- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Ibis Coimbra ist ein Mittelklassehotel, das eine perfekte Lage für die Besichtigung des durchaus reizvollen Städtchens Coimbra hat, das wegen seiner alten Universität berühmt ist. Das war auch der Grund, warum wir Coimbra und dieses Hotel, gebucht über HolidayCheck bei Booking.com, für den letzten Stopp unserer 14tägigen Bahn-Rundreise durch Nord-Portugal mit den Stationen Porto, Braga (von dort Tagesausflug per Bus nach Guimarães), Coimbra und wieder zurück nach Porto gewählt haben. Das Hotel ist mittelgroß, in eine Häuserfront eingebettet mit Ecklage, und liegt mit der Hauptfront an einer großen verkehrsreichen Straße (Av. Emido de Navarro), die entlang des Rio Mondego führt. Also sollte man unbedingt ein rückwärtiges Zimmer buchen! Direkt um die Südostecke des Hotel führt ein Fußweg zum nicht unbedingt bemerkenswerten botanischen Garten Coimbras und dann aber weiter zu einer der ältesten Universitäten Europas, die Christopher Columbus aufsuchte, um alte Seekarten zu studieren, bevor er sich nach „Indien“ aufmachte. Ein zweiter reizvolleren Aufstieg geht durch den Arco e Torre de Almedina von der Fußgängerzone aus. Wenn man wie wir mit der Bahn anreist, sollte man wissen, dass Coimbra zwei Bahnhöfe hat, einen für die Fern- und Schnellzüge am Rande der Stadt (Coimbra B) und einen direkt in der Stadt (Coimbra A). In der Regel kommt man in B an und kann dann, auch wenn das Ticket als Endstation B ausweist, ohne Aufpreis in den bereit stehenden Zug nach A umsteigen, der einen dann in wenigen Minuten in die Innenstadt bringt. Unbedingt nach dem Gleis fragen, meist am Bahnsteig gegenüber! Von Coimbra A kann man dann die ca. 500m zum Hotel laufen, immer der Uferstraße entlang. Das Hotel hat seine Stärke ohne Zweifel in der Lage und weist keine eklatanten Schwächen auf: Zimmer, Frühstück und Service sind dem Preis angemessen. Wir würden jedenfalls bei einem zweiten Besuch Coimbras das Hotel wieder in Betracht ziehen, da die ansonsten an der Av. Emido de Navarro liegenden Hotels eher heruntergekommen erschienen.
Das Zimmer war nicht sonderlich groß, aber mit Liebe zum Detail von den Mitarbeitern des Hotels dekoriert. Unser Zimmer stand unter dem Motto Wellness (Zen). Man darf aber keine Riesenwanne oder dergleichen erwarten. Dazu ist das Hotel zu preiswert: 50 EUR pro DZ ohne Frühstück, das rund 7 EUR kostet und man für den Preis nehmen sollte. Niedlich: Im Zen-Zimmer gab es eine Gummimatte mit einer Anleitung für Yoga-Übungen. Das gab dem Zimmer neben einem einschlägigen Bild und zwei Vogelkäfigen mit kleinen LED-Lichtern - statt Vögeln, zum Glück - den Namen. Das Bad war zufriedenstellend. Die Dusche war eine richtige Dusche und groß. Die Ablagemöglichkeiten um das Becken waren eher unzureichend. Es gab mal wieder nur einen Stuhl, aber statt der zweiten Sitzgelegenheit zumindest ein kleines Plätzchen auf einer Bank. Da wir ein Zimmer nach hinten heraus hatten, waren die Nächte ungestört, zumal auch die Matratzen die richtige Konsistenz aufwiesen, nicht zu hart.
Das Frühstück war sein Geld (6,90 EUR) wert, nicht überbordend wie ansonsten, aber ausreichend. Mehr kann und darf man für diesen Preis auch im "armen" Portugal nicht verlangen.
Der Service an der Rezeption, der Zimmerservice und der Service im Frühstücksraum waren gut Beim Check-in bediente uns sogar eine Dame, die in Deutschland geboren war, aber sich des Wetters wegen entschieden hat, wieder in ihr Heimatland zu ziehen. Ansonsten gibt es in ganz Portugal nach unserer Erfahrung keine Sprachprobleme, da bis hin zum Verkaufspersonal nahezu jeder englisch spricht.
Für einen Städtebesuch ist die Lage ohne Zweifel gut. Für Bahnreisende auch, siehe oben. Der Einstieg in die Stadt Coimbra erfolgt über den Largo da Portagem, der nur ca. 300m vom Hotel entfernt liegt. Dort findet man Konditoreien zuhauf, auch Bars. Restaurants gibt es auch genügend viele, doch lassen sich fast alle Speisen mit Pommes Frites plus Zusatz charakterisieren. Wenn man nur einen Salat essen möchte, hat man ein Problem. Unsere Lösung: Pepe Kebab, Ioao Antonio Salgado Rodrigues, Praca Commercio 88, in der Fußgängerzone wenige Fußminuten vom Largo da Portagem, mit schöner Terrasse. Und unser bevorzugtes Café: Briosa do Mondego an dem Largo da Portagem, 211. Die Kuchen sind nicht zu süß und der Kaffee ist super. Was einen überall abseits der touristischen Hauptziele traurig stimmt, sind die vielen verlassenen Wohnungen, die man häufig sogar in besten Innenstadtlagen oberhalb des Erdgeschosses sieht, in den sich Läden befinden. Das trifft auch auf die Fußgängerzone Coimbras zu, ja sogar auf den Largo da Portagem.
Beliebte Aktivitäten
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Statt der hotel-eigenen Freuzeitangebote gebe ich hier 'mal ein paar Besichtigungstipps, die man zwar auch in jedem Reiseführer findet, aber dafür durch meine Brille gesehen. Besichtigen sollte man natürlich die altehrwürdige Universität, zu der man ziemlich aufsteigen muss, überblickt sie doch die gesamte Altstadt Coimbras. Auf dem zentralen Hügel liegen dann noch zwei Kathedralen, die Sé Velha (fertiggestellt 1185) - sie gilt als der schönste romanische Bau Portugals - und die uns weniger imponierende „neue“ Kathedrale, Sé Nova, von Jesuiten im Jahre 1598 gegründet. Auf dem Hügel befinden sich reizvolle Gassen. Dort findet man auch viele Restaurants, einige auch mit Fado-Musik. (Der Fado Coimbras wird übrigens im Gegensatz zu dem bekannten Fado Portugals von Männern gesungen. Und Studentengruppen in ihren schwarzen Anzügen und Mänteln spielen regelmäßig den studentischen Fado Coimbras rund um die Universität und in der Fußgängerzone.) Kirche und Kloster Santa Cruz (1131) am Ende der Fußgängerzone muss man auch gesehen haben. Der botanische Garten ist im Wiederaufbau begriffen und mehr ein Arboretum denn ein wirklicher botanischer Garten. Dennoch sollte man ihn auf dem Weg zur Universität einmal durchschlendern. Auf der gegenüberliegenden Flussseite fanden wir das Ruinenkloster Santa Clara-a-Velha sehr reizvoll, das wegen der ständigen Überschwemmungen des Rio Mondego aufgegeben wurde, aber dennoch als Ruine wunderbar konserviert ist und perfekt präsentiert wird.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Juli 2017 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Hans Josef |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 163 |