ein Visitor Center des Nationalparks. Der Park liegt in der südwestlichen Ecke von Texas und ist mit dem Auto an einem Tag von San Antonio oder Austin zu erreichen. In den Chisos Mountains gibt es viele Wanderwege, von zweistündigen Touren bis zur Möglichkeit ausgedehnter, mehrtägiger Wanderungen. Als zentraler Stützpunkt für die Erkundung des Parks ist die Lodge besser geeignet, als die Unterkünfte am Rande des Parks. Ein Besuch ist individuell nur mit dem Mietwagen möglich.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Maximale Sonnen wg. des hohen Freizeitwertes für Naturliebhaber und Aktive. Als Stützpunkt für den Besuch des Parks bestens geeignet. In der Nähe der Lodge beginnen einige der Wanderwege. Auch Rafting auf dem Rio Grande/Rio Bravo ist von hier aus möglich. WLAN kostenfrei im Bereich des Restaurants nutzbar, auf den Zimmern kein Empfang.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im November 2010 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Matthias |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 20 |