- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir haben im Mai 2010 einen Kurzurlaub im Grand Hotel des Iles Borromees in Stresa am Lago Maggiore verbracht. Alles in allem sind wir von dem Hotel - besonders aber dem unterirdischen Service in allen Bereichen - enttäuscht bis entsetzt. Vom Service her ist das Haus bei weitem das schwächste, das wir je besucht haben (und die hier bewerteten Hotels sind nur eine Auswahl der von uns besuchten Häuser). Das Hotel an sich befindet sich in einem palastartigen, ansprechenden Belle-Epoque-Bau am Ortsrand von Stresa und direkt am See und bietet mehrere hundert Zimmer in den Kategorien Gartenblick und Seeblick sowie einige Suiten. Die gesamte Anlage ist im herrlichen, fast schon leicht kitschigen lombardischen Stil des 19. Jahrhunderts eingerichtet: Blattgold, Stuck, Putten, Engel, Kronleuchter, Statuen und Figürchen wohin man schaut. Die Preise schließen wahlweise Frühstück oder Halbpension mit ein.
Wir hatten ein Doppelzimmer mit Gartenblick gebucht - der Minimalstandard. Das Zimmer war ebenso wie das übrige Hotel ansprechend mit traditionellen Möbeln eingerichtet, aber sehr klein (ca. 20 qm) und relativ düster. Außer dem absolut nötigsten (Bett, Schreibtisch, 1 Sessel mit Beistelltisch) hatte nichts Platz. Schön waren ein großer LDC Flat TV mit ARD und ZDF als deutschsprachigen Programmen. Das große Doppelbett war sehr bequem; die Bettwäsche wurde täglich gewechselt. Schön war das in hellen Marmor gehaltene Bad mit Whirlwanne. Leider war auch hier alles sehr klein und beengt. Alles in allem war das Zimmer für ein paar Tage jedoch auszuhalten. Sauberkeit in Ordnung.
Wir haben nur das Frühstück im Hotel eingenommen. Das Buffet wird im schönen, lichtdurchfluteten Restaurant mit Blick auf den Lago Maggiore gereicht und bot keine überbordende, aber eine ausreichende Auswahl an Speisen. Wie in Italien üblich, herrschten süße Produkte vor, aber es gab auch gute Salami, Parmaschinken vom Stück und herzhaften Käse. Die Atmosphäre war in Ordnung, aber der Service auch hier schleppend (siehe oben). Ständig war irgend etwas aus und es haperte mit dem Nachlegen. Das Hotel bietet auch Roomservice an, der jedoch sehr hochpreisig ist. 25 Euro für eine Pizza - das sagt wohl alles.
Für den Service im Grand Hotel des Iles Borromees würde ich am liebsten überhaupt keine Sonnen vergeben. Das Hotel gehört der Kategorie 5 Sterne Deluxe, der höchsten in Italien erreichbaren Kategorie, an. Verglichen damit war der Service eine Unverschämtheit. Es begann schon damit, dass wir in strömendem Regen vor dem Hotel ankamen. Niemand empfing uns, niemand nahm uns das Gepäck ab oder reichte uns einen Schirm. So mussten wir im Schweinsgalopp um zahlreichte geparkte Autos und Pfützen herum in das Hotel rennen. Nach geschlagenen 12 Minuten Wartezeit an der Rezeption, die nur mit einer überforderten, im Schneckentempo arbeitenden Mitarbeiterin besetzt war, wurden wir schließlich von einem brummigen Empfangsmitarbeiter auf unser Zimmer gebracht. Keine Begrüßung, keine Frage nach der Anreise, kein persönliches Wort - nichts. Beschämend. Nachdem der Rezeptionist mitbekommen hatte, dass wir nur zwei mittelgroße Rollkoffer dabei hatten sagte er wortwörtlich, dass wir dann ja keine Hilfe mit dem Gepäck bräuchten und stiefelte los Richtung Zimmer. Unglaublich. Am Abend gingen dem Hotel dann die Regenschirme aus. Obwohl es 3 Tage am Stück regnete, sah man sich nicht imstande, für Nachschub zu sorgen. Der Concierge empfahl uns stattdessen den Besuch des nahegelegenen Regenschirmmuseums - selten so gelacht! Auch der Service beim Frühstück war langsam, schleppend und unmotiviert. Die Kellnerinnen zogen es vor, in kleinen Gruppen zusammen zu stehen und laut zu lachen. Was dem Hotel vor allem fehle war Führung und Struktur. Jeder Mitarbeiter fühlte sich wie ein kleiner König in seinem Reich und verhielt sich auch so. Professionell ist anders.
Das Hotel liegt sehr schön an der Uferstraße von Stresa und ist nur durch diese Straße vom See getrennt. Auf der Rückseite befindet sich ein schöner, üppiger Blumengarten (in dem leider tagtäglich eine Spieluhr von 9 bis 23 Uhr zu jeder vollen Stunde ziemlich laut "Freude schöner Götterfunken" spielt, was uns auf die Dauer etwas auf die Nerven ging). Der nächste internationale Flughafen, Mailand Malpensa, ist ca. 45 Autominuten entfernt. Der kleine Bahnhof von Stresa liegt etwa 5 Gehminuten vom Hotel; von dort fahren mehrmals täglich durchgehende Züge nach Mailand ins Zentrum. Der sehr hübsche Ortskern von Stresa ist ca. 15 Gehminuten entfernt. Es handelt sich um eine süße, typisch italienische Kleinstadt mit baumbestandener Piazza, kopfsteingepflasterten Gässchen, kleinen Geschäften und unzähligen Cafés und Restaurants. Alles in allem ist die Lage des Hotels in Ordnung.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Das Hotel bietet einen Außenpool und einen kleinen Innenpool im Wellnessbereich. Insgesamt jedoch ganz klar ein klassisches Grand Hotel und kein Wellness Hotel.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2010 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Malte |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 52 |