Hotel Granducato

Der zu einem Hotel umgebaute Gutshof wirkt wir eine Insel inmitten eines spärlich besiedelten Industriegebietes mit häßlichen Neubauten, Tankstellen und Container-Architektur. Schon von der Hauptstraße sieht man die roten Hotelflaggen flattern, das Hotel selbst ist von Pinien und Zypressen umgeben. Eine lange Auffahrt führt zum Kies-Parkplatz. Das Hotel besteht aus einem zweistöckigen größeren Hauptgebäude, indem sich auch die Rezeption, das Restaurant, Veranstaltungsräume und die Bar befindet. Weitere kleine Gebäude verteilen sich über das Areal, verbunden durch kleine begrünte Kieswege. Auf der Rückseite des Hauptgebäude befindet sich ein Garten mit Springbrunnen. Ein Blick auf die Internetseite: http://www.boscolohotels.com lohnt sich. Da wir nicht in Florenz zu Abend essen konnten, sind wir den Hinweis-Schildern in Campi gefolgt, beginnend am ersten Kreisverkehr vom links vom Hotel und haben das Restaurant Rudolfo gefunden. Es war zwar völlig überfüllt, besonders durch die Wartenden an der Pizza-Abholtheke, die bis zur Straße Schlange standen, aber das Essen war köstlich und günstig - kostenlos war das typisch italienische Ambiente mit laut gestikulierenden Unterhaltungen der Einheimischen (wir waren die einzigen Touristen). Empfehlenswert ist ein Wörterbuch, wenn man kein italienisch kann. Mit englisch kommt man in diesem Restaurant nicht weit. Unbedingt zum Nachtisch die Panacotta probieren!

Unser Zimmer war zu unserer freudigen Überraschung gleichzeitig ein alleinstehendes Haus zu dem man über eine Kiesweg gelangte. Die sehr geschmackvolle und hochwertige Einrichtung, ein riesiges Bett, hohe offene Holzdecke und die besten Kopfkissen, auf denen ich je geschlafen haben, wurden durch den Blick auf den Springbrunnen-Garten perfekt gemacht. Das Bad war klein aber oho, nachtblau mit hellem Mamor. Die Sauberkeit war nicht 100-prozentig, einige Härchen im Bad vom voherigen Bewohner haben wir schnell mit der Badematte verdeckt...

Wir sind bei der Online-Buchung über Expedia davon ausgegangen, dass das Frühstück inklusive ist. Dem war aber überraschenderweise nicht so, im Gegensatz zu den anderen beiden Hotels auf unserer Reise. Das Frühstück kostet 12 Euro extra, war es aber nicht wert. Es gab nur wenig Auswahl und die obligatorischen steinharten Aufbackbrötchen. Wir haben es dann vorgezogen, wie die Italiener in einer der zahlreichen Cafés ein Sandwich oder Teilchen zu essen und leckeren Cafe latte zu schlürfen. Das Abendessen im Hotelrestaurant hat uns ebenfalls nicht gefallen. Das Preis-Leistungsverhältnis war schlecht und machte den Eindruck von Möchte-Gern-Haut-Cuisine.

Das Personal am Empfang war freundlich, aber leicht überheblich und hat mit Informationen ziemlich gegeizt - deshalb immer genau nachfragen. Das Personal im Restaurant war sehr freundlich, dezent und sprach ebenfalls englisch. Der Hotel-Shuttle fährt um 9, 11 und 15 Uhr zum Hauptbahnhof in Florenz, von dem man alle Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreichen kann und kostet pro Fahrt 5 Euro. Zurück fährt er um 16 und 18 Uhr. Dadurch konnte man leider nicht in der Stadt zu Abend essen. Da der Shuttle-Van nur 8 Personen faßt, sollte man frühzeitig an der Abfahrt sein, sonst hat man das Nachsehen. Dann bleibt nur Bus, Taxi oder das eigene Auto (siehe oben).

Das Hotel ist zwar nur ca. 10km vom Florenz entfernt, die Fahrt mit dem Wagen oder Hotel-Shuttle dauert aber bis zu 45 Min. zum Zentrum, da man sich durch die engen vollgestopften Straßen quälen muß. Eine Taxifahrt kostet ca. 30 Euro, eine Busfahrt kostet nur 1 Euro (Tickets erhält man im Hotel), haben wir aber selbst nicht getestet. Mit dem eigenen Wagen in die Stadt zu fahren ist mörderisch, angesichts des Verkehrs und der italienischen Auslegung von Verkehrsregeln. Wir haben allerdings bewußt ein Hotel etwas außerhalb gewählt, da ein zentrales Hotel mit ähnlichem Standard deutlich teurer gewesen wäre.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Das Granducato hat einen schönen Pool mit reichlich Liegen. An Wellness-Angebote kann ich mich dunkel erinnern, haben aber weder das Eine noch das Andere genutzt.