Hotel Harriniva Feriendorf

Wir haben eine pauschale Wintererlebniswoche bei Dertour gebucht. Unsere Empfehlung dafür ist mit großen Einschränkungen verbunden. Das Hotel Harriniva liegt zwar inmitten der Wildnis 230 km nördlich des Polarkreises, ist aber mittlerweile sehr groß und ähnelt bei voller Belegung einem Ort des Massentourismus in der Wildnis. Abstriche muss man auch bei der Situation im Speiseraum machen, auch hier herrscht Massenbetrieb; ein angenehmes entspanntes Abendessen in angenehmer Umgebung, wie man sich das für seinen Urlaub vorstellt, ist nicht möglich. Die Verpflegung ist mittelmäßig; die Auswahl ist soweit OK, geschmeckt hat es uns nicht besonders. Die Verpflegung während der Aktivitäten lässt zu wünschen übrig. Bei dem Pauschalangebot von Dertour sollte man sich bewusst werden, dass man unter Umständen mit der Versicherungsselbstbeteiligung von maximal 600 € in die Haftung genommen wird - wir haben in unserer Gruppe erlebt, wie schnell das gehen kann und wie lang die Gesichter dann hinterher sind. Eine pauschale Woche würden wir nicht noch einmal buchen. Wenn, dann besser nur den Aufenthalt und den Transfer vorausbuchen und vor Ort oder auch vorab per Email einzelne Bausteine wie Huskytour oder Langlaufen etc. einbuchen. Die Preise sind auf der Harriniva-Webseite angegeben. Unter dem Strich kommt das auch nicht teurer. Solange bei den Scootern die Versicherung nur mit der 600€-Selbstbeteiligung angeboten wird, würden wir definitiv keine Scootertour mehr machen. Die komplette Wärmebekleidung wird gestellt und ist auch notwendig. Es empfiehlt sich, von zu Hause die wärmsten Sachen mitzunehmen, die man so hat (z.B. für den Skiurlaub). Wer auf der Suche nach einem ruhigen erholsamen Winterurlaub ist, der sollte sich vielleicht nach einem kleineren Huskytreck-Anbieter mit weniger "Massenbetrieb" umschauen.

Die Zimmer sind angenehm groß, die Einrichtung rustikal. Im Bad nervt die Dusche etwas; es gibt keine Wanne, sondern beim Duschen wird der ganze Boden überschwemmt. Ansonsten sind die Zimmer gemütlich und OK.

Die Gastronomie überzeugt nicht wirklich. Salat etc. gibt es vom Buffett, das Hauptgericht wird serviert. Dabei hat man die Auswahl zwischen Fisch und Fleisch (meist Rentier). Die Speisen waren mittelmäßig zubereitet. Was uns gar nicht gefiel ist die Atmosphäre im Restaurantbereich. Die Pauschalgruppen sind in einem extra Raum untergebracht, der sehr voll, sehr eng und sehr sehr laut ist. Man sitzt dicht an dicht an langen Tischen und kann sich aufgrund der Lautstärke kaum unterhalten. Eine wirklich unangenehme Atmosphäre! Essen im Urlaub stellt man sich definitiv anders vor, der reine Massenbetrieb. Die Mittagsverpflegung während der Tagesaktivitäten ist eher mäßig, satt kann man davon eher nicht werden und schmecken tut es auch nicht. Da sollte man sich vom Hotel aus doch mal ganz was anderes einfallen lassen.

Der Service ist insgesamt recht ordentlich. Die Abholung vom Flughafen in Kittilä war im Preis inkludiert und gut. An der Rezeption ist immer jemand da, Englischkenntnisse nötig. Die Zimmerreinigung ist OK, der Service im Restaurantbereich ist allerdings eher dürftig, da bräuchte man doch mehr Personal in der Hochsaison.

Die Lage ist recht hübsch am Fluss, der Ort Muonio mit ein paar Läden und einem Cafe (Swiss Cafe sehr zu empfehlen) ist eine gute halbe Stunde zu Fuß entfernt.

Beliebte Aktivitäten

• Sport

In der pauschalen Winterwoche waren enthalten: 1 Tag Rentierschlittensafari, 1 Tag Motorschlittensafari, 1 "freier" Tag, 2 Tage Husky-Schlittentour mit Übernachtung in einer Hütte. Das Fahren mit dem Rentierschlitten durch den verschneiten Wald hat uns gut gefallen, ein bisschen wie im Winermärchen. Das Highlight der Woche ist die Hundeschlittentour, ein tolles Erlebnis. In absolut negativer Erinnerung bleibt die Scheemobiltour. Zum einen ist es eine arg zweifelhafte Betätigung, mit lautem und stinkenden Motor durch die Wildnis zu preschen. Zum anderen ist es so, dass das Fahren mit den Scootern gar nicht so leicht ist. In unserer Gruppe ist ständig jemand von der Piste abgekommen oder mit dem Scooter umgekippt. Auch uns ist ein Malheur passiert, wofür wir dann mit etwa 300 € in bar für einen kleinen Schaden an der Plastikverkleidung zur Kasse gebeten wurden. Der Guide erklärte, fast in jeder Gruppe würde so etwas passieren, wir könnten ja noch froh sein, dass wir nicht mit der vollen Selbstbeteiligung von 600 € haften müssen. Unser Fazit: das brauchen wir sicher nicht noch einmal, das Ganze hat uns die Reise nachhaltig vermiest.