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Bodo (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juli 2008 • 2 Wochen • Strand
Hotelname mit Programm: Die Gäste sind die Narren
3,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht
  • Zustand des Hotels
    Eher gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Gut

Wer dieses Hotel bucht, sollte gründliche Italienischkenntnisse mitbringen, um seine täglich anfallenden Beschwerden auch an der richtigen Stelle anbringen zu können – 2 deutsch-sprechende Mitarbeiter sind nämlich zu wenig und nicht immer erreichbar. Zeitgenossen, die eher zu den stoischen, geduldig ertragenden Charakteren gehören, an denen ein gelegentlich militärisch anmutender, barscher oder herrischer Tonfall oder auch Unfreundlichkeit des Personals abprallen oder die sich gerne in eine Warteschlange im Ess-Saal einreihen (für ein Frühstück, das wegen seiner Frugalität ins Guinness-Buch gehört), können sich einen Sprachkurs hingegen sparen, sollten aber bedenken, dass ihre ruhige Wesensart in diesem Hotel Gefahr läuft, umzuschlagen und sich in eine zu verwandeln, die eher der sanguinischen der einheimischen Bevölkerung gleicht. Weiterhin sollten ihre Körpermaße denen eines Kleinkindes entsprechen, wenn sie vorhaben, während des Urlaubs in der 55 cm(!!) im Quadrat messenden Dusche ein Bad zu nehmen. Zu diesem Zwecke empfiehlt es sich auch, Schrubber, Aufnehmer und Eimer ins Reisegepäck zu tun, um das literweise überschwappende Wasser, das der am unteren Rand verdreckte Duschvorhang nicht abfangen konnte, aufzunehmen. Da an diesem Vorgang der Duschkopf, der noch nie eine Entkalkung mitmachen durfte, nicht ganz unschuldig ist – in dem er seine Wasserstrahlen eher horizontal als in Richtung der duschenden Person abgibt – bietet es sich an, auch gleich ein entsprechendes Entkalkungsmittel mit dazuzupacken und, um sich wegen fehlender Ablagen durch das ständige Bücken nicht ein Arthroseleiden zu holen, Aufhängevorrichtungen für die Duschmittel nicht zu vergessen. Und wo wir schon einmal dabei sind: Ersatzbirne für den Badspiegel (wenn man nicht 1 Woche auf den Austausch warten will) und Schraubendreher-Set einpacken, schließlich will der Heimwerker in Übung bleiben und schraubt die eine oder andere Wandhalterung gerne selbst fest. Doch genug des Spaßes, das Thema Palace Hotel ist viel zu ärgerlich und sollte einen eigentlich den Weg zum Anwalt antreten lassen. Doch sein Heil im Witz zu suchen, ist erst einmal eine angenehmere Möglichkeit, mit Ärgernissen in so hoher Zahl fertig zu werden. Damit der Beitrag nicht zu lang gerät, hier eine Zusammenfassung derselben: Die Klimaanlage bläst direkt auf die Betten, sie entsorgt ihr Kondenswasser auf den Balkon, der dadurch teilweise unter Wasser steht und Moos und Kalk angesetzt hat. Die elektronischen Türkarten sind oft defekt; da sie auch die Stromversorgung übernehmen und keine Steckdose Dauerstrom hat, sind bei ihrer Entnahme alle Anschlüsse stromlos und ein Aufladen von Akkus ist dann nicht möglich. Der Abzug in Bad/Toilette funktioniert nicht. Im TV gibt es nur das ZDF als deutschsprachiges Programm. Um sich ein (teures) Schließsystem zu ersparen, wurden den Balkontüren die Außengriffe abmontiert, verletzungsgefährdende Griffmulden blieben zurück, einmal ausgesperrt, ist ein Entkommen nur mit fremder Hilfe möglich. Frühstück wird im Kellergeschoss serviert, dessen wenige Fensteröffnungen verhängt sind und das Tageslicht so ausgesperrt bleibt. Hierhin wird der Gast auch zum Abendessen verfrachtet (in unserem Fall 4 Mal in 2 Wochen), wenn z. B. eine Hochzeit stattfindet. Die Hotelbar: Fast ständig geschlossen, wenn nicht, dann unbesetzt, Personal muss an der Rezeption erst erbeten werden. Die Poolbar: Ähnlich, Öffnungsintervalle alternierend, viele Getränke, auch Espresso(!), nur in Kunststoffbechern! Internationale Spirituosen kaum vorhanden, angebotene Cocktails werden wegen Unfähigkeit des Personals, diese herzustellen, nicht geliefert. Überhaupt das Personal: Da wird schon mal das Glas Wein nicht am Tisch eingeschenkt, sondern ohne Tablett, die Hand am Trinkkelch, aus dem Hintergrund gebracht, verschüttet, überschwappender (Rot-)Wein darf weiter das Glas verzieren, eine Entschuldigung kommt dem Personal nicht im Ansatz über die Lippen. Nicht geleerte Weinflaschen, die das Personal ins Depot nimmt, bleiben lange (vielleicht während der gesamten Lagerung?) offen auf den Tischen stehen. In unserem Fall kamen kommentarlos Fremdflaschen auf den Tisch, eine viel zu weit geleert, Herkunft unbekannt, 1 (!) neue gab es erst nach heftigem Protest, Reaktion der 1. Servierkraft ist nur mit dem Wort frech zu beschreiben. Noch übler das Gebaren des Restaurantleiters: Da Mineralwasserflaschen – entgegen üblicher Gepflogenheiten – nicht ins Depot genommen werden, brachten wir unsere – halbgefüllte – mit zum Abendessen. Unsere Erwartung, einen Tisch zugewiesen zu bekommen, unterlief besagter Herr erst einmal mit einer Wortkanonade militärischen Tonfalls, dabei ständig auf die Flasche weisend. Als ihm die Erleuchtung kam, dass ein jeder die Sprache des anderen nicht verstand, zog er eine weitere Person aus dem Servierbereich hinzu, in der irrigen Annahme, diese könne Deutsch, und führte weiter vor vielen Gästen seinen lächerlichen Tanz auf. Wir hatten aber auch so verstanden: No aqua drinkink, dazu fortissimo und mit 5 Ausrufezeichen und frechem Blick sagten alles, nur: den Grund hätten wir gerne gewusst. Den blieb er uns schuldig, nicht ohne uns und unsere Flasche aber ständig im Auge zu behalten. Bei soviel Engagement im Bereich Gästeerziehung wird einem schnell klar, dass das Personal nicht überall tätig sein kann, weshalb dann wohl auch die Sitzkissen im Außenbereich nie getrocknet, gesäubert, von Ameisen befreit wurden. Und wo kaum eine Sitzgelegenheit, da wenig Gäste, und wo die ausbleiben, da genügt auch schlechte Abendunterhaltung, da kann man den Espresso in Plastikbechern servieren, Cocktails erst gar nicht. Fazit: siehe Titel!


Zimmer
  • Eher schlecht
    • Zimmergröße
      Gut
    • Sauberkeit
      Gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Schlecht

    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Sehr schlecht
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Eher gut
    • Essensauswahl
      Eher schlecht
    • Geschmack
      Eher schlecht

    Service
  • Schlecht
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Sehr schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Sehr schlecht
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Eher gut

    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Eher schlecht
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Sehr schlecht

    Aktivitäten
  • Eher gut
    • Freizeitangebot
      Schlecht

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Gut

    Strand
    • Entfernung zum Strand
      Gut
    • Qualität des Strandes
      Sehr gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der Katalogbeschreibung
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Juli 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Bodo
    Alter:56-60
    Bewertungen:1