- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Bed & Breakfast ist ein privates, neu gegründetes Unternehmen im Zentrum Bucharas. Es besteht aus einem typisch usbekischen Haus mit riesengroßem Innenhof, um den sich die Zimmer und die privaten Räume der supernetten Familie gruppieren. Der Innenhof bietet auch genügend Platz für evtl. abzustellende Autos. Fatima erzählte mir, dass im Sommer viele Reisende jugendlichen Alters eine preisgünstige Unterkunft suchen und ihren Schlafsack im Hof ausrollen dürfen. Im Sommer ist es im Wüstenstaat Usbekistan nämlich so heiß, dass es sich im Freien sowieso besser schläft; die Wahrscheinlichkeit, dass es regnet, beträgt Null Prozent. Viele Usbeken schlafen dann auch unter freiem Himmel. Buchara ist meine absolute Lieblingsstadt in Usbekistan und noch so ursprünglich wie vor 500 oder 600 Jahren. Für den Fotofreund ein wahres El Dorado, besonders die herrlichen Gebäude in der Altstadt, aus der die Menschen leider nach und nach ausziehen, denn auch in Usbekistan sucht man modernere Lebensbedingungen. Die Menschen sind sehr gastfreundlich, aber keineswegs so aufdringlich wie in vielen anderen asiatischen Städten. Ich empfehle keine Vorausbuchung, sondern Preisverhandlungen vor Ort. Besonders bei mehrtägigen Aufenthalten hat man gute Chancen auf einen angemessenen Preis. Wir haben 10 USD pro Person bezahlt, hätten sicher noch preisgünstiger wohnen können, aber... E-Mail: fatima@intal.uz, Tel/Fax: 224 36 16 (Vorwahl mir nicht bekannt) In unmittelbarerer Nähe zu Fatima und Ibragim's B&B befindet sich das Suchrob Barsu B&B (Bad sogar mit Wanne) und das Nazira und Asisbek B&B. Nasira spricht sehr gut Englisch, Zimmer aber sehr klein. Folgende Homepage gibt zumindest eine Vorstellung über die usbekische Bauweise und angenehme Athmosphäre: www.farkhadmaya.addr.com. Usbekistan ist individuell oder organisiert immer eine Reise wert.
Wir hatten ein Doppelzimmer (2 getrennte Betten), TV mit Dt. Welle, BBC World, einem französischen sowie usbekischen und russischen Kanälen. Im oberen Fenster war ein Klimakasten(genaue Bezeichnung??) angebracht, der im schon heißen Mai gute Dienste leistete, aber auch laut war und daher nachts abgeschaltet werden mußte. Weiterhin einen kleinen Kleiderschrank, Nachttischchen, eine Anrichte, Stühle. Das geräumige Bad (Dusche) machte es erforderlich, das das Wasser erst eine Weile laufen mußte, da es zunächst immer rostrot aus der Leitung kam, was aber an der Wasserversorgung Bucharas liegt. Leider gibt es in Usbekistan keine Kippfenster, also nachts war es schon sehr heiß im Zimmer, am besten die Tür offen lassen.
Hier kann ich nur das Frühstück und den Tee beurteilen, da es kein Restaurant gibt. Im Innenhof sind einige große Tische aufgestellt, das opulente Frühstück wird gottseidank bei stets strahlendem Sonnenschein unter freiem Himmel serviert. Bot, Eier wie gewünscht, Marmeladen, Gebäck, Wurst, Tee oder Kaffee. Das Frühstück wechselte und Fatima erfüllte auch jeden Sonderwunsch, wenn möglich. Es gab sehr reichlich zu essen und bei Bedarf wurde sofort nachgelegt. Die usbekische Gastfreundschaft ist nicht umsonst sprichwörtlich. Die Uhrzeit bestimmte der Gast. Was ist nun unter Tee zu verstehen? Also, JEDESMAL, wenn wir aus der Stadt zurückkamen, kam Fatima oder eine Angestellte und brachte ein riesiges Tablett mit einer Kanne Tee (schwarz oder grün, je nach Wunsch), dazu drei Schälchen verschiedene Arten kandierte Mandeln und Nüsse, Zuckerstücke, weiterhin Schälchen mit Rosinen und Pistazien, getrocknete Aprikosen, Erdbeeren und Süßkirschen. Und das jedesmal! Einfach überwältigend! Das Obst richtet sich natürlich nach der Jahreszeit. Sicher hätte sie uns auch ein Abendbrot zubereitet, aber es gab ja genug Restaurants.
Fatima ist eine SEHR freundliche und herzliche Frau in der Lebensmitte. Natürlich haben meine Russischkenntnisse den Kontakt ungemein erleichtert, aber ihr Sohn spricht auch etwas Englisch. Wer eine Mitfahrgelegenheit sucht, zB nach Chiwa oder Samarkand oder sonstwohin-Fatima weiß Rat und Hilfe und gibt auch Tipps, wieviel so etwas kosten sollte. Die Taxifahrer oder Kleinbusfahrer sehen erstmal prinzipiell in jedem Ausländer einen Multimillionär. Die Kleinbusse (Marschrutki) kennt der eine oder andere vielleicht aus der Türkei (Dolmusch). Das Zimmer wurde täglich gereinigt. Der PC der Familie kann genutzt werden, aber das war mir zu teuer (Preis weiß ich nicht mehr, ein generelles Phänomen in Usbekistan -Ausländerpreise in den Internetcafes und extrem lange Zugriffszeiten).
Hier gebe ich sechs Sonnen, denn zentraler und interessanter kann man in Buchara nicht wohnen! Das Fatima & Ibragim befindet sich nämlich unmittelbar am Labi Hauz, das wiederum mit Medresen (Koranschulen) und einer Statue für Chodscha Nasreddin auf dem Esel reitend (Nasreddin ist der Till Eulenspiegel Mittelasiens) umgeben ist. Ein Hauz ist ein großes Wasserbecken. Am Hauz sind mehrere Freiluftrestaurants unter jahrhundertealten Maulbeerbäumen. Tipp: bei einem Besuch der Restaurants IMMER die Speisekarte (Menju)verlangen (russ/engl.), damit es beim Bezahlen keine "Mißverständnisse" gibt. Wir sind in Asien, nicht vergessen! Transfer zum Flughafen ca. 25-30 Minuten, meist aber kürzer. Buchara ist meiner Meinung nach die am besten erhaltenste und interessanteste der usbekischen Städte.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Hier gebe ich drei Sonnen, da ich Unterkünfte ohne Tralala bevorzuge. Den Internetzugang habe ich schon erwähnt, es gibt noch ein Internetcafe im sogenn. Business und Informationscenter (BICC), was ich aber aufgrund der langen Zugriffszeiten nicht empfehlen möchte (ca. 1 Minute Fußweg). Im kinderreichen Usbekistan sind Kinder immer gern gesehen, aber sie sind nicht nur viel disziplinierter und respektvoller als viele unserer Rangen, sie haben auch nicht die überzogenen Ansprüche, da ihre Lebenswirklichkeit eine andere ist.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2003 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Maria |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 125 |