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Christian (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2013 • 1-3 Tage • Stadt
Schönes Hotel. Aber ohne Pyramiden!
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Was der Name Kleopatra genau mit dem Hotel zu tun hat, konnten mir auch die Angestellten nicht sagen. Vielleicht wollte man damit den besondere Standard hervorheben oder ursprünglich eine Art Wellness-Farm in schöner Umgebung schaffen. An das alte Ägypten erinnern im Hotel jedenfalls nur die Kleopatra-Portraits auf dem Hotel-Logo und den Handtüchern. Der Rest vom Hotel ist nach westlichen Standards mit ukrainischen Touch gestaltet. Entgleitet aber teilweise ins Pompöse (hohe Hallen, viel Marmor, Säulen). Auf der Internetseite vom Hotel (http://kleopatra-kp.com/index.php) lassen sich ausführliche Informationen und Fotos zum Komplex finden. Die offizielle Einstufung des Hotels liegt bei vier Sternen. Wobei es in Kamianets-Podilskyi kein Hotel mit mehr Sternen gibt. Einzige "wirkliche" Konkurrenz bildet das etwa 200 Meter entfernte Reikatz-Hotel. Dort ist die Ausrichtung etwas moderner und der Zimmerpreis ist gleich doppelt so hoch. Zumindest das Hotel Kleopatra VIP war mit 500 UAH pro Nacht (45 Euro) fast schon ein Schnäppchen. Denn im Preis war nicht nur die Übernachtung mit eingeschlossen, sondern auch die Benutzung des Swimming-Pools, der Bowling-Anlage und der Billard-Tische. Kamianets-Podilskyi wird von vielen Reiseführern gerne als Pendant zum deutschen Schloss Neuschwanstein genannt. Selbst wenn die ukrainische Fassung längst nicht so pompös erscheint. Zumindest in der Nacht kommt ein Hauch von Disneyland auf. Dann nämlich, wenn die Zinnen und Mauern in einem Farbenspiel aus rotem und weißem Licht erstrahlen. Doch auch sonst hat die kleine Ortschaft viel zu bieten. So ist die gesamte Altstadt wie eine Insel rundherum von einem riesigen Canyon umgeben. Einer Art natürlichem Graben mit senkrecht abfallenden, 80 Meter hohen Steilwänden. Nur erreichbar über zwei gewaltige Brücken. Kein Wunder also, dass man bereits im Mittelalter diesen Platz als idealen und vermeidlich sicheren Standort für das herrschaftliche Schloss ausmachte. Aber all das halft nichts. Als im 17. Jahrhundert die Türken in Europa einfielen, befand sich Kamianets-Podilskyi für mehrere Jahre unter osmanischer Herrschaft. Dieser Zeit wiederum hat man eine weitere Besonderheit zu verdanken. Anstatt die christliche Kirche dem Erdboden gleich zu machen, wurde diese von den Ottomanen einfach in eine Moschee umgewandelt. Neben dem Kirchturm entstand kurzerhand ein Minarett. Und als Kamianets-Podilskyi endlich von der polnischen Armee befreit wurde, entschloss man sich das Minarett weiter zu nutzen. Als Denkmal mit Heiligen-Statue auf der Spitze. Knapp eine halbe Fahrstunde von Kamianets-Podilskyi liegt darüber hinaus noch eine zweite, bedeutende Festungsanlage der Ukraine. Die Burg Khotyn. Deren Ausmaße mit 100 Meter hohen Mauern, welche sich am Ufer des Flusses Dnister erstrecken, lassen sich auf Fotos kaum erahnen. Ein wahres Wunder, wenn man sieht, welche Bauwerke man bereits vor über 800 Jahren errichten konnte.


Zimmer
  • Eher gut
  • Wir hatten ein Zimmer im obersten Stockwerk des Hotels. Dort hin konnte man bequem mit einem geräumigen Fahrstuhl gelangen. Das Zimmer selbst befand sich so ziemlich am Ende eines langen Flurs. Die Tür war jedoch nur mit einem normalen Schlüssel zu öffnen und zu verschließen. Nicht mit einer modernen Keycard. Zur Sicherheit wurden aber sämtliche Fluge mit Kameras überwacht. Im Hotelzimmer selbst gelangte man zunächst in eine Art kleinen Korridor. Von dort ab ging es geradeaus ins Badezimmer. Über einen seitlichen, offenen Türbogen kam man in den relativ kleinen Schlaf- und Aufenthaltsbereich. Zwar war das Hotel so gut wie leer, aber für ein Zimmer mit Ausblick hat es dann wohl doch nicht mehr gereicht. So ging der Blick aus dem Fenster schnurstracks in Richtung Parkplatz. Wobei mir insgeheim der Verdacht aufkam, dass es in diesem Hotel wohl gar kein Zimmer mit schönem Ausblick geben könnte. Denn das große Gebäude war ziemlich verwinkelt in die drum herum liegenden Gassen gebaut. Das gesamte Zimmer war mit orange-braunem Teppich ausgelegt. Die Wände mit einer braunen, recht elegant wirkenden Streifentapete verkleidet. Alle Türen waren aus dunkelbraunem Holz. Das Mobiliar wirkte im Gegensatz dazu aber recht modern. Es war von der Form her ziemlich eckig und ohne jede Schnörkel. Farblich in den Tönen dunkel- und hellbraun gehalten. Im Korridor gab es eine Garderobe mit Spiegel und Schuhschrank. Im Schlaf-/Aufenthaltsraum einen geräumigen Kleiderschrank und einen Schreibtisch mit Lampe und darüber angebrachtem Spiegel. Im Kleiderschrank war ein Zimmersafe montiert. Im Schreibtisch ein gefüllter Kühlschrank. Eine Flasche Wasser stand zur Begrüßung als "Geschenk" bereit. Die restlichen Getränke hätten bezahlt werden müssen (hohe Preise, aber gut sichtbare Preisliste). Das Doppelbett hatte links und rechts zwei Nachttische. Auf einem der Nachttische stand ein Radiowecker. Die üblichen Nachttischlampen fehlten jedoch. Als Tagesdecke für das Bett diente ein scheinbar von Hand gehäkelter und bestickter Überwurf. Auf den ersten Blick recht gewöhnungsbedürftig, aber bei genauem Hinsehen ziemlich edel. Genau so edel war die darunter befindliche Bettwäsche. Weiß und mit Wappenmuster. Absolut angenehm. Guter Liegekomfort bei den Matratzen, obwohl es sich nicht um die üblichen Hotel-Matratzen handelte. Gegenüber vom Bett war ein modernes, großes TV-Gerät (Flatscreen) an der Wand montiert. Allerdings etwas zu hoch. Und so musste man sich im Bett förmlich den Hals verrenken um normal sehen zu können. Leider gab es auch nur russische und ukrainische Programme. Keine deutschen TV-Sender. Eine Klimaanlage und ein Telefon standen im Zimmer ebenfalls zur Verfügung. Und besonders hervorzuheben: Steckdosen gab es an jeder Ecke in Hülle und Fülle. Ich habe noch nie in meinen Leben ein Zimmer mit so vielen Steckdosen gesehen. BADEZIMMER Bei einem solch "feinen" Hotel hätte ich eigentlich ein wirklich tolles und pompöses Badezimmer erwartet. Schlecht war das Badezimmer in keinem Fall. Allerdings eher "Standard" als "VIP". Das Badezimmer besaß eine mittlere Größe und hatte keine Fenster. An den Wänden und auf dem Boden war es mit einem Mix aus sandfarbenen und dunkelbraunen Kacheln ausgekleidet. Die Sanitär-Ausstattung war in weißer Farbe gehalten. Was auf alle Fälle fehlte war eine Fußbodenheizung. Denn die Wandheizung war im kühlen Spätsommer noch nicht in Betrieb. Und so blieb als einzige Wärmequelle ein überdimensionaler (aber wenigstens gut funktionierender) Handtuch-Wärmer. Die Duschkabine war als relativ einfaches, kompaktes Modul mit aufschiebbaren Glastüren in einer Ecke des Badezimmers integriert. Zum Abduschen gab es eine normale Handbrause die man wahlweise über Kopf in ein Gestänge einhängen konnte. Zudem enthielt das Badezimmer ein BD und eine Toilette. Das Toilettenpapier konnte man (vielleicht recht edel, aber gewöhnungsbedürftig) Blatt für Blatt einzeln aus einem Spender entnehmen. Es gab auch einen Spender mit Papierabdeckungen für die Toilette. Der war allerdings leer und wurde während unseres Aufenthalts auch nicht nachgefüllt. Das Waschbecken war ebenfalls eine Standard-Ausführung. Über dem Waschbecken ein geschwungener Spiegel. Links daneben ein Handfön (mit Diebstahlsicherung). Rechts daneben ein verstellbarer Kosmetikspiegel. Und auf einer Ablage zwischen Spiegel und Waschbecken verteilt: Der (so sah es anhand der Präsentation jedenfalls aus) große Stolz des Hotels. Oder mit anderen Worten: Die für den Gast verfügbaren Verbrauchsgegenstände. In einer schier unendlichen Reihe waren dort nämlich zahlreiche Dinge in unterschiedlichen Schächtelchen und Fläschchen platziert. Natürlich stets mit dem Kleopatra-Logo des Hotels versehen. Im Klartext: Shampoo, Conditioner, Zahnbürste, Zahnpasta, Rasierer, Rasierschaum, Seife und Kamm. In doppelter Ausführung versteht sich. An den Handtüchern hatte man ebenfalls nicht gespart. Es gab zwei kleine Tücher für die Hände, zwei große Badetücher und ein Tuch das wohl als Duschvorleger dienen sollte. Allesamt von bester, flauschiger Qualität und mit markantem Kleopatra-Logo bestickt. Dazu passten auch die beiden molligen Bademäntel die man während des Aufenthalts im Hotel nutzen konnte.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Das Frühstück war leider nicht so, wie ich es von einem hochwertigen Hotel erwartet hätte. Es wurde im Erdgeschoss in einem schier riesigen, schön ausgestatteten Saal eingenommen (210 Quadratmeter). Der Saal hatte große Deckengemälde, Kronleuchter und entsprechendes Mobiliar. Ideal für einen fürstlichen Ball. Allerdings gab es zum Zeitpunkt meines Aufenthalts (Anfang September 2013) nur wenige Gäste. Was wohl daran lag, dass die ukrainischen Schulferien genau an dem Tag endeten, als ich im Hotel ankam. Weil das Hotel aber über mehrere Restaurants (4 Stück) und Säle (2 Stück) für Veranstaltungen verfügte, wunderte es mich, dass man das Frühstück in der "Low-Season" nicht einfach in eine gemütlichere Location verlegte. Und so saßen wir dann zwei Tage in den Morgenstunden weitgehend alleine in der fast schon gespenstisch anmutenden Kulisse des Frühstücks-Saals. Nur ab und zu schneiten ein paar Gäste und Angestellte mit müden Gesichtern herein. Der große Saal war mit Säulen und Vorhängen in zwei Bereiche aufgeteilt. Im ersten Bereich stand das (fast leere) Buffet . Im zweiten Bereich etliche Tische (mit geschätzt 80 Plätzen), an denen man essen konnte. Das Buffet erstreckte sich auf drei Tresen. Auf dem ersten Tresen gab es Eier, Butter, klein geschnittene Tomaten und Gurken, sowie zwei Sorten Wurst, eine Sorte Käse. In einer überdimensionierten Toast-Maschine konnte Brot geröstet werden (eine Sorte Toast). Saft (eine Sorte), sowie Gläser standen dort ebenfalls. Drei Sorten Gebäck und Kuchen, sowie verschiedene Sorten Joghurt (in Bechern) standen in einer Kühlvitrine. Daneben der Tresen mit Kaffee (aus einem großen Automaten), Tee (viele Sorten), Milch und Cornflakes (zwei Sorten Gemischt). Auf dem dritten Tresen war eine ganze Armada mit silbernen, zugeklappten Warmhalte-Boxen aufgebaut. Wie beim Roulette-Spiel konnte man dann jeweils die Behälter öffnen und nachsehen ob etwas drin war. Zwar gab es hinter jedem Behältnis ein Schild auf dem der angebliche Inhalt beschrieben war. Nur stimmte der zumeist nicht mit dem tatsächlichen enthaltenen Essen überein. Kleine Würstchen, gekochtes Sauerkraut, Fleisch, Rührei und einen undefinierbaren Haferschleim durfte ich dort ausmachen. Personal das während des Frühstücks abräumte, sauber machte oder Essen und Getränke auffüllte, gab es leider nicht.


    Service
  • Eher gut
  • Der Check-In und das Check-Out im Hotel verliefen reibungslos. Wir mussten nur unsere Pässe vorzeigen und den bei der Internet-Buchung (über booking.com) genannten Betrag begleichen (Bar, Kreditkarte wäre ebenfalls möglich gewesen). Nur die Empfangsdame war bei unserer Ankunft (gegen 0:30 in der Nacht) etwas mürrisch und legte und wortkarg den Schlüssel für das Zimmer auf den Tresen. Englisch sprach im Hotel übrigens keiner der Angestellten. Was sowohl für die Rezeption, die Restaurants und auch die Wellness-Anlage galt. Es gab aber immerhin übersetzte Standard-Texte (Hotelregeln, Speisekarte) und zahlreiche Info-Blätter für Touristen in mehreren Sprachen.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel Kleopatra VIP liegt mitten in der Altstadt von Kamianets-Podilskyi. Knappe fünf Gehminuten von allen Sehenswürdigkeiten entfernt. Allerdings ist Kamianets-Podilskyi in eine Altstadt und eine Neustadt. Die Altstadt befindet sich auf der erwähnten Canyon-Insel. Die moderne Neustadt mit Hochhäusern und Fabriken südlich auf dem "Festland". Ein ganzes Stück von der Altstadt entfernt. Das mag gar nicht mal so schlimm klingen. Aber während man in der Neustadt auch am Abend oder in der Nacht noch einkaufen oder etwas essen gehen kann, werden in der Altstadt nach 22 Uhr sprichwörtlich die Bürgersteige hochgeklappt. Einen Flughafen hat Kamianets-Podilskyi leider nicht. Von Kiew aus gibt es eine direkte Zugverbindung. Weil die Züge in der Ukraine leider etwas langsam fahren braucht der "Schnellzug" (er wird wirklich so betitelt) knapp sieben Stunden. Für die Strecke zwischen Bahnhof und Hotel (ca. 15 Fahrminuten) ist ein Taxi zu empfehlen (maximal 50 UAH / 4,5 Euro). Die nächst größere Stadt "Chernivtsi" liegt (mit dem Bus) etwa drei Fahrstunden entfernt. Mit dem Auto sollte der Weg in knapp 1 1/2 Stunden zu schaffen sein. Bis zur Grenze von Rumänien und Moldavien ist es von dort aus nur noch ein Katzensprung.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Die Freizeit-Einrichtungen der Hotels befanden sich im Tiefgeschoss. Dieses konnte bequem mit dem Aufzug erreicht werden. Insbesondere der Swimming-Pool hatte es mir angetan. War diese Wellness-Oase doch wie eine riesige, helle Grotte mit blauem (gemaltem) Wolkenhimmel gestaltet. Zur Auswahl standen zwei Pools. Ein wärmeres, kleines Becken (28 Grad) mit Wasserfall der aus der Wand sprudelte und über einen Berg aus rot erleuchteten Natursteinen in den Pool geleitet wurde. Dann noch ein zweites, großes Becken (24 Grad) zum "richtigen" Schwimmen und mit Kleopatra-Mosaik auf dem Grund. Diverse Massage- und Sprudel-Düsen gab es in beiden Swimming-Pools. Eine Pool-Bar, sowie verschiedenste Möglichkeiten zum Ausruhen gab es am Rand der Schwimmbecken. Massage, Türkisches Dampfbad und Sauna waren gegen eine Gebühr nutzbar. Die Aufsicht im Wellness-Bereich war trotz Sprachbarriere sehr aufmerksam und hilfsbereit. Entspannen konnte man als Gast auch auf der großen Bowling-Anlage des Hotels. Sechs brandneue, vollautomatische Bahnen standen dort bereit. Und im Nebenzimmer gab es zusätzlich noch zahlreiche Billard-Tische.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel ist besser als in der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Mehr Bilder(2)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im September 2013
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Christian
    Alter:41-45
    Bewertungen:518