Hotel Evergreen

Die 2 Sterne sind für asiatische Verhältnisse angemessen. Das Beste am Hotel ist definitiv die Homepage. Wir hatten 1x ÜF im Deluxe Doppelzimmer mit Airport-Transfer gebucht. Später mehr dazu. Unscheinbar eingebettet in die Häuserfront einer Parallelstraße der Temple Street sieht es von außen genauso eklig aus, wie die Umgebung. Überraschenderweise ist der Eindruck beim Betreten des gut klimatisierten Eingangsbereiches ein Anderer. Das Gebäude ist zwar alt, wirkt aber im Inneren nicht heruntergekommen. Wir wollen hier nicht den Eindruck erwecken, dass wir nicht erahnen könnten, was ein 2 Sterne Hotel im Normalfall bedeutet. Wir hatten schon in vielen Ländern auf der Welt Unterkünfte für weniger Geld. Mauritius, Italien, Brasilien, Venezuela, Kroatien, Kapverden, Spanien, Deutschland ... Nirgendwo waren wir für 75 Euro die Nacht im DZ (geschätzte 15 Euro Kosten für den Airport-Transfer sind da schon abgezogen) schlechter untergebracht. Die Bewertungen unserer Vorgänger können wir nicht nachvollziehen. Aus unserer Sicht gibt es keinen Grund, dieses Hotel zu buchen. Wir würden beim nächsten Mal eher 100 Euro mehr für ein anderes Hotel ausgeben. Für einen Tag in Hongkong gibt es dagegen eine Menge Gründe. Und noch einen Tipp an alle, die Angst haben den Cathay Pacific Flug um 23.50 Uhr zu verpassen ... Die Lasershow ab 20.00 Uhr genießen, danach für 200 HK$ mit dem Taxi zum Flughafen zu fahren und die Koffer im "Left Baggage" abholen ist im Normalfall kein Problem (jedoch ohne Gewähr).

Unter "Deluxe" versteht das Hotel lediglich die Raumgröße von 18m² im Gegensatz zum "Standard" von 11m². Die Ausstattung ist wohl identisch und besteht im wesentlichen aus 2 Betten mit brettharten Matratzen (auf denen wir erstaunlich gut geschlafen haben), zwei Klimaanlagen, die es in 2 Stunden nicht geschafft haben den Raum in einen ertragbaren Zustand zu versetzen, einer Kommode mit Wasserkocher und Minibar, einem Fernseher und zwei Stühlen. Bevor wir unsere Sachen darauf ablegen wollten, haben wir mit einem Tempo darüber gewischt und unsere Sachen dann in den Koffer gelegt. Das sattbraune Tempo fand Platz im Mülleimer. Beim Aufschütteln der Bettdecke fiel leider der Staub von der Lampe. Dafür war das Bad ... naja, zumindest geputzt. Wenigstens hat es nirgends gerochen, wie auf der Straße.

Als wir den Frühstücksraum betraten, waren alle Tische besetzt. An jedem Tisch standen 4 Stühle. Also gesellten wir uns zu einem Pärchen und es war sofort klar, dass der Tisch unmöglich Platz für 4 Gedecke bot. Es blieb ein peinliches Gefühl zurück, als sich unsere Gegenüber wenige Augenblicke später verabschiedeten. Das Buffet war bis 10.30 Uhr geöffnet und bot europäische und asiatische Grundnahrungsmittel, ohne dabei zu Überraschen. Für 2 Sterne aber eher überdurchschnittlich was Auswahl und Geschmack angeht.

Wir hatten per Email Kontakt aufgenommen und bekamen auf alle Fragen innerhalb von 24h Antwort. Leider versäumten wir es, den Begriff "Airport-Transfer" zu hinterfragen oder auf der Website des Hotels nachzulesen. Nachdem wir 22.40 Uhr gelandet waren, hielten wir in der Airport Meet and Greet Area (gemeinsam mit anderen, frustriert dreinschauenden Erstbesuchern der Stadt) vergeblich Ausschau nach einem netten Menschen vom Hotel, der uns von dort abholen wollte. Als uns klar war, dass da niemand mehr kommen würde, riefen wir an einem Terminal-Münzfernsprecher im Hotel an. Man erklärte uns, wo man einen Aufkleber bekommt, den man sich an die Klamotten peppt, damit der Fahrer des Touri-Sammelbusses seine Schäfchen findet. In der Wartezone saßen wir dann auch keine Stunde mehr um dann 02.00 Uhr beim 5. Hotel als Letzte abgesetzt zu werden. Okay, unser Fehler. Airport Transfer bedeutet nicht unbedingt Meet & Greet Service. Wieder was gelernt, aber wir waren natürlich bedient. Das Personal war beim Check-In durchweg freundlich und antwortete auf alle Fragen (Adapter für Steckdose, Wegbeschreibungen etc.). Wir bekamen unseren Zimmerschlüssel und man teilte uns mit, dass wir Zimmer 105 haben. Wir versuchten 2 Minuten lang, mit dem Schlüssel die Tür zu öffnen, welche dann von Innen geöffnet wurde. Wir entschuldigten uns bei dem Mann und starrten auf unsere Schlüsselkarte, auf welcher 115 stand. Wir hatten uns wohl verhört, obwohl wir beide gut Englisch sprechen und wenigstens einer von uns (als Englisch-Lehrer) die Zahlen beherrscht.

Die Lage ist mit "mitten im Leben" nicht treffend beschrieben. Es sei denn, man meint das Leben, das man vor seiner eigenen Haustür nicht haben möchte. Sowohl früh um halb 3, als auch am darauf folgenden Vormittag um halb 12 türmten sich am Straßenrand die Abfälle der Lokale und verbreiteten bei schwüler Luft übelste Gerüche. Dazwischen tänzelten nachts die Damen des horizontalen Gewerbes. Für Hartgesottene, Freier und Orientierungslose durchaus eine bevorzugte Addresse. Aber mal ehrlich, einen Ausflug ins Nachtleben zu machen, um es gesehen zu haben, ist das eine. Dort zu Übernachten was anderes.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Auf der 2. Etage gibt es einen separaten Computer-Raum mit unbegrenztem Internetzugriff. Ebenfalls kostenlos wird WLAN angeboten.