- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir haben unsere Flitterwochen auf den Seychellen gemacht und im Rahmen unseres Inselspringens den letzten Aufenthalt auf Cerf (Praslin-La Digue-Cerf), insgesamt 5 Tage verbracht. Das Hotel verfügt über 12 Zimmer, wovon die im Erdgeschoss befindlichen über eine Terrasse verfügen. Wir haben Halbpension gebucht. Die Gästezahl war aufgrund des kleinen Hotels sehr überschaubar. Meistens 8-14 Personen. Man hat den Eindruck, dass man sich in einem Geisterhotel befindet, da man selten Touristen zu Gesicht bekommt, da diese die Zeit für einen Trip nach Mahe nutzen. Man sieht mehr Hotelpersonal als Urlauber in der Hotelanlage! Die Touristen sind überwiegend Franzosen. Zu unserem gebuchten Zeitpunkt waren keine deutschen Gäste anwesend. Während unseres Aufenthaltes waren nur Pärchen zu Gast. Kinder würden sich ehrlich gesagt auch hier langweilen. Wir haben Cerf Island nicht in der Erwartung gebucht im L’Habitacion ein 5-Gänge-Menü bzw. ein reichhaltiges Büffet serviert zu bekommen. Aber in der Erwartung an einem netten Strand fernab vom Massentourismus schöne Tage zu verbringen. Jedoch, dass Cerf Island nichts sehenswertes zu bieten hat und es hier keine Bademöglichkeiten, geschweige denn sehenswerte Strände gibt, haben wir wirklich nicht erwartet. Wir haben Cerf eher als tristlose Insel empfunden, die an manchen Stellen eher einer Müllhalde gleicht. Man kann von Cerf Island auf gar keinen Fall von einem gelungenem und schönem Urlaub sprechen. CERF ISLAND IST NÄMLICH DER TOTALE REINFALL UND PURE ENTTÄUSCHUNG!
Wir hatten unser Zimmer im Erdgeschoss, welches nicht über die Rezeption zu erreichen ist, sondern über die Balkontür, mit dem Blick zum Pool/Meer. Das Zimmer ist von der Größe optimal, hell eingerichtet und entspricht den Standards der 3-Sterne-Kategorie. Die Zimmer wurden täglich gesäubert und die Handtücher gewechselt. Lediglich die Klimaanlage, die unseres Empfindens recht laut war, empfanden wir als sehr störend. Der Fernseher hatte lediglich zwei Sender. Beide französisch. Die Minibar haben wir nicht genutzt. Ein Safe war im Schrank vorhanden. Das Bad verfügte über einen Föhn, ein WC, BD und eine Eckbadewanne ohne Duschvorhang. Um das Badezimmer nicht zu überfluten, musste man sich beim duschen in die Wanne hocken bzw. setzen.
Das Hotel verfügt über ein Restaurant und eine Bar. Von der Gastronomie im Hotel kommt man nicht geradezu ins Schwärmen. Wir haben Halbpension gebucht und nach einem Tag festgestellt, dass man sich hier aufs Frühstück und Abendessen nicht zu freuen braucht. Das Abendessen besteht aus einem 3-Gänge-Menü, wovon die Vor- und Hauptspeise aus zwei Gerichten ausgewählt werden kann. Ein Angestellter des Hotels fängt die Urlauber während des Tages in der Hotelanlage ab, zeigt die Menükarte und man legt zwischen Tür und Angel fest, was man zu Abend essen möchte. Schnell haben wir festgestellt, dass die Portionen gerade reichen, um nicht hungrig ins Bett zu gehen. Um ein deutliches Beispiel zu nennen: Zum Nachtisch gab es am zweiten Abend 3 WINDBEUTEL MIT ETWAS SCHOCKOLADENSOSSE! An einem anderen Abend gab es drei kleine überbackene Bananen. Um ein weiteres Beispiel zu nennen: Der als Nachspeise angebotene kalte Crepe in Orangensoße am ersten Abend, wird in anderen Hotels nebenbei in größeren Mengen zum Frühstück warm serviert. Der Salat besteht meistens aus geriebenen Möhren, ein paar Salatblättern und zwei Scheiben Tomate. Während unseres 5 tägigen Aufenthaltes gab es zweimal Chicken-Curry (mit mehr Knochen- als Fleischanteil), welches für unseren Geschmack mit Chili überwürzt war. Das Frühstück, welches am Tisch ebenfalls in überschaubaren Portionen (4 Scheiben Toast, keine Brötchen! 2 Scheiben gebackenen Speck, Marmelade, etwas Käse, ein Joghurt und etwas vom Ei, je nachdem ob Omelett, Rührei oder gekochtes Ei, paar Scheiben Wassermelone und eine kleine Banane) serviert wird, entspricht zusammen mit dem Abendessen überhaupt nicht den internationalen Standards. Nach drei Tagen hing uns das Essen aus dem Hals, da kaum für kulinarische Abwechslung gesorgt wurde. Aufgrund der geringen Gästezahl wurde nur Menü angeboten. Gegen die Sauberkeit und Hygenie im Restaurant ist nichts einzuwenden.
Leider tritt das Hotelpersonal nicht gerade gegenüber den Gästen professionell auf, wenn gerade volljährig junge Männer in weißen T-Shirts mit Hotellogo in kurzen unterschiedlich farbigen Freizeithosen und Flip-Flops den Gästen das Abendessen servieren. Da kann selbst bei Frischverliebten und Honeymoonern keine romantischen Stimmung aufkommen. Das Frühstück wird ebenfalls in dieser „Arbeitskleidung“ bei Hip-Hop-Radio-Hintergrundmusik serviert. Man blickt eher in lange Gesichter des Personals und hat mehr den Eindruck, dass das Personal seinem obligatorischen freudlosem Job nachgeht als seinen Gästen auf Cerf Island einen schönen Aufenthalt zu gestalten. Es wird – wenn überhaupt – beiläufig gegrüßt und nur freundlich gelächelt, wenn man selbst die Initiative dazu ergreift. In den ersten zwei Tagen fiel kein persönliches Wort wie „How are you?“, „Have a nice day“ etc. Ansonsten wird jegliche Kommunikation mit den Touristen gescheut, so haben wir es jedenfalls empfunden. Des Weiteren muss man dem Personal jegliche Information aus der Nase ziehen. Dass L’Habitacion ein kostenloses Tretboot zur Verfügung stellt, womit man die Insel umrunden kann, haben wir am zweiten Tag festgestellt, nachdem wir ein Pärchen im Wasser im Tretboot sahen und uns Informationen dazu an der Rezeption geholt haben. Ausgerechnet von so einem kleinen Familienhotel hätte man so einen unkommunikativen und distanzierten Service nicht erwartet. Mit dem vermeintlichen Hotel-Besitzer haben wir bis zum letzten Tag keinen einzigen Satz gewechselt, obwohl er sich jeden Tag in der Hotelanlage aufhielt und beim Abendessen sowie Frühstück präsent war. Trotz der überschaubaren Gästezahl von ca. 12 Personen sah es für uns danach aus, als ob er sich mehr um das tägliche Wohlbefinden seines Personals kümmerte als um das der Gäste. Selbst bei unserer Ankunft hat sich das vermeintliche Besitzer-Pärchen nicht vorgestellt, geschweige denn uns willkommen geheißen. Wir vermuten, dass sie es lieber bevorzugen gegenüber den Gästen anonym zu bleiben, um nicht als Ansprechpartner für etwaige Beschwerden zu dienen. Stattdessen sitzt größten Teils junges Personal an der Rezeption, welches unaufgefordert keine Auskunft gibt, was man auf dieser Insel an Freizeitmöglichkeiten geboten bekommt. Wir haben leider sehr schnell das Gefühl bekommen als Gast hier nicht willkommen zu sein. Wir haben uns eher fremd und geduldet gefühlt. Anscheinend hat das Personal vergessen, dass die Gäste das Geld bringen und somit das Personal sowie das Besitzer-Pärchen finanzieren und für dieses Geld auch eine Gegenleistung erwarten. Der Service im L’Habitacion ist nicht zu vergleichen mit dem im Hotel Island Lodge (La Digue) und La Reserve (Praslin). Wir haben schnell gemerkt, dass es sich in den beiden Hotels um qualifiziertes Personal handelt, welches sich im Ungang mit seinen Gästen zu verhalten weiß. Das Restaurantpersonal in den beiden vorgenannten Hotels war stets freundlich, hatte immer ein Lächeln auf den Lippen und war stets bemüht ihren Gästen den Aufenthalt so schön wie möglich zu gestalten. Selbst bei der Ankunft im La Reserve hat sich der Hotel Manager wie bei allen anderen Gästen auch bei uns vorgestellt, uns begrüßt und uns willkommen geheißen. Auch im Island Lodge stand uns die deutschsprachige Managerin Simone an der Informationstheke zur Seite. Auch dort war das Hotelpersonal sehr zuvorkommend, freundlich und kontaktfreudig. Diesen beschriebenen professionellen Service haben wir nicht einmal im Ansatz im L’Habitacion genossen. Man fühlt sich total isoliert, eingesperrt und von der Hotelleitung abhängig. Der Service besteht darin das Hotelzimmer gezeigt zu bekommen und das war’s mehr oder weniger auch schon. Das Peronal spricht Französisch und eher schwer zu verstehendes Englisch.
Auf Cerf gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten. Es gibt keinen Supermarkt, keinen Souvenirshop, keine Möglichkeit abends weg zu gehen. An der Rezeption gibt es die Möglichkeit Postkarten über die Seychellen zu kaufen und das war's auch schon. Auf der anderen Seite der Insel soll es ein Restaurant geben, welches eher verlassen aussah. Das Hotel bezieht seine Lebensmittel über den Bootstransfer aus Mahe, der Hauptinsel der Seychellen, welche mit dem Boot in ca. 10 Minuten erreichbar ist. Von Cerf aus hat man leider keinen Blick auf den Horizont und bekommt keine Sonnenuntergänge zu Gesicht, da Mahe wie ein riesen großer Koloss vor Cerf steht, welches eher beängstigend wirkt. Über Mahe und ihren Bergen waren täglich dicke graue Wolken, die auch das Wetter auf Cerf trübten. Dies ist uns besonders aufgefallen, da wir auf Praslin und La Digue immer einen strahlend blauen Himmel mit paar weißen Wölkchen hatten, den wir auf Cerf vermissten. Hinzu kommt der Industrie-Smog, der aus den Industrieschornsteinen auf Mahe hinausströmt und von Cerf aus zu sehen ist. Landende Flugzeuge auf den Flughafen von Mahe sowie der Flugzeuglärm ist auf Cerf von uns als eher störend zu bewerten. Cerf verfügt über einen Helikopter-Landeplatz im Inselinnern. Helikoptergeräusche waren ebenfalls wahrnehmbar. Das Hotel liegt laut Hotelbeschreibung direkt am weißen Sandstrand. Von einem Strand kann nur bei Ebbe die Rede sein. Der bei Ebbe ca. 3 m breite Strand vor dem Hotel L’Habitacion ist voll von angespültem Seetang und Seegras, welcher in der Sonne vermodert und an gewissen Stellen einen entsprechend unangenehmen Geruch verströmt. Feiner Sandstrand ist hier wirklich ein Fremdwort! Auch das Badevergnügen wird durch das viele im Wasser treibende Seegras und die zahlreichen Seegrasböden unmittelbar an der Wasseroberfläche getrübt. Selbst das trübe Meerwasser lädt nicht wirklich zum Baden ein. Wir waren kein einziges Mal im Meer baden. Gegen 14 Uhr kommt die Flut und der Strand verschwindet vollständig. Bei der Ankunft haben wir uns gewundert, dass keine Touristen sich am Strand aufhielten. Vormittags ist der Sandstrand durchnässt und ebenfalls nicht als Badestrand zu nutzen. Der sehr naturbelassene Strand stellt auf den ersten Blick eher ein kleines Problem dar. Während unseres Spazierganges am hotelgelegenem Strand (ca. 300 m lang, Hotel liegt mittig) haben wir jede Menge Müll in Form von Plastikflaschen, Tüten, Glasscherben und sogar die Überreste von einem halbverrostetem Kühlschrank am Strandrand entdeckt. Nachdem wir uns einen ersten Überblick über Cerf Island verschafft haben, wollten wir nicht wirklich die letzten Tage unseres eigentlich schönen Starts in die Flitterwochen hier verbringen. Wir haben uns gewünscht am liebsten am selben Tag noch abzureisen, denn jeder weitere Tag auf Cerf Island ist totale Zeitverschwendung. Der von der Hotelleitung angepriesene Badestrand mit Schnorchelgelegenheit auf der anderen Seite der Insel ist durch einen 30- minütigen Fußmarsch durch die dichte Vegetation erreichbar. Jegliche Ansprüche runter geschraubt, wartet hier die nächste Enttäuschung. Auch hier findet man keinen geeigneten Strand, an dem man gerne den Tag verbringen würde. Der von Wasser vollständig durchnässte Strand gleicht bei Ebbe einer Matschlandschaft und man traut sich nicht wirklich seinen Fuß in den schleimig und rutschigen Sand hinein zu setzen. Auch die Suche nach einem geeigneten Plätzchen, um seine Badelaken auszubreiten, entpuppt sich als erfolglos. Stattdessen findet man hier neben zahlreichen Plastik- und Glasflaschen, einen Autoreifen, ein verrostetes Metallfass und an manchen Stellen gleicht die am Strand gelegene Vegetation den Überresten des Tsunami-Einschlages aus dem Jahre 2004. Man hat überhaupt nicht den Eindruck, dass man sich am Strand aud den wunderschönen Seychellen befindet wie es im Katalog vermittelt wird. Schnell bekommt man das Gefühl ein Gefangener auf der Insel zu sein und nicht ein Urlauber. Unserer Meinung nach hat Cerf Island nichts sehenswertes zu bieten: es gibt keine Bademöglichkeiten, geschweige denn sehenswerte Strände. Eher gleicht die Strandlandschaft an vielen Stellen eher einer Kloake. Um auf Cerf Island einen Badetag am Strand verbringen zu können, muss man nach Mahé fahren, um von dort aus auf eigene Faust mit öffentlichen Verkehrsmitteln den nächstgelegenen Strand (Dauer des Anfahrtsweges bedingt durch unregelmäßig fahrende Lienienbusse beträgt knappe zwei Stunden zum Strand Beau Vallon) aufsuchen. Der Bootstransfer vom L’Habitacion durch den zum Hotelpersonal gehörenden (auf uns sehr unsympathisch wirkenden) Fährmann um 9: 00 Uhr führt nur nach Eden Island, einer kleinen Insel direkt an der Küste Mahés, wo schon jemand auf dem Bootssteg wartet und uns einen Mietwagen andrehen will. Den Bootssteg hinunterlaufend treffen wir an der Straße Taxen an, die anscheinend mit den vom L’Habitacion kommenden Gästen ihr Taschengeld aufbessern möchten. Auffällig jedoch ist, dass das Hotelpersonal zum Schichtwechsel um 15 Uhr vom Fährmann direkt zum Hafen von Victoria (Hauptstadt von Mahé) gebracht wird. Dies ist uns aufgefallen, als wir nach Eden Island gebracht wurden und das Personal im Boot sitzen blieb, um kurz darauf den Hafen von Victoria ansteuerte, sobald wir das Boot verließen. Als wir an einem anderen Tag um 18 Uhr auf dem Bootssteg auf Eden Island auf das Boot von L’Habitacion warteten, kam es aus der Richtung von Victoria, wo ein Teil des Hotelpersonals mit den Einkäufen fürs Frühstück (mehrere Paletten von Joghurts) und den in Tüten verpackten Aufbackbrötchen fürs Abendessen bereits im Boot saß. Auf Nachfrage, ob wir als Gäste nicht zum Hafen von Victoria gebracht werden können, von wo aus der Linienbusbahnhof innerhalb von 10 Minuten fußläufig erreichbar ist, wurde dies ohne Begründung verneint. Wir hatten den Eindruck, dass dies mit Absicht geschieht, um die Mietwagenfirmen mit den Gästen des Hotels zu „füttern“, wovon L’Habitacion bestimmt auch profitiert.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel L’Habitacion bietet leider auch nicht wirklich Alternativen, was man mit dem Tag anfangen soll. Der winzig kleine Pool, der nicht gerade einladend wirkt, stellt herzlich wenig eine Alternative zum entgangenem Badevergnügen im Meer dar. Das Hotel stellt kostenlos zwei sehr in die Jahre kommenden Tretboote zur Verfügung, wovon eins defekt war und für uns den Eindruck machte als sei es schon länger defekt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im September 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Claudia |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |