- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel ist in einem etwas angestaubten fünfstöckigen Gebäude untergebracht, das einen engen Eindruck macht. Man betritt es durch zwei Glasschiebetüren, die sich nur sehr langsam öffnen und wie in einer Hochsicherheitseinrichtung eine Schleuse bilden, nicht eben einladend. Dahinter liegt eine kleine, moderne und stylische Lobby mit unpraktischen Schaukelstühlen und einem Sofa als Sitzgelegenheiten sowie einer kleinen Rezeption. Ein Aufzug und ein Treppenhaus führten etwas versteckt linkerhand um die Ecke in die Etagen, die mit gemustertem Teppichboden ausgelegt waren. Die Treppe war sehr eng und steil. Insgesamt ein eigentlich komfortables Ibis-Hotel, jedoch nicht ganz ruhig und mit einem unentschuldbaren Service-Ausfall im Restaurant.
Mein Zimmer lag im ersten Stock, was ich nicht goutierte, da ich lieber höher wohne. Es war, für ibis-Verhältnisse, recht geräumig, mit einem rot-grauen Teppichboden ausgelegt, hatte ein breites bequemes Bett, grau gestrichene rauhe Wände, einen schmalen aber relativ großen Schreibtisch in Fensternähe und zwei quadratische Fenster, die sich vollständig öffnen ließen und den Blick in einen Hof fallen ließen. Eine tolle Aussicht boten sie folglich nicht. Die Fenster hatten keine Läden oder Jalousien; Vorhänge schlossen nicht ganz dicht. Es gab eine Klimaanlage in dem Zimmer, die sich ausschalten ließ. Das WLAN im Zimmer funktionierte gut. Geschlafen habe ich in dem Zimmer im Prinzip gut, allerdings war es ab 7 Uhr sehr laut mit Schlägen und Poltern von außerhalb des Zimmers, so daß ich nicht mehr schlafen konnte. Auch das Bad war recht geräumig mit einer Dusche im Eck, die eine beleuchtete Handbrause hatte, keine Deckendusche und eine gebogene Glastür. Es fehlte eine Seifenschale in der Dusche. In der Dusche und am Waschbecken fanden sich bereits Abnutzungsspuren. Es fehlte eine Klobürste. Es gab keine zusätzlichen Pflegeprodukte im Bad.
Im Erdgeschoß hatte das Hotel ein eigentlich überdurschnittliches Gastronomieangebot für ibis-Verhältnisse: es gab eine Bar und ein Restaurant mit diversen Speisen wie Lammkarree, Entenschlegel in Honigsauce, Rindfleisch oder als Tagesgericht Hähnchen mit Pommes. Dazu gab es ein ansehnliches Angebot an Getränken wie Bier, Weine und sogar einen Pommery-Champagner. Umso enttäuschender war der ausgefallene Service in diesem Restaurant. Ich wollte abends dort noch etwas essen, der Ober nahm meine Bestellung aber gar nicht erst entgegen sondern herrschte mich gleich nach meiner Zimmernummer an, obgleich ich das Essen gar nicht aufs Zimmer buchen lassen wollte. Nachdem ich ihm meine Zimmernummer gezeigt hatte, wollte er meinen Namen wissen, ein für ein Restaurant völlig unübliches und datenschutzrechtlich inakzeptables Verhalten. Da ich mich weigerte ihm meinen Namen zu nennen, nahm er mir die Speisekarte wieder weg und verweigerte eine Bedienung. Nicht einmal meinen Getränke-Voucher, den ich als Statusgast erhalten hatte, wollte er noch einlösen. Dies tat dann einer der beiden Mitarbeiter der Rezeption, der so die Situation zu retten versuchte. Das Verweigerung der Bedienung von Gästen in einem Restaurant, weil diese ihren Namen nicht nennen ist mir als intensivem Restaurant-Besucher wirklich noch nicht passiert. Ein einmaliger Service-Ausfall!
Der Ausfall im Restaurant drückt auch den Service insgesamt, obgleich man nach anfänglichem Murren an der Rezeption versuchte, die Situation zu retten. Check-in und Check-out waren unproblematisch, wobei das Zimmer morgens gegen 10 Uhr noch nicht zur Verfügung stand aber Gepäck aufbewahrt wurde. Inkasso erfolgte bei Anreise, die Rechnung erhielt ich allerdings auch sofort und ohne Verlangen. Ebenfalls ein No-Go war, daß die Eingangstür verschlossen war, als ich spätabends, gegen Mitternacht, ins Hotel zurückgekehrt bin. Zumindest hätte man ein Betreten mittels der Zimmerkarte gewährleisten müsse. So fühlte ich mich ausgesperrt und mußte mittels Klingeln um Einlaß in mein eigenes Hotel betteln.
Das Hotel liegt etwas außerhalb des Zentrums am Canal du Midi an den Ponts Jumeaux. Die Verkehrsanbindung ist nicht besonders gut. Es fahren lediglich zwei Buslinien, 70 und 15, die Station „ZAC Ponts Jumeaux“ an, die 15 fährt zum Bahnhof, die 70 zur Station „Jeanne d’Arc“ mit U-Bahn-Anschluß. Beide halten auch an der U-Bahn-Station „Canal du Midi“. Zum Flughafen hält die Navette Aéroport an der Station „Pont du Béarnais“ unweit des Hotels, allerdings ist der Bus überteuert und nicht ins Tarifsystem der Nahverkehrsgesellschaft Tisseo integriert. Zum Flughafen führen zwar Straßenbahnschinen, die aber nicht bedient werden. Die mangelhafte ÖPNV-Anbindung des Flughafens Blagnac an Toulouse ist ein Ärgernis seit meiner Studienzeit hier. In der Nähe des Hotels gibt es am Canal einige kleine Supermärkte sowie an der Allée de Brienne in ca. fünf Fußminuten Entferung vom Hotel ein empfehlenswertes afrikanisches Restaurant.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Das Hotel hatte, ibis-üblich, keinerlei Fitness- oder Wellnessangebot.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im September 2023 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 672 |