Hotel Hyangsan

Im Rahmen einer Gruppenrundreise im September 2018 habe ich auch eine Nacht im Hyangsan Hotel verbracht. Nach nordkoreanischen Standards handelt es sich hierbei um ein Luxus-Hotel.

Die Ausstattung entspricht internationalen Standards – sie war zwar nicht top-modern, aber doch hell und freundlich und vermittelte einen für Nordkorea doch sehr hochwertigen Standard, sodass man sich im Zimmer sehr wohl fühlte. Mein Zimmer war mit zwei breiten und bequemen Einzelbetten ausgestattet. Ferner gehörten eine Klimaanlage, ein Flatscreen-TV, ein Schreibtisch mit Stuhl und Spiegel, ein Sessel, ein Nachttischchen mit Telefon und integriertem Radio, eine Vitrine mit Teeservice (Wasserkocher, Teebeutel, Zucker, Tassen) und Gläsern, ein Kleiderschrank und eine Gepäckablage zur Ausstattung. Vom Balkon aus hatte man einen schönen Blick über den pyramidenförmig angelegten Hotelbau und das Flusstal. Das Bad machte ebenfalls einen hellen und freundlichen Eindruck. Zur Ausstattung zählte hier eine Badewanne mit Handbrause und Ablage, eine Duschkabine mit zwei Durchbrausen (eine davon fest montiert, eine als Handbrause ausgeführt), ein Waschbecken mit großzügiger Ablagefläche und Spiegel, ein Sitz-WC und eine Körperwaage. Das Angebot an Körperpflegeprodukten war sehr umfangreich und umfasste eine Kernseife, je eine Tube mit Duschgel, Shampoo, Conditioner und Body Lotion, ein Zahnpflege- und Rasierset, einen Kamm, eine Duschhaube, Wattestäbchen sowie einen Bademantel. Heißwasser war rund um die Uhr verfügbar. Interessant war, dass beispielsweise die Tuben im Badezimmer mit „Shangri-La Hotel“ beschriftet waren. Diese internationale Luxus-Hotelkette betreibt aber gar kein Hotel in Nordkorea – man schmückt sich hier als mit „fremden Federn“.

Frühstück und Abendessen waren „nordkoreanischer Durchschnitt“ und keineswegs luxuriös. Übersetzt heißt das: beim Abendessen wurde man durchaus satt, das Frühstück war allerdings eher spärlich. Beide Mahlzeiten wurden ortstypisch direkt auf großen runden Tischen serviert.

Wirklich Kontakt hatten wir nur zu dem Personal im Restaurant. Dieses trat zwar professionell auf, verstand aber so gut wie kein Englisch.

Das Hotel ist relativ idyllisch in einem Flusstal zwischen dicht bewachsenen grünen Berghängen gelegen. Die Besichtigungsmöglichkeiten in der Nähe – allen voran die International Friendship Exhibition mit den Geschenken an die Führer des Landes, aber auch eine buddhistische Tempelanlage und ein Netzwerk an Wanderwegen – sind mit dem Bus innerhalb weniger Minuten erreichbar. Das Hotel verfügt über einen kleinen begrünten Außenbereich, in dem wir uns bei Tageslicht aufhalten durften und den ein Reiseteilnehmer unserer Gruppe (nach Rücksprache mit der Reiseleitung) für eine morgendliche Joggingrunde nutzte. Sich weiter vom Hotel zu entfernen, war – wie nicht anders zu erwarten – nicht gestattet.

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