Hotel La Ripetta

Ich war diesen September mit einer Schulklasse im Rahmen einer Studienfahrt für 4 Nächte im Hotel „la Ripetta“ zu Gast. Das Hotel liegt an der Küste von Piano di Sorrento. Ein Supermarkt und die Bahnstation liegen ca. 10-15 Gehminuten entfernt (Achtung: Abfahrt letzter Zug ab Sorrento/Napoli bereits um kurz vor 22 Uhr). Die meisten unserer Zimmer hatten einen Meerblick. Der Strand ist zu Fuß mit einer leichten Steigung zu erreichen, tagsüber fährt auch ein Lift. Im Hotel waren vor allem Schulklassen wie wir untergebracht. Gebucht hatten wir Dreier- bis Sechserzimmer. Diese waren recht klein, ich hatte zum Glück ein Dreierzimmer erwischt. Das Zimmer war einfach, aber ausreichend ausgestattet. Anders sah es da schon bei unseren Mitreisenden aus: In einem anderen Dreierzimmer betrug der Abstand zwischen Waschbecken und Badezimmertür nur wenige Millimeter. Das beste am Zimmer war eindeutig der Meerblick: Wir hatten einen - zugegeben sehr kleinen, bei 3 stehenden Personen wurde es eng – Balkon mit einem herrlichen Blick auf Neapel. Von dort aus konnten wir auch ein Gewitter beobachten und tolle Fotos schießen. Leider hat es über Nacht dann allerdings ins Zimmer hineingeregnet, sodass im Großteil unserer Zimmer Wasserpfützen standen. Da wir Mitte September angereist sind, brauchten wir die Klimaanlage die von 0-6 Uhr abgeschaltet wird, nicht. In unserem Zimmer war sie eher ein Lüftungsschacht, bei den Anderen ein nicht regulierbarer, lärmender Apparat. Die Zimmer waren allgemein sauber. Leider hatte eines unserer Bettlaken große Schmutzflecken. Der Service ist der Punkt, mit dem wir am unzufriedensten waren. Wobei man hier differenzieren muss: Der Zimmerservice war ok, die Rezeption war sehr freundlich, unsere Wünsche/Reklamationen wurden sofort aufgeschrieben und schnell geklärt, dafür ein großes Lob. Ich spreche zwar Italienisch, das Personal sprach aber ein sehr gutes Englisch. Der Service im Restaurant dagegen war eher unterirdisch bis katastrophal. Die anderen Gäste hatten zumindest normale Gläser, wir müssten aus Plastikbechern trinken. Auf die freundliche Frage, ob wir vielleicht auch normale Gläser haben könnten, schaute uns die Bedienung erst einmal 5 Sekunden an, darauf folgte ein abweisendes, leicht genervt wirkendes „No!“ und wir waren fortan das Hassobjekt Nummer 1 der Servicekraft. Das merkten wir besonders, als sie uns mit eiskaltem Blick unsere Pasta auf den Tisch stellte – zur Not auch auf Besteck, Hauptsache die Teller waren schnell ausgeliefert. Als wir dann nach Salz und Parmesan fragten, erfolgte die Antwort „sale sì, parmeggiano no!“. Nicht einmal Parmesan sollte es also zu unseren Nudeln geben. Zum Glück waren die anderen Bedienungen freundlicher und brachten uns sogar Parmesan. Dass wir zweitklassig behandelt wurden merkten wir auch als wir auf der Dachterrasse saßen. Wir wollten etwas konsumieren, signalisieren das dem Kellner auch durch Blickkontakt und Zuwinken. Nach 20 Minuten der Missachtung gingen wir wieder. Wenn man den Preis beachtet, ist das Hotel durchaus in Ordnung, einige Sachen, zum Beispiel bedient zu werden wie ein Gast und nicht wie Abschaum, gehen aber gar nicht. Die Sterne sind insofern nicht gerechtfertigt, da die Zimmer recht klein sind und die Ausstattung zu Wünschen übrig lässt. Wer gut Essen oder feiern gehen möchte, kann das in Sorrento machen. Dorthin kommt man mit der Bahn (Achtung: letzte Abfahrt zurück bereits um kurz nach 22 Uhr). Der Strand ist auch per Lift (kostenpflichtig) erreichbar, zu Fuß ist es ein kleines Stück zu gehen. Ein Supermarkt ist fußläufig erreichbar. Wer sich für antike Ausgrabungsstätten interessiert und in Betracht zieht, sich Pompeii anzugucken, sollte eventuell Ercolaneo besichtigen. Dort sind die Ruinen teilweise besser erhalten und es fehlen die Touristenströme.

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