Hotel Kosmos

Gigantischer Hotelklotz, der in der Sowietunion wohl mal das war, was man sich unter westlichem Luxus vorstellte. Relativ zentral, gegenüber der ehemaligen Allunionsausstellung am Rand des Zentrums, die Metro liegt um die Ecke. Zumindest bis Metroschluss (1 Uhr) kann man sich gut bewegen. In der Umgebung gibt es nur sehr wenige Restaurants und Bars. Beeindruckende Lobby, und dann sitzen da hinter dem riesigen Empfangstresen gerade mal drei unwillige Damen um 1800 Zimmer zu managen. Wartezeit beim Check-In: 30 Min, beim Check-Out, als vor mir eine große chinesische Reisegruppe bedient werden musste, 1 Stunde. Die Zimmer sind von der Größe her okay, Röhrenfernseher und ein laut brummender Kühlschrank. Die Sauberkeit ist okay. Im klitzekleinen Bad ist Duschen nur außerhalb der Stoßzeiten empfehlenswert: Da tröpfelt es nämlich nur (fast kalt) aus der Brause. Keine Safe im Zimmer. Wertsachen kann man an der Rezeption abgeben, Wartezeiten siehe oben. Auch beim Frühstück in der riesigen Abfütterungsstelle ist Geduld angesagt. Vor den Büffets herrscht bei größerem Andrang Hauen und Stechen. Das Angebot ist groß, entspricht qualitätsmäßig allerdings nur einer schlecht geführten Betriebskantine. Es gibt einen Wellnessbereich, der kostet aber satt extra. Im Haus sind mehrere Bars und Restaurants, mit den in Russland üblichen, geschmalzenen Hotelpreisen und sowietischem Service. Man muss dankbar sein, wenn man überhaupt bedient wird. Am Abend ist die Hotelhalle von käuflichen Damen bevölkert, was aber eher pittoresk ist. Die Damen sind sehr unaufdringlich. Strenge Security-Checks an den Aufzügen zu den Zimmern. Höflichkeit ist da eher ein Fremdwort. Fazit: Wer rüde Sowietnostalgie sucht, ist hier bestens aufgehoben. Für alle anderen gibt es zum gleichen Preis in Moskau mittlerweile bessere Angebote.

Beliebte Aktivitäten

• Geschäftsreise