Hotel Jarry Confort

Das Ein-Sterne-Hotel, mit stilvollem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, hat drei Dutzend Zimmer und kann mit seiner guten Lage und seinem erfreulich niedrigen Preis punkten. WLAN (WiFI) ist kostenlos. Ansonsten darf man so gut wie nichts erwarten. Mein Einzelzimmer (Nr. 633) lag im 6. Stock und war ausschliesslich über eine sehr enge Wendeltreppe über 108 (!) Stufen zu erreichen. Einen Fahrstuhl gibt es nicht. Eine Feuertreppe/Notausgang auch nicht. Die Breite des Zimmers betrug 3,00 Meter, die Länge 2,80 Meter (= 8,4 Quadratmeter). Davon gingen noch 1,00 x 1,50 Meter für die extrem enge Nasszelle mit Dusche, WC und Mini-Waschbecken ab. Die Sauberkeit im Zimmer war okay. Die Toilette war gut gereinigt. Der Teppich im Treppenhaus war hingegen total versifft. Die Deckenhöhe dieses Zimmers, besser gesagt Kammer, betrug gerade mal 2,15 Meter. Als Deckenverkleidung dienten (teils beschädigte) Plastikpaneele. Das Bett maß 1,30 x 2,00 Meter. Die Matraze war dünn und durchgelegen, ein vernünftiger Lattenrost war ebenso wenig vorhanden wie eine Wolldecke. Es gab eine Nackenrolle und zwei wenig flauschige Kopfkissen sowie ein simples Laken zum Zudecken. Die Wände waren teilweise gefliest, um hartnäckigen Verschmutzungen und Beschädigungen vorzubeugen. An der Wand befand sich ein 18 Zoll Flatscreen-TV mit Fernbedienung und mit ein paar wenigen französischen Programmen. Bild und Ton waren bescheiden. Unten ein braun lackierter Holzboden. Weiterhin eine (nicht eingeschaltete) Heizung (Klimaanlage nicht vorhanden), ein karger Holzstuhl mit Lehne, ein winziger Schreibtisch, ein paar Wand- und Deckenlampen, ein Wandtelefon und eine eingemauerte Kleiderstange mit ein paar alten, verbogenen Bügeln. Wecker und Radio Fehlanzeige. Die Eingangstür aus Holz war vernünftig mit Sicherheitsschloss abschliessbar, wies aber breite Fugen auf. Eine doppelflügelige, nicht kippbare Tür mit Kunststoffrahmen und Isolierverglasung sowie Scheibengardinen öffnete zum schmalen, begehbaren Balkon (kein begehbarer Balkon in den Stockwerken 1 bis 5). Der Vorhang verdunkelte nicht ausreichend. Der Blick endete nach etwa 10 Metern an der nächsten Häuserfront. Die Nachbarn gegenüber konnten abends ins beleuchtete Zimmer blicken. Die Wände waren sehr dünn, so dass man seine Nachbarn schnarchen, fernsehen oder telefonieren hören konnte. Speziell am Wochenende dringt bis in die Morgenstunden Lärm vom Ecklokal mit Außenbereich in die Rue Jarry. Ohrstöpsel und Augenbinde sind deshalb in diesem Haus Pflicht. Der Rezeptionist war freundlich. Anscheinend sprach er wohl auch ein paar Brocken englisch. Ich redete mit ihm jedoch französisch, was ihm wohl am liebsten war. Die Lage ist toll, nur wenige Gehminuten zu mehreren Metro- und Busstationen. Interessantes Multi-Kulti-Viertel mit vielen exotischen Geschäften! Sehr viele günstige und schmackhafte Restaurants, vor allem auch in der Rue du Faubourd St. Denis zwischen Gare de l´Est und Gare du Nord. Statt des spartanischen Frühstücks für 6 EUR extra isst man lieber außerhalb. Vom Flughafen CDG kommt man in 70 - 90 Minuten mit dem Linienbus zum Gare de l´Est, der gleich ums Eck liegt. Kostet nur 3 Tickets = 4,11 EUR (10 Tickets = 1 Carnet t+ = 13,70 EUR, erhältlich am zentralen Ticketschalter der SNCF am Airport). Fazit: Super Preis und optimale Lage lassen über das sehr niedrige Niveau gerne hinweg blicken!

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife