- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Divya Hotel war nicht unser Wunschhotel für den Varanasi Aufenthalt. Für eine kurze Zwischenübernachtung und wenn man nicht in der einem Hotel der Altstadt unterkommen will, ist es ganz sicher zu empfehlen. Besonderen Luxus hat man aber nicht zu erwarten und es handelt sich definitiv auch um eines der älteren Hotels. Der Preis verändert sich leider stetig nach oben, seitdem das Hotel im Lonely Planet verzeichnet ist. Also den Lonely Planet Preis nur als Richtwert ansehen und telefonisch nachfrage, das erspart böse Überraschungen. Den genauen von uns bezahlten Preis kann ich leider nicht mehr angeben. Ich bin mir aber sicher, dass es nicht mehr als 10€ pro Person und Nacht waren. Das Hotel verfügt über Zimmer mit Klimaanlage und ohne Klimaanlage. Aus Gewohnheit wählten wir das Zimmer ohne Klimaanlage. Eine gute Entscheidung. Einheimische berichteten uns, dass wir Varanasi gerade während besonders heißer Tage besuchten. Sehr hohe Temperaturen gepaart mit viel Luftfeuchtigkeit, machten den Aufenthalt relativ anstrengend. Zwei weitere junge Deutsche, die ebenso gerade im Hotel untergebracht waren, hatten ein Zimmer mit einer Klimaanlage, die allerdings absolut überfordert war und keinerlei Mehrwert und Erfrischung einbrachte. Gut, dass wir uns das Geld gespart haben. In Varanasi verließ mich erstmals das mobile Internet auf dem Handy, was ich immer sehr schätzte, um mit meinen Lieben in Deutschland in Kontakt zu bleiben. Das Hotel verfügte in der Lobby über kostenloses Internet für die Gäste, allerdings war es hier auch nicht möglich, eine vernünftige Verbindung zu erzielen. Als wir Varanasi am Abend als es bereits dunkel war, mit dem Zug erreichten, hatten wir eigentlich ein anderes Hotel reserviert. Dieses empfahl aber die Anreise nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr durchzuführen, da man dafür die sehr verwinkelte, chaotische Altstadt mit Verirr-Garantie durchqueren muss. Also haben wir noch im Zug schnell den Lonely Planet gezückt und ein Ausweichhotel ausgesucht. Die Wahl fiel auf das Hotel Divya, welches wir dann unverzüglich anriefen. Wir fragten nach einem Zimmer ohne Klimaanlage. Es war problemlos möglich, dieses noch am selben Abend innerhalb der nächsten 2 Stunden zu beziehen.
Das Zimmer sowie auch das Bad sind ziemlich klein. Das Doppelbett nimmt eigentlich den meisten Platz im Zimmer ein. Es gibt auch einen Fernseher, bei dem es sich aber um ein sehr altes Modell handelt und auch kein Programm empfangen werden konnte. Für uns überhaupt nicht von Relevanz, da wir nur eine Nacht blieben, spät im Hotel ankamen, ziemlich schnell ins Bett fielen und am Vormittag nach einer Bootstour in unser eigentliches Hotel übersiedelten. Als wir relativ spät abends ankamen, wurde schnell noch das Zimmer hergerichtet und die Betten frisch bezogen. Hier mussten wir leider um Ungezieferspray und Nacharbeit bitten. Denn es befand sich schon etliches an Krabbeltier auf dem Bett. Aber meist kleinere Fliegen und Moskitos. Nichts Ekeliges. Das ist nun mal typisch für Indien, wenn das Zimmer ein paar Tage nicht bewohnt ist. Wir hatten für solche Fälle ohnehin einen Schlafsack dabei, in dem wir schlafen konnten. Außerdem ist es sicher auch gut, sich am Tage außerhalb des Zimmers aufzuhalten. In den Mittagsstunden knall die Sonne quasi in das Zimmer hinein, was dieses unerträglich heiß macht. Die Sauberkeit war ansonsten in Ordnung. Auch im Bereich des Bades war ich zufrieden.
In diesem Hotel bucht man nur die Übernachtung. Etwas essen gehen kann man aber im anliegenden Restaurant namens „Yafah“. Hier gibt es auch ein Frühstücksangebot am Morgen. Es gab Toast, Sandwiches und ähnliches. Auch Pancakes waren auf der Karte. Preislich ist dieses durchaus ok, allerdings haben wir recht lange auf unsere Bestellung gewartet. Zu einer anderen Tageszeit haben wir das Restaurant nicht in Anspruch genommen. Gleich gegenüber der Eingangstür gab es einen kleinen Laden für den alltäglichen Einkauf. Hier haben wir uns Getränke und Snacks besorgt.
Die Hotelangestellten sind auch am Abend gern behilflich bei der Besorgung von Lebensmitteln gegen einen kleinen Preisaufschlag. Wir wollten nach der beschwerlichen 30 Stunden Bahnfahrt gerne eine kleine Flasche Whiskey. Da es schon dunkel war und Alkohol in Indien nicht in jedem x-beliebigen Laden zu erstehen ist, nahmen wir von diesem Angebot gern Gebrauch. Angeboten wurde uns am Abend auch gleich eine Bootsfahrt am darauffolgenden Morgen auf dem Ganges. Da wir sowieso eine machen wollten, ergriffen wir natürlich gleich die Chance, da sie auch preislich angemessen war. Dies bedeutete allerdings, dass wir uns bereits vor Sonnenaufgang am nächsten Morgen trafen und somit die Nacht nach der langen Reise im Zug erneut stark verkürzt war.
Das Hotel liegt nahe dem Assi Ghat in Varanasi. Da Varanasi auch dafür bekannt ist, dass man speziell ans Tourist besonders tief in die Tasche greifen muss und an jeder Ecke Gefahr läuft, ausgenommen zu werden (nicht in Bedeutung von überfallen, sondern lediglich bezogen auf die Tatsache, dass Touristen hier gern so angesehen werden, als hätten sie Geld zu Hauf), fragten wir bereits beim Anruf im Hotel, wie hoch ungefähr der übliche Preis für eine Rikscha Fahrt vom Bahnhof dorthin ist und waren somit gut gewappnet. Die Fahrt dauert nicht ganz eine halbe Stunde und man konnte sich gleich das erste Bild vom magischen Varanasi machen. Bekannt war uns auch, dass die Rikscha Fahrer einen gern in ein anderes Hotel fahren wollen, von dem sie Provision kassieren. Sie erfinden teilweise sehr spannende Geschichten von abgebrannten Hotels und ähnliches. Auch uns wurde ein anderes Hotel vorgeschlagen, aber da wir gut vorbereitet waren, gab es keine weiteren Diskussionen. Varanasi ist auch unter der Bezeichnung Benares bekannt. Und sie gilt als eine der ältesten Städte Indiens. Sie liegt direkt am Ganges und ist mithin der heiligste Ort, den der Hinduismus zu bieten hat. Sie hat im Hinduismus vor allem die Bedeutung, dass die Gläubigen dort zur Befreiung von ihren Sünden im Ganges baden. Das Wasser wird als heilig und heilend beschrieben. Weiterhin erfährt derjenige, der innerhalb der Stadtgrenzen von Varanasi stirbt, der Legende nach eine dauerhafte Erlösung vom Kreislauf der Wiedergeburten, was im Hinduismus Mokscha genannt wird und sonst nicht so einfach zu erlangen ist. Auch vom Divya Hotel ist der Ganges nach ein paar wenigen hundert Metern zu erreichen. Leider hat man keinen direkten Blick auf den Ganges. Für eine Nacht zu verschmerzen, ansonsten empfehle ich schon ein Gästehaus direkt mit Gangesblick, denn dieser ist wirklich schön. Die Hotelumgebung würde ich als sehr lebhaft bezeichnen, was wir aber nicht als störend empfunden haben, obwohl wir ein Zimmer in den unteren Stockwerken zur Straße heraus hatten.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1-3 Tage im November 2011 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | KindofEscapism |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 59 |