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Susanne (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Juni 2007 • 1-3 Tage • Sonstige
Schöne rustikale Lodge direkt am Kraterrand
4,9 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Die historische Crater Lake Lodge im gleichnamigen Nationalpark in Oregon wurde 1915 direkt am Kraterrand errichtet. Allerdings muß der Zustand der Lodge lange Zeit nicht der beste gewesen sein und in den 80er Jahren wurde dann festgestellt, daß das Gebäude baufällig ist. Glücklicherweise konnte sie vom totalen Abriß bewahrt werden, allerdings mußte sie dennoch fast komplett neu errichtet werden unter Beibehaltung der alten Architektur. Nach mehrjähriger Bautätigkeit wurde die Lodge 1995 wiedereröffnet. Meiner Meinung nach ist die Totalrenovierung sehr gut gelungen, und so hat man heute den Eindruck, sich tatsächlich in einer alten Lodge zu befinden, die allerdings über einige moderne Annehmlichkeiten wie z. B. über einen Aufzug verfügt. Die 71 Zimmer sind hingegen, wie auch in vielen anderen Nationalparklodges, eher einfach eingerichtet. Es gibt verschiedene Zimmerkategorien mit und ohne Seeblick. Es handelt sich um ein reines Nichtraucherhotel, auch auf den Wanderwegen im Park ist Rauchen verboten. Die einzige alternative Übernachtungsmöglichkeit im Nationalpark (abgesehen von einem Campingplatz) ist das Mazama Village Motor Inn, das während der Umbauphase der Crater Lake Lodge errichtet wurde (10 rustikale Häuser mit je 4 Zimmern, alle mit eigenem Bad). Die nett anzusehenden rustikalen Holzhäuser liegen aber ca. 10 Meilen vom Kraterrand entfernt. Dort befindet sich auch das "Anne Creek"-Restaurant, ein Büffetrestaurant (Pizza/Pasta), das von Juni bis Oktober geöffnet ist. Die Saison im Crater Lake Nationalpark ist aufgrund der Schneemassen, die hier jedes Jahr fallen, sehr kurz, die Lodge hat nur einige Monate im Jahr geöffnet (Ende Mai bis Mitte Oktober). Die Durchschnittstemperaturen betragen hier im Sommer (Juli bis September) nachts etwa 4 Grad und tagsüber 21 Grad. Die Straße um den östlichen Kraterrand wird üblicherweise erst Ende Juni freigegeben. Auch die Bootstouren auf dem See starten erst Ende Juni. Daher habe ich Verständnis dafür, daß das Preisniveau hier, auch mangels Alternativen und der abgeschiedenen Lage, recht hoch ist.


Zimmer
  • Gut
  • Er gibt folgende Zimmerkategorien: Ground Floor, Southside Rooms, Standard Lakeside, Delux Lakeside und Loft, die Preise beginnen bei 138$ pro Zimmer (+ Steuer). Ich hatte ein Premium Zimmer gebucht, was wohl dem "Deluxe Lakeside" entspricht und etwas größer und besser eingerichtet ist als die Standardzimmer. Es verfügte über 2 Betten, einen Schreibtisch, einen Sessel, Radio mit CD-Spieler, eine zentrale Belüftung mit Warmluft (deren Temperatur man nur geringfügig verändern kann) und ein zusätzliches Elektroöfchen zum Heizen, aber keine Klimaanlage, (braucht man hier wohl auch nicht, Mitte Juni wurde es nachts noch recht kalt), recht kleines Bad mit Badewannen-Dusche-Kombination. Beim Duschen dachte ich zunächst, es gibt kein Warmwasser, mußte dann aber feststellen, daß hier die Kalt- und Warmeinstellung vertauscht worden war. Das Waschbecken befindet sich außerhalb des Badezimmers. Einen Fön sowie Bügelbrett und -eisen gibt es nicht, kann man aber laut Infobroschüre ausleihen, auch ein TV ist nicht vorhanden. Ebenso kein Telefon (es gibt aber ein öffentliches Telefon in der Lobby). Der Blick auf den See vom Zimmer aus war phantastisch, besser als es jedes TV-Programm je sein könnte.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Das rustikal eingerichtete Restaurant ist eher klein, ein Teil der Plätze verfügt über einen schönen Blick auf den See. Fürs Abendessen sollte man einen Tisch vorreservieren, erst ab 21h wird es wieder leerer. Aber selbst mit Reservierung kann es noch zu Wartezeiten kommen (ca. 10-20 Minuten). Obwohl ich am Anreisetag für alle 3 Abende einen Tisch reservierte, waren nur noch schlechte Zeiten verfügbar, d. h. bis 17. 15h oder erst wieder ab 21h. Ich empfehle daher eine rechtzeitige Reservierung. Die Auswahl an Speisen ist recht interessant (regionale Nordwestküche), ein Hauptgericht kostet etwa 20 bis 30$, die Qualität war okay bis sehr gut. In dem großen und nett eingerichteten Aufenthaltsraum mit offenem Kaminfeuer (zwischen Lobby und Restaurant) werden tagüber (und abends) auch Kleinigkeiten zum Essen und Getränke serviert (Vor- und Nachspeisen aus der Restaurantspeisekarte, aber keine Hauptgerichte), der Service dauert hier teilweise aber sehr lange. Frühstück gibt es bis 10. 30h, es wird à la carte bestellt. Teilweise waren die Zutaten aber ausgegangen, so daß ein Teil der Gerichte nicht bestellt werden konnte. Die Qualität war in Ordnung.


    Service
  • Eher schlecht
  • Der Check In verlief etwas wortkarg, Hilfe beim Gepäcktragen wurde nicht angeboten, obwohl dieser Service laut der Informationsbroschüre im Zimmer verfügbar ist. Da die Lodge z. T. internationale Mitarbeiter als Aushilfskräfte hat, wird die ein oder andere Fremdsprache verstanden, zum Zeitpunkt meines Aufenthalts waren das hauptsächlich osteuropäische Sprachen. Die Sauberkeit im Zimmer hätte etwas besser sein können. Die Arbeit des Zimmermädchens war recht oberflächlich - am Tag meiner Ankunft stellte ich fest, daß im Badezimmer hinter der Türe noch ein schmutziges Handtuch und Unterwäsche meiner Vorgänger lagen. Dem Zimmermädchen war's etwas peinlich, als ich es ihr am nächsten Tag zeigte, am Tag darauf war zwar das Bad geputzt, das Bett hatte sie aber vergessen zu machen. Vor allem einige der Restaurantmitarbeiter waren sehr nett. Beim Auschecken erlebte ich dann etwas, was mich nach meinem bis dahin sehr schönen 3tägigen Aufenthalt etwas verärgert abreisen ließ: obwohl das Zimmer über einen deutschen Reiseveranstalter gebucht und bereits komplett bezahlt worden war, verlangte man noch einmal die Übernachtungskosten für 2 meiner 3 Übernachtungen. Auf meine Beschwerde hin mußte ich ziemlich lange warten, bis der Hotelmanager kam und lange im Computer herumsuchte. Irgendwann hieß es dann, es sei wohl ein Irrtum, das neue Computerprogramm sei schuld. Nachdem ich den Rechnungsbetrag für die Restaurantbesuche dann beglichen hatte und noch einmal nachkontrollierte, fiel mir auf, daß ein Abendessen doppelt berechnet worden war. Wieder dauerte es und jeder Rechnungsbetrag wurde lange einzeln kontrolliert, bis man mir recht gab. Nur dummerweise hatte ich bereits mit Reiseschecks bezahlt (die Rechnung wurde mir erst nach dem Bezahlen vorgelegt). Den zuviel gezahlten Beitrag wollte man mir auf die Kreditkarte zurücküberweisen, ich bestand jedoch auf einer Barzahlung, was dann auch möglich war. Am Schluß sagte der Manager noch, man hätte mir jetzt die 3 Dollar auf die Kreditkarte zurücküberwiesen, was ich zunächst gar nicht verstand, da ich nichts mit meiner Karte gezahlt hatte. Auf der Rechnung habe ich dann festgestellt, daß mir zuvor ungefragt 3$ für einen Nationalparkfond berechnet worden waren. Diese Praxis findet ja auch in einigen anderen Nationalparks statt, die übliche Vorgehensweise ist aber die, daß man zuvor gefragt wird, ob man mit der Abbuchung auch einverstanden ist, was hier nicht erfolgte. Obwohl ich durch den Ärger erst mit ca. 45 minütiger Verspätung losfahren konnte, hat sich niemand für die Probleme entschuldigt.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lodge liegt einsam am Kraterrand auf gut 2000m Höhe in wunderbarer Umgebung. Der nächste größere Ort ist recht weit weg, die notwendigste Infrastuktur (wie ein kleines Geschäft und eine Tankstelle beim Mazama Village ca. 10 Meilen entfernt) ist allerdings in der Umgebung vorhanden. In der Nähe der Lodge befindet sich ein Souvenirladen und ein Besucherzentrum. Das Benzin ist hier übrigens nicht teurer als außerhalb des Nationalparks, eher im Gegenteil. Es scheint auch die einzige Tankstelle in Oregon zu sein, in der man selbst tanken darf.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Wie bei fast allen Nationalparkunterkünften fast nichts vorhanden. Im Erdgeschoß gibt es eine kleine Ausstellung, die die Entwicklung der Lodge und vor allem ihren Umbau dokumentiert. Sehr interessant! Es gibt außerdem eine kleine Terrasse mit einfachen, aber sehr bequemen Schaukelstühlen, von der aus man einen tollen Blick auf den See hat, leider liegt diese ab dem frühen Nachmittag im Schatten und es wurde dann recht kühl. In dem großen Aufenthaltsraum stehen Gesellschaftsspiele zur Verfügung.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1-3 Tage im Juni 2007
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Susanne
    Alter:36-40
    Bewertungen:265