Hotel Kentaur

Anlage. Die Anlage macht auf den ersten Blick einen angenehmen Eindruck. Das Hotel ist in "L"-Form angelegt, im Innenbereich der Anlage lädt ein großer, gepflegter Garten zum Verweilen ein. Die Kinder haben hier jede Menge Platz zum Spielen. Klettergerüst und Mini-Sandkasten sowie Tischtennisplatte sind vorhanden. Auch ein verwaister Drahtkäfig zum Volleyballspielen ist angelegt. Die Pflege der Grünanlage findet 1x pro Woche statt und beginnt 7. 00 Uhr morgens mit einem Benzinrasenmäher, damit die Kinder nicht beim Spielen gefährdet werden. Parken. Vor dem Hotel befinden sich einige Parkplätze, welche niemals für das ganze Hotel ausreichen. Da sich ein mit hohem Zaun umschlossener Privatparkpatz am Hotel befindet, kann man gegen Gebühr (2, 50 € je Tag) das Fahrzeug hier einstellen, was die meisten der Hotelgäste auch in Anspruch nehmen. Sollte in der Nacht dennoch einmal eine Alarmanlage eines abgestellten Fahrzeugs "aus unerklärlichen Gründen" angehen, legt der Nachtportier auch schon mal einen kleinen Sprint ein, um auf dem Parkplatz nach dem Rechten zu sehen ... Zimmer. Die Zimmer (Familienappartment) sind zweckmäßig eingerichtet. Das Mobiliar erscheint rustikal. Die Bäder sind sauber mit den in südlichen Ländern üblichen kleinen Macken in den Ecken der Duschkabine. Täglich wird durch die Reinigungskraft der Außenbereich der Terasse im Erdgeschoß von Spinnweben etc befreit, die Mülleimer geleert. Das Zimmer wird auch bei angebrachtem Schild "Bitte nicht stören" betreten. Die Zimmer sind sehr hellhörig, was in einem Familienhotel mit vielen kleinen Kindern (3-6 Jahre) bereits morgens zu einem verkürzten Schlaf führt. Die in den Wänden verlegten und offensichtlich unisolierten Wasserleitungen begleiten mit ihrem gelegentlichen Rauschen den schlafenden Gast durch die Nacht. Gleiches gilt für die Abwasserleitungen. Ein Fernseher ist vorhanden, neben den lokalen Sendern sind auch mittels Satellitenschüssel einige deutsche Sender eingespeist, die Bildqulität ist aber mäßig und einer Sat-Anlage eher unwürdig. Internetanschluß (WLAN) gibt es keinen im Hotel. Telefon ist auf dem Zimmer vorhanden. Lage. Das Hotel befindet sich ca. 250m vom Ufer des Balaton entfernt. Es ist ein öffentlicher Badestrand vorhanden. In einiger Entfernung verläuft die Eisenbahnlinie sowie die Hauptverkehrsader. Gelegentlich kommt man also in den Genuß eines Zugsignals, was aber nicht besonders störend ist. Direkt neben dem Hotel befindet sich eine Kirche, welche zu bestimmten Zeiten (Gottesdienst??) mit einem freundlich lauten Glockenspiel (die Kinder halten sich dann die Ohren zu) auf sich aufmerksam macht. In der Nacht schweigen die Glocken, sonst würde man im Bett stehen. Interessanterweise führt ein Abwasserkanal in der Nähe direkt bis zum Balaton und mündet neben dem öffentlichen Strand ein. Wir konnten jede Menge Schlange beobachten, welche sich darin tummelten und auch am Strand gelegentlich mal ihr Köpfchen aus dem Wasser zwischen den Uferbefestigungssteinen steckten. Ab und zu kreuzte ein solches Reptil auch mal den Weg, wenn man zum/vom Strand unterwegs war ... Essen und Restaurant. Das bei Halbpension enthaltene Frühstückbüffet ist moderat. Alltäglich die gleichen 3 Wurstsorten, nebst Rühr- und gekochtem Ei sowie Marmelade. "All you can eat" wird von den meisten Gästen zelebriert, das Mitnehmen von Brötchen ist allerdings strikt untersagt und wird vom Personal überwacht. Kaffee ist OK; Tee auf Wunsch. Milch für die Kinder sollte man sich ohne zu fragen vom Buffet (bei den Cornflakes) holen. Das Abendessen ist sehr übersichtlich. Es ist immer ein 3-Gänge-Menü, wobei man sich an der Vorsuppe satt essen sollte. Das gilt besonders für die Kinder. Da Kinder als "ermäßigt" gebucht werden, haben sie laut Hotel-und Reiseleitung nur Anspruch auf ein halbes Essen. Die Frei-Getränke sind schon ein Witz: 0, 1 L ist hier üblich ... Man kann ja nachkaufen! Salat gibt es bestenfalls als Beilage, ein Salatbuffet gibt es gar nicht im Lande des Paprikas und der Tomaten ... Kleine Anregungen, Hinweise oder gar Kritiken führen sofort und unweigerlich zu einer beeindruckenden und bedrohenden Machtdemonstration des Kochs/Inhabers... Reiseleitung. Die vor Ort ansässige Reiseleitung hat 2x die Woche Sprechzeit im Hotel. Die Termine befinden sich an der Rezeption. Pünklichkeit ist hier keine Zier. Obwohl perfekt deutsch gesprochen wird, verfällt jegliches ungarisches Personal sofort in kollektiven Sprachverlust, wenn es "unangenehme" Fragen gibt. Hinterfragungen werden sofort als persönlicher Angriff gewertet, was wiederum den Hotelinhaber zur Höchstform auflaufen lässt. Im Prinzip ist es wie auf allen Auslandsreisen: auf die Kompetenz der lokalen Reiseleitung kann man getrost verzichten. Hier in diesem Hotel sah sich der Reiseleiter mehr als Agent für diverse Unternehmungen wie kostenpflichtige Ausflüge etc. Alle Events, die er nicht selbst vermarktete, waren seiner Meinung nach "nicht die Bohne wert" und scheinbar hält er selbst den Großteil seiner Landsleute für Gauner und Zigeuner. Fazit: den Begrüßungscocktail kann man sich sparen, da er einer Kaffeefahrt ähnelt, Fragen mutieren beim Aussprechen zu Beschwerden und Beschwerden werden im Keim erstickt, keine Hilfestellung zu erwarten. Personal. Das Personal ist sehr freundlich, alle sprechen sehr gut deutsch. Alle sind bemüht, schnell zu bedienen. Allerdings hat man auch den Eindruck, das alle unter ungeheurem Druck stehen: "bloß nichts falsch machen ..."

Beliebte Aktivitäten

• Strand