- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Eine Stunde Anfahrt lang dauert es, bis man in die Kumul-Welt eintaucht. Viel Garten, Häuser im amerikanischen Südstaatenstil, ein Riesenpool und ein Strand in den Dünen - man glaubt sich an der Ostsee. Durch das Fehlen von Kindern ist es eine Oase der Ruhe. Aber auch durch das Fehlen von Animation und oftmals abendlicher Unterhaltung. Doch der erste Anschein trügt. Von den Fassaden her hat das Kumul seine besten Tage hinter sich. Und nicht nur die Fassade bröckelt. Dirk hat es geschildert und ich muss mich leider anschließen. Eine intelligente neue Führung, ein mutiger Investor und weiterhin die Stammkundschaft - dann wird auch kommendes Jahr das Kumul öffnen. Und beeindruckt von einer Anlage, die es so m.W.n. in der Türkei nicht oft gibt, würden Veränderungen, wie sie anschließend aufgeworfen werden, alle Kritiker wieder ins Kumul an einen Tisch sich versammeln lassen.
Eigentlich hätten die Riesensuiten, bei uns 80qm, 6 Sterne verdient. Es fehlte samt dem großen, ebenfalls sehr gut ausgestatteten Balkon an nichts - außer an W-Lan und in erster Linie an Sauberkeit. Donnerstags wird grundsätzlich nicht gereinigt. Nicht gereinigt im einem 5Sterne-Hotel? Wo gibt es denn sowas? Und die anderen Tage, ohne einen Bettwäschewechsel, sehr oberflächlich um nicht zu sagen mangelhaft. Da nützt das schönste Zimmer nichts. Die Minibar war stets gefüllt mit dem geschmackvollsten Mineralwasserflaschen. Wow! Auch das kennen wir für fast 1000 Euro die Woche anders. Handtuchwechsel auf Bedarf, Duschgel und Shampoo 1x pro Woche aufgefüllt. Gut, wenns dann auch reicht.....
Stammgäste haben es an sich, aus allem das Beste zu machen. So auch bei den Mahlzeiten, die streckenweise 6 Sterne erhalten, mit "TOP" deklariert werden oder mit "Super" beschrieben sind. All das kann nur stimmen, wenn ich noch nie in anderen 5-Sterne-Hotels war oder dem Kumul nicht schaden möchte, aber damit den Gästen auch nicht nützen werde. Manch einer ist da schon objektiver: "War doch für jeden noch immer was dabei". Super! Ist das der Anspruch von Gästen, die im Schnitt 1000 Euro für eine Woche mittelmäßigem Service und Sauberkeit ausgeben? "Ist schon was dabei"? Frühstück: Haken dran, war o.k. Heißer Kaffee allerdings Fehlanzeige, frischgepresster O-Saft gegen Berechunung!!!! Hier erspare ich mir den Satz mit den 5 -Sternen.... Mittags: Lauwarmes in geringer Auswahl oder an der Poolbar heißes mit einer Stunde Wartezeit und für AI-Gäste zum Bezahlen. Zum Bezahlen? In einem 5-Sterne- Tschuldigung, wollte ich ja nicht schon wieder nennen. Abends: Lauwarmes, die immer gleichen Salate nur anders präsentiert, die ewig gleichen Nachspeisen nur anders aufgebaut, Rotkohlauflauf (?) und ständig bergeweise Maisgerichte (war wohl die Mais-Angebotswoche) mit leider drittklassigem Mais. Und Abwechslung im Fleisch/Fisch/Geflügelbereich Fehlanzeige. Besondere Gerichte, schmackhaft gewürzte Extras? Vielleicht beim Hotel nebenan, nicht jedoch im Kumul. Dann gehen wir danach halt in die einzige Bar einen Cocktail trinken. AI? Ja, einer, alle anderen gegen Berechnung. Hatten wir nicht schon genug bezahlt, kam immer noch was hinzu.
Der Kollege an der Rezeption, Dr.Grinsemeier, glaubt leider immer noch, er würde vom Defne bezahlt und nicht von den zufriedenen Touristen. Gelangweilt produziert er, langsam arbeitend, eher Probleme als er sie löst. Unterschwellig zeigte er uns auch seine Wertschätzung vor allem deutschen Touristen gegenüber. Und die sind mit über 50 % in der Mehrheit.... Im Speisesaal haben manche Gäste mehr Ahnung als der dort tätige Foodmanager, der ein kunterbuntes "Sitzplatzverteilen" und wieder "Sitzplatzumverteilen" und letzten Endes "Verteilt doch selbst" durchführte. Lustlose und langsame Kellner mussten von einigen wenigen fleißigen Düsenjägern immer wieder ersetzt werden, Mr.Foodmanager war schon wieder auf einer anderen Wolke. Das Personal war im Schnitt zu jung mit zu wenig Erfahrung und mit keinerlei wirklicher Führung, so wie das ganze Hotel seitens der Geschäftsführung irgendwie führungslos in den Konkurs zu laufen droht. Denn Service im Kumul - den bekomme ich in jedem 4 Sterne-Hotel preiswerter und in vielen auch besser.
Schon die Fahrt vom Flughafen zum Hotel zeigte uns: da ist nichts und da war nichts und drumherum tut sich leider negatives: Hotel Ramada macht seinem Namen Ehre und lässt gefühlte 1000 Kinder von 10 Uhr bis gegen 18 Uhr lautstark Spaß haben. Und als ob es nicht genug wäre, dröhnt neben Animationsdiskomusik ab 14 Uhr von diesem Nachbarhotel des Kumul noch lautstarker DJ-Ötzi mit seinem Anton und deutlich mehr von dieser Art Geräuschku-lisse. Das Ramada ist 100m entfernt, klingt jedoch wie direkt neben uns. Und die Hoffnung auf Besserung haben wir nach drei Tagen aufgegeben. Ab an den Strand, da hört man es nicht. Der Strand ist wunderschön, weit auseinanderstehende Sonnenschirme und luxuriöse Liegen, eine Strandbar mit romantischem Abendrotblick nach Ende des Sonnenbadens, viel Dünen und viel Pampasgras. Zu Fuß dorthin 5-8 Minuten, mit dem Shuttle, der ständig fährt, 1-2 Minuten. Auch Strandreinigung ist hier Ehrensache und die gefühlten Millionen Steine zum Wasserübergang müssen an einem naturbelassenen Strand natürlich auch liegen bleiben. Die schmerzenden Füße sollen von diesem Naturerlebnis uns noch tagelang berichten... Leider hat man in der Türkei zur Zeit die Überbuchungskrankheit - so auch hier. Von den anderen Defnes kamen zu viele Gäste rüber, sodass ab 10 Uhr es keine Liegen mehr gab. Der Pool ist riesig und macht einen sehr gepflegten Eindruck. Towels gab es zwei pro Woche, da sind wir anderes gewohnt. Auch anderes kennen wir von einem 5Sterne-Hotel, wenn man eintrifft. Einen kleinen Begrüßungscocktail haben wir genauso vermisst wie ein "Herzlich Willkommen" vom Rezeptionisten. Papiere ausfüllen und Tschüss....
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Da wir Ruhe wollten, war das Fehlen von Pfeilwerfern, Bogenschützen und Bocciafanatikern eine dankbare, diesmal kostenlose Leistung. Zwei bis drei Abende Show und der Rest noch nicht einmal mit einem Gitarrenspieler, einem Klavierspieler oder Ähnlichem angeboten, war schon knackig langweilig. O.K., dann gehen wir in die hoteleigenen Shoppingarcade. Ledergeschäft endgültig zu, Gold und Silbergeschäft endgültig zu, Friseur meistens keine Lust und zu und Supermarkt demnächst auch zu. Der Wellnessbereich ist leider keine Alternative. Angesiedelt vor einer Bar - sie erraten es, die auch geschlossen war - herrschte gähnende Leere. Die einzige Personalkraft dort schafft halt eben kein Wellness für 300 Personen, und bei einer Woche, die wir dort waren, hatten wir keine Chance , dran zu kommen. Dann gehen wir ins Internet und surfen ein wenig. Aber nicht mit dem total überforderten Hotelnetz, und eine SIM-Karte gibt es weder im Hotel noch im Ort zu kaufen. Eine Fahrt nach Manavgat bleibt nicht erspart.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2019 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Axel |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 30 |