Hotel Herradura

Einziger uneingeschränkter Pluspunkt des Hotelgebäudes ist die direkte Strandlage. So direkt, dass Hurrikan Wilma üble Spuren hinterlassen hat. Teile der Mauer zum Meer sind unterspült und weggebrochen. Die Löcher wurden mit Sandsäcken gestopft, über die man nun turnen muss, wenn man von der Terrasse aus an den Strand möchte. Das Hotel hat seine besten Jahre weit hinter sich gelassen, die Zimmer sind in einem erschreckenden Zustand, allerdings war unser Zimmermädchen sehr gründlich - schmutzig war es nie. Der Zugang zu den einzelnen Zimmern erfolgt über eine bessere Hühnerleiter, d. h. eine sehr schmale, einfachste Holztreppe. Wenn es hier mal brennt, gibt es keinen Fluchtweg. Wir hatten nur Übernachtung mit Frühstück gebucht und das war gut so, denn man darf für 2 * nichts besonderes erwarten, aber das einfache Buffet war ok und wir haben immer etwas genießbares gefunden. Im Hotel waren alle Altersklassen vertreten, wobei ich es allerdings für kleine Kinder nicht geeignet finde. Für die Dauer unseres kurzen Aufenthaltes fühlten wir uns dort gut aufgehoben. Einen längeren Urlaub jedoch möchte ich dort nicht verbringen. Mückenschutz ist unbedingt ratsam, denn Steckmücken gibt es ohne Ende, auch in den Zimmern. Telefonieren aus dem Hotel nach Deutschland kostet pro Minute ca. 4 Euro - ein teueres Vergnügen. Von Nov.-Anfang April ist die beste Reisezeit, da dann die Trockenzeit ist. Ab Juni beginnt bereits wiedr die Hurrikansaison, die bis in den Oktober hinein dauert.

Das ist wirklich nur etwas für sehr sehr anspruchslose Menschen. Wir hatten uns aufgrnd einer anderen Bewertung letztendlich für dieses Hotel entschieden und haben es nicht wirklich bereut. Es war sehr abgewohnt, eigentlich würde man es schon fast als abbruchreif bezeichnen können, aber die Zimmer waren durchaus sauber, wir bekamen jeden Tag frische Handtücher. Der Fernseher funktionierte bei uns immer, jedoch waren wir nicht zum Fernsehen in die Karibik geflogen. Internet war im nahegelegenen Internetcafe auch möglich, im Hotel selbst nicht. Gelegentlich war es schon etwas laut im Hotel, aber was hilft schon gegen betrunkene Hotelgäste, die meinen, sie wären allein auf der Welt?

Außer dem Frühstücksbuffet und der Bar am Abend haben wir nichts in Anspruch genommen. Aber das war durchaus okay.

Erster Schock beim Check-Inn: Neckermann hatte angeblich keine Zimmer für uns reserviert und das Hotel sei ausgebucht. Nach einigem hin und her waren plötzlich doch 3 Zimmer frei - vielleicht weil einer von uns gut Spanisch kann. Über das gesamte Personal kann ich nichts negatives sagen. Sowohl an der Rezeption, als auch an den Bars und im Restaurant waren alle sehr freundlich. Gleich am zweiten Tag bekam ich anstandslos ein frei gewordenes Zimmer im ersten Stock, neben meiner Freundin. Das Zimmermädchen entschuldigte sich mehrmals, dass es morgens um 10 noch nicht gereinigt war.

Als Individualreisende begann für uns gleich am Flughafen von Varadero das Feilschen. Laut Reiseführer sollte der Preis mit dem Taxi 20 Euro betragen, von uns wollte man 30. Nach längerem hin und her konnten wir uns auf 25 konvertible Pesos einigen, was in etwa 24 Euro entspricht. Die Transferzeit betrug ca. 15 Minuten, der Taxifahrer fuhr, als ob der Teufel hinter ihm her gewesen wäre, unter Mißachtung sämtlicher Geschwindigkeitsbegrenzungen. Bei den z. T. schlechten Straßenverhältnissen und der Tatsache, dass sich neben Pferdefuhrwerken auch Radfahrer ohne Licht und Fußgänger auf der Autopista befanden, war dies gleich unser erstes Abenteuer.

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6 Sonnen für den sauberen Strand, alles andere gab es nicht.