Das Hotel selber ist bereits älteren Baujahres, was man sowohl der Einrichtung als auch der Architektur und dem allgemeinen Pflegezustand teilweise mehr oder weniger deutlich anmerkt. Die Anlage besteht aus einem halbrund gestalteten glücklicherweise nur zweistöckigen Gebäudekomplex im maurischen Stil direkt am Strand. Die Gartenalnage mit vielen blühenden Pflanzen und Palmen ist sehr nett gestaltet und hebt sich wohlwollend von den meist sehr karten Betonwüsten anderer Hotels ab. Am Strand gibt es noch einen "Beach Club" in dem man mittags eine Kleinigkeit essen kann sowie sanitäre Einrichtungen. Die Anlage wurde jeden morgen gereinigt (innen gewischt, außen gefegt) und auch die Gärtner sind nahezu täglich aktiv gewesen. Wir waren Anfang bis Mitte Juli 2005 dort (Ferienbeginn in NRW). Wir hatten den Eindruck, dass die Mehrzahl der Gäste deutscher und französischer Herkunft waren (jeweils ca. 30%). Die restlichen 40% verteilten sich auf Iren und Briten sowie auf Polen oder Russen. Leider lassen die Osteuropäer (ähnlich wier die Briten) gutes Benehmen allzu oft missen. In der Hauptferienzeit waren natürlich viele Familien mit schulpflichtigen Kindern dort (diese erwartet übrigens ein familienfreundliches Hotel mit Kinderanimation am Tag und am Abend) Zudem gab es einige Paare im Alter von Anfang 20 bis Ende 30. Ältere Herrschaften wird man zu dieser jahreszeit wohl eher selten in Tunesien antreffen. Eigentlich war es ein recht schöner erholsamer Urlaub, bei dem wir viel am Pool lagen udn die Sonne und die für einen tunesischen Juli überraschend angenehmen Temperaturen genossen. Deutliche Defitie hat das Hotel jedoch in Sachen Hygiene!!! Die Badezimmer sind bestenfalls 2 Sterne-Standard. Dies gilt auch für den Pflegezustand der öffentlichen Toiletten im Hotel sowie für die Wasserqualität im Pool und am Strand. Hier zeigt sich, dass in Tunesien doch deutlich andere hygienische Maßstäbe gelten als in Mitteleuropa. Eine langwierige Darminfektion ist trotz unserer Vorsicht (kein rohes Obst und Gemüse, kein leitungswasser) die Folge. Insebsondere außerhalb des schicken Touristenortes Port el Kantoui sieht man, wie dreckig es in diesem Land zugeht. Hausmüll überall. Diese uns etwas fremde Einstellung kommt halt auch im eigentlich nicht schlecht geführten Hotel ab und an wieder hoch.
Die Zimmer sind mit Teppichboden, Klimaanlage und TV ausgestattet. Es empfiehlt sich unbedingt Meerblick zu buchen - die Aussicht ist einmalig - im Gegensatz zum Blick nach hinten raus...! Die Matratzen waren jedoch "unter aller S.." - man spürte jede Feder, was zu mehrmaligem Aufwachen und Hüftschmerzen in der Nacht führte - und unter dem Bettuch fanden sich Körperhaare jeglicher Coleur! Völlig inakzeptabel war auch der Zustand der Bäder: Stockflecken in Ecken und Fugen, gebrochene Kacheln, lockere Bodenfließen, ein nur schwach tröpfelnder Wasserhahn, dafür aber eine ständig laufende WC-Spülung scheinen nicht nur in unserem Zimmer die Regel zu sein. Apropos "Regel": in unserem Badezimmer fanden wir nach über einer Woche sich ein blutverschiertes Stück Papier unter dem WC, welches zweifelsohne von früheren Gästen stammen musste... Unfassbar eklig!!!! Hygiene
Das Hotel bietet ein großes Restaurant (Lautstärke und Atmosphäre wie in einer Bahnhofshalle) in dem die gebuchten Mahlzeiten eingenommen werden können, eine Bar, ein Terrassenkaffee (Kaffee und Crepes am Nachmittag) sowie eine Pizzeria am Pool und eine im Beach Club am Strand. Die gebuchten Mahlzeiten (HP = Frühstück und Abendessen), waren weitgehend i.O. Zum Frühstück gab es eine große Auswahl von (Weiß)Broten und warmen Speisen (Eier, Kartoffeln, Gemüse, Würstchen), Käse, Salate, Marmelade und Joghurt. Für unsere Ansprüche war das genug. Das Abendessen bestand ebenfalls aus verschiedenen Salaten, Fleisch- und Fischgerichten mit Gemüsen, Nudeln, Pommes, Torten und Obst. Auch hier gab´s nicht wirklich Anlass für Kritik. Allerdings: so ziemlich alles, was man isst schmeckt nach nichts! Keine Spur von afrikanischen oder orientalischen Gewürzen. Irgendwie wirkt alles wir Krankenhausessen - das ist sehr enttäuschend. Wasser (1L mit Gas, 1,5 L ohne Gas), Cola (0,2 L), Fanta (0,3 L) je 1.500 Dinar. Alkoholische Getränke sind schon deutlich teurer (gemessen an der mäßigen Qualität zu teuer): Rotwein (0,4 L) 8.000 Dinar, Weißwein (0,7 L) 14.500 Dinar, Bier (0,5 L) 4.500 Dinar.
Das Servicepersonal im Restaurantbereich war überwiegend sehr freundlich und zu Späßen aufgelegt ohne aufdringlich zu sein. Ob das nun am Trinkgeld lag, können wir nicht beurteilen, da wir täglich rund 1-2 Dinar für den Tischkellner übrig hatten. Auf der Terrasse waren die Kellner da schon etwas reservierter und hatten nur selten ein Lächeln übrig. Das Zimmermädchen arbeitete nicht gründlich. So fanden wir nach über einer Woche Aufenthalt ein blutiges Stück Toilettenpapier hinter dem WC, welches definitiv nicht während unseres Aufenthaltes dorthin kommen konnte. Unfassbar eklig! Zudem wurde stets an neuem Toilettenpapier gespart: alle zwei Tage gab´s gerade mal 1/3 Rolle! Unverschämtheit. Die Handtücher wurden täglich gewechselt, stanken aber teils nach Chlor, teils sehr muffig. Bettwäsche gab´s während unseres Aufenthaltes insgesamt dreimal neu. Das war i.O. Der Internet-Zugang im Business Center (30 Minuten 3.500 Dinar = 2,30 EUR) ist unbrauchbar langsam.
Das Hotel liegt am nördlichen Stadtrand von Port el Kantaoui. Zu Fuß braucht man ca. 25 Minuten zum Stadtzentrum (entlang der Hauptstraße oder am Strand entlang). Mit dem Taxi kostet die Strecke tagsüber 2 Dinar, nach 21 Uhr 3 dinar. (Preis vor Abfahrt besprechen! Nicht mehr bezahlen, auch wenn sich die Taxifahrer anfangs stur stellen!!!). Durch die dezentrale Lage ist man schon recht deutlich an das Hotel und die Anlage "gefesselt" - man geht bzw. fährt halt nicht mal "so eben" in die Stadt, was schade ist, da Port elKantaoui sehr hübsch und gepfelgt ist (letzteres ist aber wirklich sehr untypisch für die tunesischen Städte, die oft eher Müllhalden und Bauruinen ähneln und auch so riechen! Die Entfernung zum Airport ist akzeptabel (etwa 30 Muniten Trasfer). Nach Sousse fährt man in ca. 20 Minuten mit dem Taxi (5-6 Dinar). In der unmittelbaren Nachbarschaft zum Hotel gibt es auch weitere Hotels und zwei kleine Einkaufsmöglichkeiten. Hier bekommt man Trinkwasser oder gekühlte Cola (1,5 Liter = 1,100 Dinar = 70 Cent) oder auch Obst und Weißbrot und Schmelzkäse für ein leichtes und preiswertes Mittagessen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Poolanlage ist recht nett gestaltet. Viele Bäume und blühende Sträucher umsäumen die zwei sehr großen Pools (jeweils zzgl. Kinderbecken), die von himmelblauen Sonnenschutzpergolen umgeben sind. Unter diesen Pergolen kann man sehr gemütlich im Halbschatten liegen kann (Liegen kostenlos, Auflagen 1 Dinar/Stück). Liegen waren eigentlich immer genügend vorhanden. Allerdings ist die Wasserqualität des Pools sichtbar schlecht. Obwohl der Poolboden jeden Morgen "abgesaugt" wurde, schwamm insbesondere in den Ecken des Pools täglich eine eklige Schicht aus Fett und Dreck. Und auch die duschen am Pool funktionierten recht schlecht. Die Wassertemperatur war dagegen sehr angenehmt. Jeden Tag gab es von den netten Animateuren ein ausgedehntes Animationsprogramm mit asiatischer Gynmastik, Wasser Aerobic und Wasserball. An einem Pool lief den ganzen Tag (mit Ausnahme von 13-16 Uhr) aktuelle Pop-Musik. Die Wasserqulität am Strand war ebenfalls nicht so doll: Man konnte keine zwei Schmiizüge machen, ohne dass einem nicht irgendwelche Plastiktüten oder Papierabfälle zwischen die Finger kamen. Quallen gab es jedoch keine. Im Hotel gab es jeden Abend ein Unterhaltungsprogramm - allerdings mit deutlich schwankender Qualität. Unter der Ankündigung "Orchester" verbirgt sich z.B. ein Alleinunterhalter mit Bontempi-Orgel und übelster Musikalität der uns dazu veranlasste, die Terrasse fluchtartig zu verlassen.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Juli 2005 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Bernd |
| Alter: | 31-35 |
| Bewertungen: | 2 |

