- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Ich habe ja schon schlechte Laune, wenn ich am Sonntag für ein Businessmeeting am frühen Montagmorgen anreisen muss. Und dann lande ich im Dream in Mons und meine schlechte Laune ist weg, denn Dream macht gute Laune. Das fängt mit der baulichen Integration eines Hotels in ein altes Kloster an, geht über top-individuell gestaltete Zimmer weiter, dann der nette Service und zum Schluss ist es auch noch mitten in einer netten Stadt. Achja, und es passt auch noch in mein wirklich nicht üppiges Reisebudget. Super. Ein tolles, liebevoll gestaltetes, architektonisch uriges und erschwingliches Hotel. WiFi funktioniert, geparkt wird im Innenhof, der zu klein ist für Fahrzeuge aller Gäste, aber die Autos werden umgeparkt, das Chaos am Morgen findet aber nicht statt.
Als ich im Internet die Zimmer sah dachte ich nur: "So ein Zimmer bekommst Du sicher wieder nicht !" Doch, hat geklappt - herrlich. Man muss ja immer Preis-/Leistungsverhältnis berücksichtigen und in Mons schaut man morgens nicht auf die einsame Südsee. Dafür jedoch, wo man ist und was es auch kostet - dafür kann es von mir nur äusserst selten vergebene sechs Sterne geben. Mein Zimmer finde ich durch die Nummern, die auf dem Hotelflur in den Teppich eingedruckt sind. Originelle Idee. Das Zimmer ist gross, sehr gross. Und es ist gefüllt mit Umrissen von steinernen Kirchenfenstern. Unglaublich. Hinter dem Schrankgestell, rechts, links und selbst in der Toilette - hier erobert man erst einmal das Zimmer mit klerikalem Interesse und gerne auch barfuss, der mit Mons-spezifischen Themen bedruckte Teppich ist wie neu und sehr angenehm. Toilette und Bad sind klein und getrennt, die Dusche begehbar und gross. Es gibt Kaffee mit Kocher zum Selbermachen und es gibt Platz. Das Zimmer hat viele Lichtquellen, die es auch braucht, denn es gibt nur ein Oberlicht. Ansonsten viel Platz, da das alte Gemäuer scheinbar keine viereckigen Zimmer unterstützte. Zum Schluss ist das Bett nicht nur bequem, sondern auch mit genug Kopfkissen ausgestattet, um bequem zu ruhen - was mir gelang. Super, ein Zimmer zum Verreisen.
In der direkt an das Restaurant anschliessenden Hotelbar gibt es abends gute Drinks bei flottem Service. Ich arbeite ein wenig bei einem belgischen Bier, die Schlemmenden ein paar Meter weiter vertilgen gut aussehende Speisen und jeder Besucher ist damit beschäftigt lächelnd seine Zufriedenheit zu demonstrieren. Das Frühstück ist für einen Montagmorgen reichlich. Ich benötige ja zu jedem Frühstück ein Special: Heute ist es für mich die Orangensaftmaschine. Sie schneidet und würgt die Orangen ohne Beschlabberungsgefahr des Bedieners. Toast kann man sich machen, Brötchen, Wurst, Käse, Rührei und auch selbstgemachte Kuchen - frische Früchte - sehr üppiges Frühstück. Zwar ist der Raum nicht unbedingt der romantischste Platz im Hotel, aber OK. Kaffee gibt es aus der Machine individuell nach Wunsch. Mir gefällt es sehr gut.
Das junge Team erklärt Abläufe freundlich. Dass die Autoschlüssel an der Rezeption bleiben, das ist gewöhnungsbedürftig - die Organisation ist aber gut und überzeugt, denn die Autos stehen nah im Hotelinnenhof. Sauberkeit ist tiptop, was in dem alten Gebäude sicher wichtig ist. CheckIn/Out gehen zügig, sonst wird freunlich geholfen. Ach und den Autschlüssel bekommt man nach dem Frühstück auch persönlich wieder in die hand gedrückt. Alles gut und schöner, als zu Hause.
Mons kannte ich, wie wahrscheinlich viele Reisende, nur vom Durchfahren. Nun bin ich in der Innenstadt umhergeschlendert und muss sagen: Relaxter, als Brüssel - sehenswerter, als eine Kleinstadt und liebenswerter, als irgendwo sonst in Belgien. Der Ort am Berg hat Wege hinauf und hinunter, der Bergfried wacht über dem belgischen Seelenheil und der Grand Place ist so von Restaurants umlagert, dass neben der Seele auch der Körper gepflegt werden kann. Ein sehr lieblicher Ort zum entspannten Wohlfühlen. Ausgerechnet am Wochenende meines Aufenthaltes feierte der Ort den x-ten Befreiungstag vom Naziregime, da besuchten die alten amerikanischen Panzer den Ort - aber alles sehr freundlich und entspannt. Auf dem Grand Place spielt die Big Band der nahegelegenen NATO live und ich fühle mich wohl.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im September 2017 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 370 |