Hotel Granit

Das Hotel liegt so ziemlich im Nirgendwo und bietet nur einen großen Parkplatz und den See. Sogar unser Busfahrer hat sich dorthin zweimal verfahren. Das war auch bisher unser einziges Hotel in Mazedonien. Durch die automatische Glastüre betraten wir die Lobby. Über dieser war Hotel in roten und Granit in blauen Lettern geschrieben und dazwischen drängten sich noch die vier gelben Sterne. Die Zimmer zum Parkplatz hatten alle einen französischen Balkon in weißer Farbe und das Aggregat der Klimaanlage daneben hängen. Auch der Blick fiel noch in den winzigen Vorgarten mit einer Hecke und einer weißen Mauer. Die Lobby war vornehmlich weiß, mit schwarzem Piano, viel Sitzmöglichkeiten, einer Café Bar, wo wir abends für 1,50 Euro einen Espresso bekamen und der Möglichkeit, gleich auf die Terrasse hinaus zu gehen. Die Sitzgelegenheiten gliederten sich in Wohnlandschaften, Gartenmöbel in Weiß und braune Stühle mit Tisch. An der Rezeption wurden wir nett begrüßt und bekamen die Schlüssel für die Zimmer. Es gibt rund 110 in diesem Hotel. Das Zimmer war sehr klein und nicht heimelig. Das Doppelbett war elendsschmal und hätte als breiteres Einzelbett durchgehen können. Noch dazu war der gekräuselte, goldene Überwurf mehr als geschmacklos. Die Matratze war alt und durchgelegen und die Decke war für zwei Leute viel zu klein. Nur auf der rechten Seite gab es einen hellbraune Nachttisch mit einer Schublade, zwei Fächern und einer silbernen Lampe mit mattem Glasschirm. Alles stand auf einem dunkelroten Teppichboden mit Pünktchen. Links vom Bett stand ein dunkelbrauner Schreibtisch mit einem Fach, Telefon, Holzsessel und ein Spiegel hing an der Wand. Der berührte fast die dunkelroten Vorhänge. Rechts vom Bett hatten wir einen alten, muffigen Kasten, in dem auch der alte, kleine Röhrenfernseher versteckt war. Der spielte alles vergrieselt und nur ein paar lokale Programme. Das Bad war ockern verfliest mit einem hängenden, weißen Waschtisch. Über dem hing ein großer Wandspiegel mit Glasablage, auf der zwei Glasbecher standen. Links auch noch ein Fön an die Wand montiert. Über dem Spiegel erleuchteten zwei Glühbirnen den kleinen Raum. Es gab noch einen Handtuchwärmer, eine Eckdusche mit abgerundeter Kabinenwand und den Thron. Bei der Spülung war nach dem ersten mal Groß totale Sense. Es spülte einfach nichts weg, da konnte man machen, was man wollte. Das passte eigentlich zu dem ganzen Zimmer sehr gut dazu. Im Vorraum gab es zwei Garderobenhänger. Das Zimmer war recht sauber, aber bei dem Anblick eh schon egal. Mit dem langsamen Lift fuhren wir zum Abendbuffet im Keller. Der Raum war groß und kahl. An einem großen Nebentisch aß noch eine andere Reisegruppe. Das Buffet war wenigstens gut. Schwarze Oliven, Karotten, gemischter Salat, Gurken, Tomaten, Topfentaschen, Kartoffeln, Fisch, Gulasch, Zucchini, Apfelstrudel, Torte und einen Obstteller und einen Obstsalat. Auch gab es zwei Arten von Suppe. Am nächsten Morgen setzten wir uns kurz auf unseren kleinen Balkon mit Seeblick. Danach gingen wir auf die große Terrasse des Hotels hinaus und beobachteten den Sonnenaufgang. Schon war es Zeit fürs Frühstück. Der Andrang war groß. Es gab Brot mit Ei, französischen Toast, Würstchen, fünf Sorten Müsli und viel Marmelade. Das Brot schmeckte mir nicht, auch nicht die Berliner und die Croissants. Die Reste vom Salatbuffet fanden wir auch wieder. Insgesamt hat mir das Zimmer Null gefallen, die Lobby war ganz ansehnlich und das Essen von recht guter Qualität. Ich würde das Hotel nicht unbedingt buchen wollen, weil es abgelegen ist und unser Zimmer nicht groß und schön war.

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