- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel ist ein weißgetünchter dreistöckiger Bau mit maurischen Stilelementen. Man betritt es durch eine sehr schmale Eingangstür; von der Doppeltür ist nur eine Hälfte geöffnet gewesen, so daß man sich quasi in das Hotel hineinzwängen mußte. Dies ist vermutlich der Sicherheitsschranke geschuldet, die sich hinter der Eingangstür befindet, regelmäßig piepst, wenn man hindurchschreitet, jedoch dies niemanden interessiert. Im Eingangsbereich befindet sich eine Rezeption, ein Sicherheitswachmann, der auch als Gepäckträger fungiert und weiter hinten ein Raum mit Sesseln, niedrigen Tischen und Blick in den Garten. Auch gibt es auf dieser Ebene ein PC-Terminal. Gegenüber des Eingangs führt eine Ecktreppe, die mit hellem Marmor ausgelegt ist, in die Etagen. Daneben gab es einen sehr engen kleinen Aufzug. Die Flure sind mit einem schon recht abgetretenen Ibis-Teppich mit dem typischen Malven-Muster ausgelegt. Die Gäste waren teils einfache Gäste, Europäer wie Einheimische, teils bessere Afrikaner, ein häufiger Mix in einfacheren afrikanischen Kettenhotels. Insgesamt versucht das Hotel etwas maurisch zu wirken, wirkt aber auch abgenutzt modern und nicht immer ganz gepflegt. Gleichwohl stellt es eine billige Alternative zu den anderen Hotels in der Stadt dar.
Mein Zimmer lag im zweiten Stock. Es war ibis-Standard von der Größe her, hatte einen Bodenbelag aus Kunststoff, der aber nicht als Teppich bezeichnet werden kann. Es hatte die übliche Ibis-Ausstattung, zwei getrennte Betten, Fernseher, keine Heizung, keine zusätzlichen Facilities wie Wasserkocher, Wasser, Bademantel, Hausschlappen. Das Fenster ließ sich vollständig öffnen, klemmte aber etwas und mußte zum Öffnen mit der Hand angehoben werden. Es bot einen Blick auf den großen Garten mit Swimmingpool und die umliegenden Berge. Es gab keinen Rolladen und keine Jalousie aber einen einigermaßen dicht schließenden Vorhang. Das Zimmer war nicht ganz sauber, teils lag in den Ecken Staub. Die Betten waren recht hart, auch die Kissen hätten weicher sein dürfen. Die Betten wirkten ungemacht, weil die Bezüge offenbar nicht gemangelt worden waren. WLAN funktionierte gut und nur mit einmaligem Login ohne spezifische Login-Daten. Das Zimmer hatte europäische Steckdosen. Ein großer Minuspunkt des Hotels war, daß die Zimmer sehr laut waren. Es gab ständig Gepolter, Türenschlagen und Geschrei aus dem Flur. Bei einer Nachmittagsruhe bin ich durch starkes Klopfen an einer Wand aufgewacht, trotz Ohrstöpseln. An einem Abend traf eine Gruppe Schüler ein, die abends noch den Swimmingpool nutzte, mit entsprechendem Lärmpegel. Es ist definitiv kein Hotel um sich zu erholen! Das ibis-typisch kleine Bad hatte eine Duschkabine, die, wie auch der Boden im Bad, mit beigem Marmor ausgelegt war, was sicherlich weit über Ibis-Standard war. Gleichwohl wirkte das Bad nicht sonderlich gepflegt, wies Abnutzungsspuren auf. Es dauerte etwas, bis man die gewünschte Wassertemperatur eingestellt hatte. Ungewöhnlich für ibis: Pflegeprodukte wie Duschgel und Seife waren vorhanden, dafür aber keine Seifenspender. Der Fön war etwas schwach.
Im Erdgeschoß befindet sich auf der einen Seite ein Restaurant, mit durchaus ansprechenden Speisen, auch etwa lokelen Spezialitäten mit Huhn und Fleisch. Auf der anderen Seite des Erdgeschosses befindet sich eine geräumige aber ziemlich ungemütliche Bar. Die vielen Sessel und Couches mit rotem Plüsch sind zwar eigentlich chillig, doch wirkt der Raum gleichwohl leer und kalt. Kalt auch, weil er kalt war, ungeheizt bei kalten Außentemeperaturen. Die Leute dort saßen in Jacken an den Tischen. Interessant waren die tierischen Besucher: Katze auf dem Sofa und ein Hahn, der im Restaurant herumstolzierte. Äußerst störend fand ich, daß einzelne Gäste in der Bar geraucht haben. Ich habe dadurch einen Niesanfall erlitten. Es waren nur wenige Gäste an der Bar, ein Herr meinte aber dort heftig politisieren zu müssen, was mich gestört hat. Für meinen Getränkegutschein erhielt ich nur Limonade oder Wasser, kein Bier, keinen Wein, kein Heißgetränk. Es gab überhaupt keinen offenen Wein. Das bestellte Tonic-Water war schal, wiewohl es in einer ungeöffneten, allerdings gleichwohl beschädigten Dose serviert wurde. Der Ober sprach so leise, daß ich ihn kaum verstanden habe. Seine Französisch-Kenntnisse schienen sehr begrenzt zu sein.
Der Check-in war etwas aufwendig. Man hatte keine Daten von mir gespeichert, ich mußte alles neu ausfüllen. Das Zimmer war noch nicht fertig, als ich gegen 12.30 Uhr ankam, wurde dies aber binnen zehn Minuten nach meiner Ankunft. Das Rezeptionspersonal sprach leidlich Französisch. Ich mußte das Zimmer vorab komplett bezahlen. Die Rechnung wurde mir anschließend aufs Zimmer gebracht. Der Zimmer-Service war nicht befriedigend. Es ging schon morgens gegen 9 Uhr mit dem laut lärmenden Saubermachen, inklusive lautem Türenschlagen, los und endete erst gegen 16-17 Uhr nachmittags. Das Nicht-Stören-Schild wurde nicht unbedingt beachtet und lag einmal einfach am Boden, nachdem das Personal in meiner Abwesenheit trotz des Schildes das Zimmer betreten hatte. An beiden Tagen hatte ich keine Handtücher und keinen Badvorleger auf dem Zimmer. Diese wurden jeweils erst in einem „zweiten Gang“ nachgereicht. Am zweiten Tag war das Bett zwar gemacht, aber abgezogen. Auch hier wurde erst im „zweiten Gang“ ein Überzug nachgereicht.
Das Hotel liegt direkt am Bahnhofsplatz von Fèz. Man erreicht die Bahnhofshalle in wenigen Minuten zu Fuß. Von dort bestehen Bahnverbindungen in Richtung Meknes-Casablanca, Marakesh und in den Norden des Landes. Am Bahnhofsplatz sind auch zahlreiche Taxis und Mini-Taxis vorhanden. Nach Fèz el Jedid sollte man ein Taxi nehmen, da es etwas weit entfernt ist. Kosten für das Minitaxi von hier betragen rund 5 DHM. Fèz el Bali ist noch weiter weg, hier sollte man 10 bis 15 DHM fürs Taxi einplanen. Die Fahrtzeiten sind jeweils kurz mit fünf bis zehn Minuten. Das Hotel liegt daher zwar verkehrsgünstig, für Besichtigungstouren in Fèz selbst aber eher ungünstig. Man benötigt ein Taxi. Rund um den Bahnhof gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich zu verköstigen, allerdings nur wenige richtige Restaurants. Diese sind dann sehr dunkel und es wird nicht selten darin geraucht. Es gibt eine Reihe Spätis, aber keine richtigen Geschäfte oder Supermärkte in der Umgebung.
Beliebte Aktivitäten
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Das Hotel hatte einen sehr gepflegten großen, mit Palmen und anderen Bäumen bestandenen, Garten mit einem recht großen Swimmingpool mit sportlich frischem Wasser. Auch gab es eine Poolbar, die gleichwohl, wohl aufgrund der kalten Außentemperaturen im April, geschlossen war. Fitness- oder Sauna gab es im Hotel nicht, aber für ein ibis immerhin toll einen Swimmingpool, in Ibis-Hotels in Afrika ist dies allerdings häufiger anzutreffen. Allerdings gab es keine Umkleiden am Pool und war es zudem verboten, mit Badekleidung durchs Hotel zu laufen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im April 2018 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |