Hotel Delta King

Die Frage ist ja grundsätzlich erstmal, was man für Erwartungen hat. Und ich denke, man muss wirklich etwas vorsichtig sein, wenn man plant auf einem Museumsschiff zu übernachten. Und genau das ist die Delta King. Was hier zählt ist das Gesamtpaket Erlebnis. Der alte Raddampfer sieht wirklich topp aus und ist sehr liebevoll und detailgetreu restauriert worden. Schon am Kai ein erstes Wow-Erlebnis.

Natürlich sind die "Kabinen" etwas kleiner als die gewohnt großzügig dimensionierten Zimmer in amerikanischen Kettenhotels. Das ist auf Schiffen nunmal so. Ja, und es gibt keinen Aufzug. Auch dessen muss man sich vorher bewusst sein. Einige wenige Kabinen gibt es auf der Rezeptionsebene, aber spannender sind natürlich die auf den beiden oberen Decks, die direkt auf den umlaufenden Flanierbereich rausgehen. Die Ausstattung bietet alles, was man braucht, natürlich auf etwas weniger Raum, aber hübsch gemacht. Das Bad trift genau den richtigen Punkt zwischen stilvollem, altem Ambiente und moderner Funktionalität. Alle Amenities da, und richtig schönes Frottee. Für uns passte das alles gut zusammen. Einzig den sonst eigentlich immer vorhandenen Kühlschrank haben wir vermisst.

Restaurant und Bar werden auch von Laufgästen frequentiert, das Preisgefüge ist allerdings ziemlich üppig. Dafür entschädigt das einmalige Erlebnis, abends mit einem Cocktail auf dem Oberdeck über dem Fluss zu sitzen. Uns wurde übrigens kostenlos Brot & Butter zu unseren Drinks angeboten. Eine sehr nette Geste.

Begrüßung und Verabschiedung waren in Ordnung, aufgrund von offensichtlichem Personalmangel wirkten die beiden Rezeptionisten aber erheblich gestresst. Verständlich. Sie blieben dabei aber immer nett und zugänglich. Der Service im Restaurant war nett, allerdings störte beim morgendlichen Frühstücksservice der sehr massive Hinweis des Serviceleiters, dem Personal ja genug Tipp zu hinterlassen. Finde ich bei inkludiertem Frühstück zumindest fragwürdig.

Die Lage direkt an der historischen Altstadt ist natürlich genial. Die hat man allerdings auch ziemlich schnell in einer Stunde abgelaufen. Der Weg zum State Capitol ist dann doch noch ganz schön lang. Wir haben nicht das Valet Parking in Anspruch genommen, sondern im öffentlichen Parkhaus direkt an der Brücke geparkt. Aber auch das war mit 24$ nicht wirklich günstig. Ansonsten haben wir uns in dem Bereich absolut sicher gefühlt, auch wenn am Pier einige Betrunkene und Obdachlose herumlungerten. Die tun aber nichts.

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