Hotel L'Habitation

Das Hotel liegt direkt gegenüber der Hauptstadt Victoria auf der Insel Cerf. Cerf wiederum ist Teil des sog. "St. Anne Marine Park", der im Prinzip eine riesige Art Lagune ist. Das Hotel ist relativ neu und die Zimmer schön, groß, sauber und gut ausgestattet. Der leider in Praxis unbrauchbare Strand (Begründung folgt bei Lage des Hotels) ist gleich vor dem Hotel und es gibt einen Mini-Pool, der jedoch ebenfalls eher eklig ist (keine Verfliesung, unsauberes und abgestandenes Wasser). Es gibt einen Bungalow neben dem Hotel, der eine etwas ältere Ausstattung aufweist, als die Zimmer im Haupthaus. Insgesamt gibt es in dem Hotel gerade mal 10-12 Zimmer, also maximal 24 Personen plus Personal. Wir waren in der "Hochsaison" (Ostern) da, was auf den Seychellen kaum von der Nebensaison zu unterscheiden ist. Es ist immer wenig los. Dieses Hotel ist optimal für diejenigen, die nichts als Ruhe wollen und eine Art Privatinsel erleben wollen. Für Leute, die ein großes Sicherheitsbedürfnis haben, geht das auch. Für Urlauber, die ein wenig mehr wollen, ist das Hotel ungeeignet, zum Baden muß man woanders hingehen.

Über die Zimmer gibt es nichts negatives zu verlieren. Sie sind groß, hochwertig und gut ausgestattet (z. B. große Eckbadewanne). Lediglich die Klimaanlage könnte etwas geräuschärmer arbeiten.

Es gibt nur das dem Hotel angeschlossene Restaurant/Bar. Wir hatten Halbpension gebucht - letztlich bleibt einem auch nichts anderes übrig, wenn man um spätestens 18 Uhr wieder da sein muß. Das Frühstück besteht aus ein paar lokalen Früchten, Saft aus der Tüte, Kaffee. Wenn man mehr will, muß man's sagen. Man kann -Verfügbarkeit vorausgesetzt- theoretisch alles bestellen, was man will, aber daß das so ist, wird einem nicht gesagt. Für den Preis von 260 Euro pro Nacht sollte man jedoch mehr erwarten. Von einem richtigen Frühstück nach internationalem Vorbild kann jedenfalls keine Rede sein. Das Abendessen ist ähnlich: Es gibt zwar drei Gänge, aber die Portionen sind so klein, daß man kaum davon satt wird. Es reicht so gerade, wenn man nicht zu hungrig ist. Manchmal gibts die Auswahl zwischen zwei Menüs, manchmal ein kleines Buffet. In der Regel schmeckt es, aber auch hier ist das Preis-Leistungs-Verhältnis leider nicht gut.

Das Hotelpersonal ist freundlich. Es ist umso freundlicher, je netter man selbst ist. Klagende Gäste werden deutlich weniger zuvorkommend behandelt, und während unseres Aufenthaltes hat man einem Gast sogar nahegelegt, das Hotel zu verlassen. Informationen bekommt man unaufgefordert nahezu keine, und wenn man nachfragt, dann bekommt man auch die die halbe Wahrheit erzählt. Wir selbst hatten keinen Grund zur Klage - bis auf die Sache mit dem Boots-Service nach Victoria. Zwar können offiziell Individualtransfers gebucht werden, aber die kosten saftige 10 Euro pro Person (!) und werden auch bei Nachfrage eher ungern behandelt. Alles in allem fühlt man sich auf der Insel eher eingesperrt und hat lokal kaum Möglichkeiten, etwas mit dem Tag anzufangen. Uns hat das letztlich viel mehr eingeschränkt, als wir geplant hatten. Es werden ansonsten Kajaks angeboten (kostenlos) und ein Treetbot. Ein weiteres Treetboot war während unseres Aufenthaltes zwar vorhanden, aber defekt. Es wurden keine Anstalten für eine Reparatur gemacht. Das verbleibende Treetboot steht ebenfalls kurz vor seinem Ende und ist kaum zu noch steuern. Die Zimmer werden täglich gesäubert - da gibt es keinen Grund zur Klage.

Das Hotel liegt unmittelbar am Strand. Der Strand ist bei Ebbe ca. 3m breit und voll von angespültem Seetang und Seegras. Bei Flut verschwindet der Strand komplett. In der Sonne vermodert der Seetang sehr schnell und verströmt einen entsprechend unangenehmen Geruch. Man trifft unmittelbar an der Wasserkante auf Korallen- und Seegrasboden - wer feinen Sand zum baden erwartet, wird klar enttäuscht. Da es eine Menge Seeigel gibt, empfiehlt es sich nicht, ohne Schuhe zu baden. Weiterhin treibt viel Seegras im Wasser, was das Badevergnügen zusätzlich trübt. Das Wasser selbst ist sehr trüb und es wird regelmäßig Müll in Form von Plastikflaschen, Tüten oder sonstigem Treibgut angespült. Der Strand wird nicht gesäubert - Die Seychellen haben ein Müllproblem! In der Hotelanlage gibts ansonsten einen sehr kleinen Pool, den man aber eigentlich lieber nicht nutzen möchte. Das Wasser darin ist weder sauber noch transparent, eine Umwälzung findet nur in minimalem Ausmaß statt. Die Poolwände sind nicht gefliest, sondern nur gestrichen, was ein übriges bewirkt. Da der Strand keine wirkliche Badefreude aufkommen lässt, wiegt der schlechte Pool doppelt. Spaziergänge um die Insel sind nahezu unmöglich, da da ein Weg durch die dichte Vegetation kaum zu finden ist. Am Strand entlang kommt man bei Ebbe ca. 100m in beide Richtungen - dann ist Schluß. De facto kann man also herzlich wenig dort anfangen und will nach einem Tag spätestens nach Mahe. Uns war natürlich vorher klar, daß wir auf einer separaten Insel waren. Wir hatten aber auch die Information bekommen, daß es alle zwei Stunden ein Bootsshuttle nach Victoria geben sollte - und so schien das eine gute Sache zu sein. So war's aber leider nicht: Es gibt genau zwei Verbindungen nach Victoria: Um 7. 40 Uhr morgens und um 15. 30 Uhr. Es gibt weitere Verbindungen um 10 und 11. 45 Uhr - aber nicht nach Victoria, sondern zur sog. "Wharf Marina". Das ist etwas näher an Cerf als Victoria, aber von dort hat man nur die Möglichkeit, mit Taxi oder Mietwagen weiterzukommen - und das kostet Zeit und Geld. Bei uns ist der Eindruck entstanden, daß dies mit Absicht geschieht, um die Gäste den mit den Hotelbesitzern verbandelten Mietwagenfirmen zuzuschanzen. Diesen Eindruck hatten auch andere Hotelgäste. Die letzte Möglichkeit zurück nach Cerf geht um 18 Uhr von dort - auch das könnte besser gehandhabt werden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Hotel bietet -wie oben erwähnt- Kajaks, ein Treetboot und einen ziemlich ekligen Pool. Alles weitere kann extern gegen saftige Preise bestellt werden (Exkursionen, Tauchen etc.)