- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Lage top, sehr zentral und trotzdem ziemlich ruhig. Nur ein paar Minuten laufen zum Eurostar-Bahnhof St. Pancras Intl. und zur U-Bahn-Station King's Cross; mehrere Bushaltestellen und Supermärkte um die Ecke. Service eher mäßig. Probleme mit Heizung (Gasleck), Internet (immer wieder Ausfälle) und Fernsehen (ab Samstag keinerlei Funktion mehr), siehe unten. Bereits vor Reiseantritt kann man sich die Visitor Oyster Card (ein elektronisches Ticket für Busse und U-Bahnen) bestellen; für Kinder bis 11 Jahre lohnt sich die Karte nicht, da ist ein Kinder-Wochenticket billiger; auch das kann man online mitbestellen und braucht, weil Touristenfahrkarte, hierfür auch kein Passfoto. Kostet zwar Porto, aber vor Ort eine Oyster Card kaufen ist auch nicht billiger, denn da bezahlt man eine Kartengebühr. Kurz vor Abreise kann man die Oystercard dann entwerten und bekommt das Restguthaben in Form von Münzen zurück. Angeblich würde man auch die Kartengebühr erstattet kriegen, aber das können wir nicht beurteilen, da es für uns ja nicht zutraf. Auf dem Bahnhof Brüssel gibt es einen Foodcourt. Das Asia-Restaurant ist einfach grauenhaft (alle Gerichte abgestanden und matschig, und was ausverkauft ist, wird nicht neu zubereitet, sondern man muss sich etwas anderes aussuchen - oder lieber gleich ganz lassen. Dazu gehört der Smoothie-Stand direkt daneben, teuer und auch hier: was ausverkauft ist, wird nicht nachgeliefert und was bereits dort steht, steht schon länger.) Hinter dem Asiaten gibt es einen Bäcker, der auch belegte Sandwiches hat, die sind wesentlich besser als die von Subway und nur wenig teurer. In London angekommen erstmal kein Geld umtauschen; man kann fast überall sowieso mit EC-Karte bezahlen und da kostet das Umtauschen der Währung je nach Bank nur sehr wenig (Währungsumtauschgebühr pro Transaktion bei meiner Bank beispielsweise nur 0,15€, während das Bargeldabheben am Automaten mit derselben Karte 2,50€ Gebühren gekostet hätte); beim Umtauschen von Bargeld wird man von den Wechselstuben sowieso immer gründlich ausgenommen, kann man vermeiden. Die staatlichen und städtischen Museen sind gratis. Trotzdem muss man an gut besuchten Tagen ewig Schlange stehen. NIE an einem Wochenende oder Feiertag zum Museum of Natural History gehen. Innen drin Ellenbogengeschiebe und vor der Tür 40 Minuten anstehen. Lieber mitten in der Woche hingehen, wenn die Ortsansässigen bei der Arbeit oder in der Schule sind. Wir hatten die Option leider nicht, da wir eben nur an den Osterfeiertagen dort waren. Einmal ins Musical oder Theater gehen sollte man in London auch. Im Westend gibt es jede Menge Veranstaltungen, und im U-Bahnhof Leicester Square gibt es unten drin (oben auch, aber da sind wieder Warteschlangen) einen Ticketverkauf, wo man garantiert noch irgendwas für denselben Nachmittag oder Abend findet. Das mit dem halben Preis ist Quatsch, denn alle Anbieter bieten denselben "halben Preis" an. Wir haben uns das Musical "Guys and Dolls" im Phoenix-Theater angesehen, lustige Geschichte um Berufsspieler und ihre Freundinnen, Musik an sich nichts Außergewöhnliches, aber die Sängerin, die den General der christlichen Mission spielt, ist wirklich umwerfend. Mein früherer Lieblingsplatz in London, Covent Garden, hat sich leider sehr verändert. Statt bodenständiger, typisch Londoner Jacket Potatoes bekommt man dort jetzt nur noch Kochsendungsfutter serviert, jedes zweite Restaurant ist nach einem dieser Fernsehköche benannt. Aber immerhin die Straßenshows gab's noch, wir haben uns einen Clown-Jongleur mit Hochrad angesehen, der das Hochrad zunächst auf der Nase balancierte, statt damit zu fahren... Das "Harry-Potter-Gleis" 9 3/4 befindet sich im Bahnhof King's Cross, direkt neben St. Pancras International. Man muss neben dem Harry-Potter-Geschäft Schlange stehen und kommt dann zu einer Wand mit halben Kofferkarren und Eulenkäfig. Selbst Fotos machen darf man kostenlos, aber es gibt auch Fotografen, die ihre Dienste hier anbieten. Als Requisiten stehen Zauberstäbe und Schals der 4 Häuser zur Verfügung; das typische Fotografenbild dort wird so gemacht, dass die Person einen Schal umlegt, dessen freies, langes Ende von einer Assistentin hochgehalten und im richtigen Moment losgelassen wird, so dass es aussieht, als würde der Schal hinterherwehen. Gleichzeitig soll die Person hochspringen, während sie sich am Griff des Kofferkarren festhält - sieht bei manchen ziemlich albern aus. Im Laden selbst gibt es Postkarten und Anstecker, Schmuckanhänger, T-Shirts, Zauberstäbe, Eulen... apropos Eulen, die Stofftiere im Laden dort sind extrem teuer, also wer ein Foto mit Eule in dem Eulenkäfig möchte, sollte lieber seine eigene Stoffeule von zu Hause mitbringen, haben einige Leute dort auch so gemacht. Essen gehen muss nicht unbedingt allzu teuer sein. Der Pub O'Neill in der Euston Road hat außer Samstag immer Tagesangebote (meistens Getränk zum Essen gratis, da spart man schnell 4 Pfund), und bietet insgesamt eine ziemlich große Auswahl auf der Speisekarte, auch für Vegetarier. Die Atmosphäre war auch toll, wir haben dreimal dort gegessen. Der Glynn-Pub um die Ecke vom Hotel sah zwar auch nett aus, hatte aber leider keinerlei Essen an den Feiertagen, sondern nur Getränke. Angeblich gibt es irgendeine Lizenz, die ein Pub haben muss, um auch an Feiertagen Essen servieren zu dürfen, und die hatten sie wohl nicht... seltsam. Vielleicht hatte auch einfach der Koch Urlaub, wer weiß. Der Inder an der Kurve, wo die Euston Road in die Gray's Inn Road abbiegt, heißt Indian Lounge. Wir machten den Fehler, dort zu sitzen, weil der Rezeptionist das Restaurant empfohlen hatte. Service: 5 bedrohlich aussehende Türsteher, 0 Kellner. Ab und zu bequemte sich einer der Türsteher auf Wink des Chefs Richtung Küche, um kurz den Kellner zu spielen, meistens standen drei tratschend neben der Bar und zwei als "Türöffner" beidseits der schmalen Eingangstür. Wahrscheinlich, um potentielle Zechpreller zu erschrecken, die es nach 45 Minuten leid sind, auf ihr immer noch nicht serviertes Essen zu warten. Das Essen war, als es dann endlich kam, zwar nicht schlecht (das sogenannte Okragericht enthielt genau eine einzige Okraschote, in 5 kleine Stückchen geschnitten), aber dafür, dass der Service so schlecht war und die Atmosphäre so grauenhaft (Dauerberieselung mit Sextanzvideos per Beamer zu einer Mischung aus indischer Bollywoodmusik mit Techno und Rap), sehr teuer. Das einzige alkoholfreie Getränk ohne Kohlensäure auf der ganzen Speisekarte war übrigens Mangolassi für stolze 4 Pfund. Wenn man denn das Essen von dort unbedingt haben will, lieber zum Mitnehmen bestellen und dort nichts trinken, kostet die Hälfte. Hätten wir das nur eher gewusst. Auf der Toilette im Keller kann man übrigens an der Schiebetür vorbei seitlich reinschauen, wenn jemand auf dem Klo sitzt. In der Judd Street (auch um die Ecke) gibt es einen King of Falafel und einen kleinen Supermarkt. Zwei weitere Supermärkte sind in der Euston Road (direkt gegenüber vom King's Cross Bahnhof, hier gab es eine Schale Gemüse oder Obst für 1 Pfund) und in der Gray's Inn Road (hier gab es 2 große Kannen mit je 4 Pint britischer Weidemilch für 2 Pfund).
Statt der gebuchten Zimmer haben wir ein Appartement bekommen, also bewerten wir dieses. Unsere Küche sah übrigens exakt so aus wie die auf dem Hotelfoto des Anbieters abgebildete. Der Preis war mit 700€ für 4 Übernachtungen schon ziemlich teuer. Um zum Appartement zu gelangen, musste man zwei Etagen über steile, enge Treppen nach oben klettern, für Senioren problematisch, für Gehbehinderte völlig unmöglich. Das Appartement war klein und eng (es hätten kaum zwei Menschen aneinander vorbei gepasst im Flur, und wenn die Eingangstür offen war, versperrte sie den Durchgang nach rechts zu den beiden Schlafzimmern. Man musste also erst mit der ganzen Familie und dem Gepäck nach links in die Küche gehen, dann die Eingangstür schließen und dann nach rechts zu den Schlafzimmern. Die Betten waren in Ordnung. In der Küche standen die Stühle auf dem Fußbrett des Tisches, wollte man die Stuhlbeine alle auf den Boden stellen, ging das nur schräg. Der einzige Schrank war ein Kleiderschrank in dem einen Schlafzimmer. Ein paar Kleiderbügel waren vorhanden, die Schubladen in dem Schrank waren allesamt verzogen und kaputt und ließen sich nicht öffnen. Das andere Schlafzimmer hatte eine Schubladentruhe, die gerade genug Platz bot für Unterwäsche und Socken. Eine Garderobe für die regennassen Jacken gab es überhaupt nicht (im Flur wäre sowieso kein Platz gewesen), Haken im Bad fehlten auch. Also blieben nur noch die Küchenstühle zum Aufhängen nasser Sachen. Das Appartement wird wohl manchmal auch an 5 Personen vermietet, jedenfalls gab es 2 französische Betten mit je 2 Kissen und ein Einzelbett. In der Küche waren 4 Stühle an einem für den kleinen Raum zu großen Tisch, in der Ecke stand ein Kühlschrank und an der gegenüberliegenden Wand war die Kochzeile mit Spüle und Waschmaschine und Gasherd. Wasserkocher und Toaster sowie ein Fön waren auch dort. Ein Fernseher (er funktionierte bis zu dem Sturm am Samstagnachmittag, danach war nur noch Schneegestöber zu sehen) existierte in einem der beiden Schlafzimmer, der einzige Kleiderschrank stand wie gesagt in dem anderen. Telefon nicht vorhanden. Internet funktionierte meistens; wenn es nicht ging, musste man zur Rezeption gehen, damit die jemanden in die Wohnung eine Etage höher schicken konnten, um das anscheinend dort befindliche Modem zu resetten. Die Heizung war am Kochen, in der ersten Nacht taten wir wegen der Hitze kaum ein Auge zu. Ventile zum Runterdrehen fehlten an allen Heizkörpern außer im Flur. Der im Flur befindliche Regler für die Wohnungstemperatur hatte null Effekt, war wahrscheinlich nicht mal angeschlossen. Eine Anleitung oder Beschreibung fehlte ebenfalls. Geheizt wurde mit einer Gaszentralheizung, die in der Küche an der Wand hing und drei unbeschriftete Regler besaß, wobei an allen drei die Drehknöpfe fehlten. London ist ja nun für sein regnerisches, windiges Wetter bekannt. Und die Fenster klapperten und klapperten. Glücklicherweise hatte ich noch die Gratiszeitung vom Bahnhof, da habe ich dann Seiten rausgerissen und gefaltet in die Ritzen gestopft. Es stand ein Badetuch pro Person zur Verfügung, und im Bad gab es eine Fußmatte und Seifenspender. Die Betten fanden wir bei Ankunft bezogen vor. Klopapier hatten wir nicht mal eine halbe Rolle, Ersatz fehlte, mussten wir an der Rezeption erst reklamieren. Und dann kam jemand und wollte von uns doch tatsächlich die leere Rolle im Mülleimer sehen, bevor er jemanden schickte, Nachschub zu besorgen. Der gleiche Mensch empfahl uns übrigens für die Heizung, den Regler im Flur zu nutzen (nachdem er sich mit eigenen Augen überzeugt hatte, dass die Ventile an den Heizkörpern tatsächlich fehlten) - der ja leider nicht funktionierte. Ein Hausmeister, der wegen des Gaslecks zumindest einmal schauen kam, gab offen zu, dass der Regler im Flur nutzlos sei und zeigte uns, wie sich der eine Regler an der Zentralheizung auch ohne Drehknopf bewegen ließ, um die Heizung einfach ganz auszuschalten. Wenigstens das ging und wir schliefen in den übrigen Nächten besser.
Zum Thema Buchungsschwierigkeiten und Umgang mit Beschwerden: Zuerst versucht, über deren eigene Website zu buchen, da angeblich dort Tiefpreisgarantie. Hat aber nicht funktioniert, ständig Fehlermeldung erhalten. Daraufhin per Email um Reservierung von Zimmern gebeten. Antwort mit Preisangebot erhalten. Daraufhin Vorauskasse angeboten und nach dem auf der Website versprochenen Frühbucherrabatt gefragt. Seitdem nie wieder etwas von dem Hotel gehört. Soviel zu deren toller Werbung auf der Website: Frühbucherrabatt existiert also nur auf dem Papier, wird aber in Wahrheit anscheinend nicht gewährt. Kaum will man ihn haben, erntet man nur Schweigen. So standen wir wenige Wochen vor Abreise immer noch ohne Zimmer da. Also haben wir die Buchung dann (ohne jeglichen Rabatt) über Expedia gemacht; 4 Nächte haben uns (Opa, Mutter, Kind) stattliche 700€ gekostet, und da war noch nichtmal Frühstück inkludiert (bietet das Excelsior nämlich grundsätzlich sowieso gar nicht an). Bei Expedia war es leider unmöglich, ein Doppelzimmer und ein Einzelzimmer in einem gemeinsamen Buchungsvorgang zu reservieren (was ein bisschen billiger gewesen wäre), man konnte nur gleichartige Zimmer in einem Vorgang buchen. Also haben wir notgedrungen 2 Doppelzimmer, jeweils mit eigenem Bad/WC, gebucht. London ist ein extrem teures Pflaster, da zahlt man für ein Rattenloch schon so viel wie anderswo für ein Luxushotel. Warum wir überhaupt trotz schlechter Kommunikation das Excelsior gebucht haben? Die anderen waren auch nicht besser, und da wir das Zugticket nun schon mal hatten (und die Rückreise bereits um 8 Uhr früh ab London losging), waren wir auf Nähe zum Bahnhof angewiesen, und die anderen Hotels in der Gegend wären noch teurer gewesen. Als wir im Hotel ankamen (es sind mehrere Gebäude, die zusammen gehören und verschiedene Namen tragen, die Rezeption für alle ist im "Melville" direkt neben dem "Excelsior"), sollten wir zunächst Anmeldeformulare ausfüllen. Der Rezeptionist versicherte sich, ob wir eine Familie wären, und gab uns dann ein Appartement in einem anderen Gebäude (in der Argyle Street 62 neben dem King's Cross Hotel, das zur gleichen Gruppe wie Excelsior und Melville gehört) an Stelle der gebuchten zwei getrennten Zimmer. Klang so, als hätten sie eine versehentliche Doppelbuchung zu korrigieren gehabt und die anderen Gäste hatten nicht wechseln wollen... aber was soll's, für uns war das in Ordnung, auch wenn wir dadurch nur ein Bad und ein WC hatten, was bei drei Generationen manchmal unpraktisch war. Dafür hatten wir als Ausgleich eine Küche; hätten wir das eher gewusst, hätten wir nicht unsere eigenen Becher, Teller und Ikea-Plastikbestecke mitnehmen brauchen. Einen zweiten Schlüssel bekamen wir auf Nachfrage. Immer, wenn man warmes Wasser verwendete, roch es nach Gas, also war in einer der Gasleitungen offensichtlich ein Leck. Statt dies zu reparieren oder uns umzusiedeln in ein Zimmer ohne Lebensgefahr, riet uns der Rezeptionist, wir sollten halt das Fenster öffnen, wenn wir warmes Wasser verwendeten. Apropos Fenster - es war ein Altbau mit einfach verglasten Schiebefenstern. Die Sorte wie in dem Dick-und-Doof-in-Oxford-Film, wo Stan das Ding zweimal auf den Kopf gefallen ist.
Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln ideal (diverse Busse und die U-Bahn). Wer einen guten Stadtplan hat, kann von hier auch bis in die Theatermeile zu Fuß gehen, aber die Londoner Innenstadt ist recht weitläufig, daher ist ein Bus doch empfehlenswert, da sieht man mehr als in der U-Bahn. Außerdem wird man im Bus nicht nass... Die Linie 10 (gegenüber vom internationalen Bahnhof St. Pancras) fährt an Harrod's vorbei zu den Kensington Gardens.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im März 2016 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Leonie |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 26 |