- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir haben vom 8.6.2009 bis zum 22.06.2009 im Djerba Jasmina Urlaub gemacht. Gebucht war "All Inclusive" via ITS. Da der Abflug in Paderborn erst spät erfolgte konnten wir erst nach 23 Uhr im Jasmina einchecken. Wir erhielten ein Zimmer in einem Menzel (608) und haben dann zuerst unsere Koffer dorthin gebracht. Ausserdem erhielten wir eine (französische) Aufstellung welche Leistungen in unserem All-Inclusive-Angebot enthalten sind und wo wir diese wahrnehmen können. Da das "All-Inclusive" - Angebot um 23 Uhr endet haben wir dann nichts mehr zu Essen bekommen, und für eine Flasche Wasser haben wir einen gesalzenen Preis bezahlt. Da wir uns ja vor Ort schon ein wenig auskannten sind wir da erstmal losgezogen etwas zu Essen und zu Trinken zu organisieren. Die Eingangshalle mit Rezeption macht insgesamt einen verwahrlosten Zustand, die Lampen, die Lautsprecher in der Decke sowie herunterhängende Kabel waren sehr schmutzig - was aber anscheinend niemanden störte da sich in den 14 Tagen nichts daran geändert hat. Auch haben wir nur Personal gesehen das den Boden gewischt hat, Türen, Fenster oder Säulen müssen wohl nicht gereinigt werden... Auf dem Gelände gibt es viele Katzen die auch im Speisesaal gefüttert werden. Dies wird von den Bediensteten toleriert. Es gibt im Hotel 2 Münztelefone und einen Geldautomat. Während unseres Aufenthalts waren im Hotel in der ersten Woche viele Familien mit kleinen Kindern (unter 6 Jahren) aus Deutschland und der Schweiz anzutreffen. Ausserdem gab es einige französische Paare. In der zweiten Woche waren auch Gäste auch Tschechien, Russland, Deutschland, der Schweiz und Frankreich angereist. Ein Altersdurchschnitt war eigentlich nicht erkennbar, das junge Pärchen war genauso vertreten wie das Rentnerpaar über 70. Von der Reiseleitung von ITS vor Ort waren wir positiv überrascht: einen Tag nach unserer Anreise erhielten wir eine umfassende Einweisung (ca. 1,5 Stunden), und auch danach war die Reiseleitung täglich im Hotel! Bei Ihr haben wir unsere Touren gebucht und bezahlt. Beschwerden über das Hotel bzw. das Personal wurden von Ihr sofort aufgenommen und weitergeleitet. Einige Dinge wurden dann auch innerhalb kurzer Zeit abgestellt.
Der "Menzel" (so etwas wie ein Bungalow bei dem sich mehrere Zimmer um einen Innenhof gruppieren) bestand aus 12 einzelnen Eingängen. Unser Zimmer bestand aus einer kleinen Diele, einem genauso kleinen Bad und einem Schlafraum mit Tür zur Terrasse. Vor der Tür noch eine 4flüglige Sichtschutztür um die Sonne draußen zu halten sowie lichtdichte Vorhänge innen. Die Terrasse war ca. 2 x 2 m groß und verfügte über 2 Plastikstühle und einen niedrigen Tisch (ca. 50x50 cm, Holz). Der Schlafraum war mit der Tunesien-typische, gewölbte Decke ausgestattet sowie einer Klimaanlage, einer Frisierkommode mit Spiegel und Hocker, einem Heizkörper und einem gemauerten Sockel auf dem zwei harte Matratzen lagen. Ausserdem gab es eine ca. 1,5m breite Nische in der eine Auflage lag - so etwas wie eine gemauerte Sitzbank. Links und rechts der Matratzen waren gemauerte und geflieste Ablagen vorhanden. Es war eine Steckdose vorhanden. Wenn man das Zimmer betritt ist sofort rechts eine Nische vor die man 3 Türen geschraubt hat - das war der Schrank. Links gelangte man dann in den Schlafraum und geradeaus ins Bad. Im Bad befand sich eine zweiläufige Handtuchstange (angerostet) mit blauen (harten) Tüchern, ein Waschbecken auf einer Säule (lose, Unfallgefahr!), darüber eine ebenfalls lose Ablage die im 45°-Winkel nach Unten hing und ein Wandspiegel. Dahinter gab es eine kleine Badewanne (ebenfalls angerostet) mit Duschvorhang (stellenweise angeschimmelt) und einer Toilette dessen Deckel einfach nicht offenbleiben wollte: setzte man sich auf die Brille knallte der Deckel unvermittelt in den Rücken. Ein Fenster mit Riffelglas sorgte für eine Lüftungsmöglichkeit.
Das Hotel verfügt über 2 Bars und ein Restaurant (der Speisesaal). In der Bar "Le Diamant" bekamen wir als All-Inclusive Gäste von 10 bis 23 Uhr Getränke: Wasser (aus dem Wasserspender, ohne Kohlensäure), 2 Fruchtsäfte (aus Konzentrat), Kaffee, Tee sowie Cola/Fanta und Bowle, lokales Bier und lokaler Wein sowie lokalen Schnaps - allerdings alles (bis auf den Kaffee) in Plastikbechern! Es war nicht möglich z.B. eine Flasche Wasser für den Aufenthalt am Strand zu erhalten. (Tip: im Supermarkt eine wiederverschliessbare Flasche kaufen und am Wasserspender füllen!) Die Theke klebte als wenn sie 500 Jahre nicht gereinigt worden wäre und war manchmal bis zu einer halben Stunde nicht besetzt. Der Versuch sich eine Karaffe mit Wein füllen zu lassen scheiterte (obwohl es auf dem bei der Ankunft ausgehändigten Merkblatt draufsteht) - erst eine Beschwerde an der Rezeption und anschliessend beim Chef des Speisesaals führte zum Erfolg (wenn auch nur an diesem Abend, am nächsten Tag dasselbe Drama...). Der Kellner in dieser Bar hat von mir als einziger KEIN Trinkgeld erhalten da er mir wörtlich mitteilte (als ich kurz vor 23 Uhr noch 2 Becher Bier holen wollte): "Deutsche Frau trinken zuviel Bier". Die Trinkgeldkiste auf dem Tresen habe ich daraufhin ignoriert. Als mein Mann Ihn zur Rede stellt erklärte er meinem Mann das nicht ich gemeint sei sondern er das auf alle Deutschen Frauen bezogen habe. Na dann.... Der Speisesaal: Am Tag nach unserer Ankunft haben wir zum Mittagessen keine Getränke ergattern können: der Kellner hatte schlichtweg keine Zeit für uns. Zum Abendessen haben wir uns vom Kellner einen Tisch zuweisen lassen und auch sofort unsere Getränke bestellt. Dies haben wir mit einem Dinar honoriert. Ab diesem Moment hatten wir nicht nur immer den gleichen Sitzplatz sondern es warteten schon unsere bevorzugten Getränke auf uns. Der Kellner war sehr aufmerksam und fix und verstand Deutsch, dies war uns dann auch 1-2 Dinar am Tag wert. Speisen und Getränke: Nur im Speisesaal gab es Mineralwasser in Flaschen mit und ohne "Gas" (Kohlensäure) sowie Bier in Gläsern und Wein in Karaffen (für die AI-Kunden)! In der ersten Woche waren wir 2 Tage nicht im Hotel und die restlichen Tage dieser Woche war das Essen ungenießbar. Dies war anscheinend nicht nur unserer Eindruck wie man an den vollen Tellern die abgeräumt wurden sehen konnte. Ich zog mir direkt am zweiten Tag eine massive Lebensmittelvergiftung zu die höchstwahrscheinlich von verdorbenem Weißkäse herrührte: ohne sofortige Einnahme von Immodium hätten wir den Durchfall nicht stoppen und unsere 2-Tages-Tour absagen können! Bei unseren beiden vorherigen Tunesien-Aufenthalten ist etwas derartiges noch nicht mal ansatzweise aufgetreten, und wir hatten da beileibe nicht nur im Hotel gegessen! Viele Gäste (wir auch) haben sich dann massiv beschwert - in der zweiten Woche war das Essen dann wenigstens essbar. Was es immer gab waren Spagetti und labberige Pizzastücke, beides war immer essbar. Abends gab es auch immer eine Suppe die auch immer essbar und manchmal sogar schmackhaft war. Frühstück: Jeden Morgen dasselbe, keine Abwechselung. Stangenweissbrot von frisch bis 3 Tage alt im Korb, Kaffee, Tee, Milch (warm/kalt), 3 Sorten Flakes, Kakaopulver. Zwieback, Hörnchen, Milchbrötchen, trockener Kuchen sowie 3 Sorten Marmelade und Butter. In 3 Karaffen stand - ja, was? Ich würde sagen eine Art Buttermilch, einmal natur, einmal süß und einmal mit Erdbeergeschmack. Ab 8 Uhr gab es dann auch Weißkäse (geschmacklos, erinnerte an Mozarella), eine Sorte Putenwurst sowie Oliven und Tomatenscheiben. Eier entweder hart oder zum selberkochen, je nachdem wann man zum Frühstück ging. Keine Eierbecher. Mittags: Das öffentliche Grillen begann zur gleichen Zeit wie die Öffnung des Speisesaales, dies führte zu Wartezeiten von bis zu 15 Minuten auf ein Stück nicht durchgebratenes Putenfilet. Im Speisesaal hat man dann pünktlich zur Öffnung der Türen damit begonnen das Öl in der Fritteuse zu erhitzen. Dort wurde dann später jeden Tag etwas anderes frittiert: hier anstellen bitte, Wartezeit: mehr als 10 Minuten... Ansonsten: Fleisch nur mit vielen Knochen erhältlich (wenn überhaupt), kleine Knochensplitter im Reis, ab und zu Fisch, manchmal CousCous, Nachtisch abwechselnd Feigen und Wassermelonen, gelegentlich ein wenig Gebäck. Mein Mann hat sich dann zur Angewohnheit gemacht ERST den Nachtisch zu holen damit er noch etwas anderes ausser trockenen Kuchen abbekommt. Kaffee: Von 16-17:30 Uhr gab es in der "Bar Granada" Kaffetrinken: Kaffee, Tee sowie Gebäck. Dazu muss man natürlich erstmal wissen das sich die "Bar Granada" nicht im "Djerba Jasmina" befindet (dem 3-Sterne-Hotel) sondern im "Jasmina Playa" (dem 4-Stern-Hotel das rechts vom Strandzugang an der Promenade zu finden ist)! Allerdings musste ich dem Kellner erst einmal mitteilen wie eine schaltbare Steckdose funktioniert, ab diesem Tag bekamen wir dann auch zumindestestens lauwarmen Kaffee und halbkalten Fruchtsaft. Wasser gab es auch hier nur aus dem obligatorischen Wasserspender und natürlich auch hier nur in Plastikbechern. Das "Gebäck" war allerdings nur der Rest des Nachtischbuffees - dafür gab es im "Djerba Jasmina" direkt vor dem Speisesaal die Möglichkeit für "nur" 2 Dinar sich ein frisches Crepe herstellen zu lassen. Abendessen: Im Prinzip identisch mit dem Mittagessen nur das Draußen nicht gegrillt wurde, dafür gab es eine Suppe die immer essbar und manchmal sogar schmackhaft war. Die Querstreben der Stühle waren genauso verstaubt wie so mancher Vorsprung an den Säulen, diverse Spritzer an den Wänden könnten auch mal übermalt werden. Die Fensterscheiben waren total verschmiert, dafür interessierte sich in den 14 Tagen aber niemand. Wenn Kinder allerdings im Speisesaal etwas verschütteten wurde dies umgehend beseitigt - logisch, besteht doch auf dem Steinfußboden erhöhte Ruschgefahr!
Zu unserer Überraschung konnten die meisten Hotelangestellten wenigstens ein paar Brocken Deutsch. Die Freundlichkeit war allerdings stark unterschiedlich, bei einigen Angestellten hatte man permanent das Gefühl man sei ein Störfaktor und kein Gast. Unser Zimmer wurde täglich gereinigt. Wir haben uns zur Angewohnheit gemacht den Zimmermädchen täglich eine Kleinigkeit zukommen zu lassen: ein halber bis ein Dinar, auf dem Kopfkissen hinterlassen, wirkt hier Wunder. Unser Zimmer wurde täglich feucht gewischt, die Betten akurat gerichtet und verziert sowie die Badetücher gewechselt. Die bei unserer Anreise vorhandenen schwarzen Ameisen (die im übrigen völlig harmlos sind!) waren nach Beginn der täglichen Reinigung nur noch sporadisch und einzeln anzutreffen. Auf einen Tausch des Zimmers haben wir zugunsten der Terrasse verzichtet. Beschwerden an der Rezeption waren erfolglos, sogar direkt beim Direktor. Andererseits war der Chef im Speisesaal immer sehr bemüht, eine Anmerkung führte immer direkt zu einer Reaktion.
Das "Djerba Jasmina" besteht aus einem Haupthaus und mehreren "Menzeln" (Bungalows) und ist nur durch eine Art Strandpromenade vom Strand getrennt. Von der All-Inclusive-Bar durch die Anlage bis zum Stand sind es ca. 420m. Das All-Inclusive-Angebot galt NICHT für die Strandbar, Getränke mussten dort bar bezahlt werden. Die Einfahrt zum Hotel liegt am Ende einer Sackgasse. Wer etwas einkaufen will muss also zuerst zur Hauptstrasse gehen um dann links oder rechts mehrere Geschäfte zu finden die auch Kekse, Wasser etc. anbieten. Für ca. 2 Dinar kann man mit dem Taxi zum Supermarkt "Al Jazira" fahren (Sortiment vergleichbar mit einem deutschen Discounter, auch Alkohol). Unmittelbar neben der Einmündung der Seitenstraße auf die Hauptstraße befindet sich die neue Polyklinik (deutscher Standard). Mit den gelben Taxis kommt man schnell und preiswert an jeden Punkt der Insel. Von der Reiseleitung erhielten wir den Tip kein Taxi von der Rezeption rufen zu lassen da sich diese sonst die Anfahrt bezahlen lassen. Aus diesem Grund sind wir immer bis zur Straße gelaufen, dort standen meist 3-4 Taxen. Der Grundpreis war mit 0,4 Dinar (ca. 20 Eurocent) lächerlich gering. Eine Fahrt nach Houmt Souk (der Haupt- und Hafenstadt) kostet ca. 6 Dinar und dauert ca. 15 Minuten. Die mehrsprachige Animation des Hotels (auch in Deutsch!) war das einzig Gute was ich anbringen kann: jeden Abend ab 21 Uhr fanden auf der Bühne vor dem Pool erst "Kinderdisco" und danach wechselnde Aktivitäten statt bei denen zum Teil auch die Gäste einbezogen wurden. Ausflugsmöglickeiten sind jede Menge vorhanden und sollten nur über den Reiseveranstalter gebucht werden. Den Ausflug mit dem Piratenschiff sollte man auf keinen Fall versäumen! (wir haben 42 Dinar pro Erwachsener bezahlt). Ausserdem haben wir an einer 2-Tages-Fahrt in die Bergoasen teilgenommen die uns stark beeindruckt hat. Allerdings war die Fahrt mit 175 Dinar pro Erwachsener nicht billig aber auf jeden Fall Ihr Geld mehr als wert!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Pool: Der Pool ist alt und schlichtweg jämmerlich. An vielen Stellen sind die Fliesen gesprungen oder die Fugenmasse fehlt, scharfe Kanten sind ebenso vorhanden wie eine lockere Leiter. Als ich Morgens im Pool schwimmen wollte hat man mich nach einer halben Bahn auf Französisch angemault und mich dazu gedrängt den Pool zu verlassen. Anschliessend wurde ein Eimer eines unbekannten Pulvers im Pool verteilt. Ich habe den Pool dann nicht mehr betreten. Liegen am Pool sind ausreichend vorhanden und kostenlos. Strand: Der Jasmina-Strand ist ungepflegt: Es gibt so gut wie keine Mülleimer sodass Zigarettenkippen etc. am ganzen Strand herumliegen. Die wenigen vorhandenen Mülleimer werden auch nur sporadisch geleert sodass Plastikbecher überall herumliegen. Angeschwemmte Algen werden nicht entfernt. Die Strandbar bietet an der Rückseite zwei Toiletten für die man einen Schlüssel holen muss. Trotzdem sind diese oft in erbärmlichen Zustand, der Boden steht teilweise unter Wasser. Es gibt zwar 4 freistehende Duschen (2 davon defekt) aber keine sichtgeschützte Möglichkeit seine nasse Badebekleidung zu wechseln. Die wenigen feststehenden Sonnenschirme sind heiß begehrt und deshalb frühmorgens (8 Uhr) schon belegt. Wer nicht direkt auf dem Boden liegen will konnte sich einen Liegestuhl für 1,5 Dinar oder eine Liege (mit Auflage) für 3 Dinar mieten (Tagespreis). Wer zu spät kam konnte aber kein Schattenplätzchen ergattern.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gabriele |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 12 |