Das Kyoto Century gehört zu den Oldschool Hotels, bisschen inzwischen verblichene Eleganz, nichts von der standardisierten Effizienz der neuen Kettenhotels. Ein Haus mit Flair, dafür nicht zum günstigsten Preis.
Die Lage direkt an Kyoto-Station ist ideal, egal, ob man die Stadt selber per Bus erkunden oder Tagesausflüge mit dem Zug machen möchte.
Wir hatten einen sogen. "Corner-Room", ausgewiesen mit 33qm, wobei hier das Bad, ein kleiner Vorraum sowie das separate WC eingerechnet sind. Trotzdem eine für Japan sehr komfortable Größe. Das Doppelbett ist schön breit und absolut bequem, davor bleibt Platz für einen kleinen Wohnbereich mit Récamiere, kleinem Tisch, Schreibtisch. Der Raum hat eine gut regulierbare Klimaanlage und ist absolut ruhig.
Während das Bad renoviert ist und mit einer großen Walk-In-Dusche mit Massagefunktion, Sitzgelegenheit, Badewanne und Doppelwaschbecken mit gepolstertem Ablagehocker keine Wünsche offen lässt, wäre ansonsten einiges durchaus zu modernisieren - Standards wie USB-Steckdosen beispielsweise gibt es hier noch nicht, die Lichtsteuerung ausschließlich von einer Bettseite aus ist etwas merkwürdig. Nicht mehr so schön ist der Teppichbelag - benötigt entweder eine Tiefenreinigung oder kompletten Austausch.
Roomservice erfolgte täglich.
Zum Thema Frühstück kann ich nicht bestätigen, daß es in 6 Tagen Aufenthalt je überfüllt gewesen wäre, wir waren meist zwischen 8:30 - 9:30 vor Ort und bekamen jederzeit sofort einen Tisch.
Aber die Qualität des Angebotes hat sich meiner Ansicht nach sehr verschlechtert (2016 hier gewesen). Daß überwiegend asiatisch- bzw. japanisch ausgerichtete Speisen angeboten werden, kann ich verstehen und ich mag diese durchaus auch. Allerdings gleicht sich das Angebot täglich haargenau, weder wird mal ein warmes Gericht gewechselt noch eine andere Speise.
Täglich die gleichen wabbeligen Tofu-Zubereitungen, das gleiche Hähnchengericht, die gleiche Auswahl an Fisch. Es gibt verschiedene angerichtete Salate und Convenience-Ware wie Dumplings oder Chicken-Nuggets (ungenießbar).
Daß es für den westlichen Gaumen nur Toast und zähes, hartes Baquette gibt, ist enttäuschend, Käse oder Wurst wird gar nicht angeboten. Marmelade in einem Plastiksachet. An der Eierstation kann man nur Omelett bekommen - möchte man etwas anderes, geht die Bestellung in die Küche und man bekommt nach 10 bis 15 Minuten zB. ein inzwischen kaltes und steinhart gebratenes Spiegelei.
Was es aber gibt ist zB 3 Sorten Sake und Eis.
Obwohl die offizielle Frühstückszeit bis 10 Uhr geht, steht bereits am Eingang, daß nach 9:30 Uhr kein Einlass mehr erfolgt - und was zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr da ist, wird auch nicht mehr aufgefüllt.