- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist ein dreistöckiger Bau mit artifiziell-maurischen Elementen, doch recht stilvoll und komfortabel gehalten. An der Auffahrt, die eher eine Abfahrt ist, befindet sich der Haupteingang. Direkt dahinter ist im Eingangsbereich der Lobby ein Springbrunnen. Die Lobby ist großzügig mit vielen Teppichen ausgelegt und zahlreichen Sesseln und Tischchen. Leider ist die Lobby total unterkühlt, so daß man dort aus meiner Sicht nicht verweilen kann. Bei dem schönen Klima hier ein Jammer. Von der Lobby kann man einen Balkon betreten, ebenfalls mit Sesseln, wo man verweilen, Drinks genießen und den Blick auf die Altstadt von Fèz el Bali genießen kann. Der Blick und die Lage sind phänomenal! Das Publikum ist weniger gut: viele sehr einfache Gäste, Asiaten oder Gäste aus dem deutschsprachigen Raum, die biertrinkend auf der Veranda sitzen und den gehobenen Flair des Hotels senken. Das Hotel sollte unbedingt auf eine bessere Gästeauswahl achten. Die Etagen sind mit Teppichboden ausgelegt, die Zimmertüren muten maurisch an, wirken aber auch ein wenig wie Gefängniszellen.
Mein Zimmer lag im ersten Stock. Es war für ein Einzelzimmer geräumig, mit einem breiten Bett, einem Tisch mit zwei Stühlen, Teppichboden. Das Zimmer war mit maurischen Stilelementen aufgemacht und recht komfortabel. Es fehlte ein Schreibtisch im Zimmer. Die Steckdosen können mit normalen europäischen Steckern benutzt werden. Auf dem Zimmer erwarteten mich zwei kostenlose Flaschen Wasser, eine mit, eine ohne Gas. Zudem stand ein üppiger Obstteller bereit. Es gab eine Minibar mit drei Getränken drin. Es gab keinen Wasserkocher / keine Kaffeemaschine. Das Fenster gab einen seitlichen Blick frei auf viel Grün und nach rechts hinaus ging der Blick hinunter zur Altstadt von Fèz el Bali. Das Fenster ließ sich öffnen, jedoch nicht richtig schließen. Es gab keine Rolläden oder Fensterläden; die Vorhänge schlossen nicht ganz dicht. Das breite Bett war bequem, die Kissen waren mir etwas zu hart. Das Zimmer war nicht ganz ruhig, die Türen waren lautgängig und man hörte die Nachbarn, Österreicher, laut sprechen und husten. Es gab zwar eine Zwischentür vom Zimmer zum Entreebereich, doch ließ sie sich nicht schließen, da der Türrahmen verzogen war. Das Bad war mit hellen Kacheln gekachelt, hatte eine Badewanne, ein Bidet, einen Currassierspiegel, zusätzliche Pflegeprodukte. Die Armaturen waren schon etwas veraltet. Auch die Badewanne wies einige Abnutzungsspuren auf. Der WC-Deckel war recht windig. Die Wassertemperatur ließ sich nicht rasch regulieren. Am Waschbecken gab es wenig Ablagefläche. Unter dem Waschbecken gab es nur ein altes Holzregal. Insgesamt war das Bad mit allen wichtigen Dingen ausgestattet aber nicht mehr ganz neu im Zustand. Das WLAN auf dem Zimmer funktionierte gut und ohne Login. Ungeachtet der Lage auf dem afrikanischen Kontinent hätte es im Zimmer einer Heizung bedurft. Ich habe mit meinem mitgebrachten Gerät heizen müssen.
Im Erdgeschoß gibt es ein Restaurant, das morgens auch als Frühstücksraum dient. Das Frühstücksbuffet war recht überschaubar aber gut. Es gab kaum fleischhaltige Produkte, nur etwas Schinken, dafür aber leckere eingelegte Feigen und Datteln, frisch zubereitete Eier und Omelettes, etwas zu weiches Rührei sowie marokkanische Fladen. Auf Bestellung hin erhält man zudem marokkanischen Tee anstatt des langweiligen Beuteltees. Das Publikum im Restaurant war wie im Hotel insgesamt: sehr einfach. Dafür war das Service-Personal sehr gut und freundlich und sich seiner Rolle bewußt, anders als in Deutschland, wo sich Kellner heute oft wie Könige fühlen und verhalten. Außerdem gab es im Lobbygeschoß eine Bar. Sie war eigentlich sehr schön, mit grünen Lederbänken und gemütlichen Sesseln. Doch auch hier machte die Kälte alle Gemütlichkeit zunichte. Warum man dort nicht einheizte und die Türen zur Veranda nicht schloß bleibt ein Geheimnis. Zudem störte mich, daß in der Bar das Rauchen gestattet war. Die Auswahl an Getränken war äußerst bescheiden. Zudem waren diese total überteuert. Ein Bier kostete 4 bis 6 Euro. Für rund 9 Euro wurde einem ein Mini-Cocktail serviert, der nur nach Zitrone schmeckte und nach meinem Dafürhalten kaum Alkohol enthielt. Die Bar war ein glatter Reinfall. Hier sollte unbedingt ein Barkeeper her, der das Genießen gelernt hat. Will man das kulturelle Konzept des Non-Alkohols leben, so wäre dies auch recht, dann sollte man aber keine Bar im europäischen Sinn anbieten und stattdessen landestypische Rauschwaren wie Cannabis in einer Raucherlounge anbieten. Auch dies gab es leider nicht; ich hätte es gern auch vaporisiert.
Der Service im Hotel war gut. Im Restaurant wie auch an der Rezeption war kompetentes zuvorkommendes Personal. Beim Check-in wurde keine Kreditkarte verlangt. Der Check-in war rasch und unproblematisch. Ich erhielt einen Schlüssel mit einem schweren Anhänger, den man beim Verlassen des Hotels abgeben mußte. Der Schlüssel war gleichwohl elektronisch. Man hätte besser eine elektronische Steckkarte angeschafft statt einen schweren elektronischen Steckschlüssel. Auch war das Abgabesystem antiquiert. Der Check-out war ok, nicht ganz so reibungslos wie der Check-in, da die Rechnung keine Umrechnung in Euro auswies, die Buchung aber in Euro erfolgt war und ich so nicht umgehend nachvollziehen konnte, ob auch der vereinbarte Preis einkassiert wurde. Im Ergebnis war das Inkasso aber ok. Ein Minuspunkt war, daß das „Nicht-Stören-Schild“ an meinem Zimmer morgens um 8.45 Uhr nicht respektiert wurde und das Housekeeping einfach ohne Anklopfen ins Zimmer platzte. Auf dem Zimmer gab es keinen Bademantel mit Schlappen.
Das Hotel liegt etwas außerhalb der Stadt auf einem Hügel oberhalb der Altstadt von Fèz el Bali. In unmittelbarer Nähe, links und rechts des Hotels liegen die Merinidengräber und die Festung Borj Nord. In die Altstadt von Fèz el Bali braucht man zu Fuß ca. 30 Minuten. In die Medina von Fèz el Jedid braucht man zu Fuß ca. 45 Minuten. Zuverlässige öffentliche Verkehrsmittel gibt es in der Stadt nicht. Man ist auf Taxis angewiesen. Es gibt ein System relativ gut funktionierender roter Mini-Taxis (Petit Taxi), die man entweder auf der Straße anhalten kann oder aber man geht zu einer der Taxi-Stationen. Vom Hotel aus in Richtung Innenstadt erreicht man die nächste Mini-Taxi-Station in ca. zehn Minuten Fußmarsch. Alternativ kann man sich auch von der Rezeption des Hotels ein Taxi bestellen lassen, das dann aber teurer ist, da es auch die Anfahrt berechnet. Die Mini-Taxis haben alles Taxameter, die auch stets eingeschaltet werden. Die Abrechnung ist sehr korrekt und günstig. Es gibt auch diverse private Anbieter, die keine richtigen Taxis sind, aber durchaus zuverlässig sein können. Preis vorab aushandeln. Die Fahrt zum Flughafen mit dem Taxi dauert ca. 45 Minuten, zum Bahnhof braucht man mit dem Taxi zehn bis 15 Minuten. Besteigt man am Flughafen ein Taxi kann dies recht teuer werden. Die Taxifahrer sind nicht alle seriös.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Auf der Lobby-Ebene gibt es im Außenbereich einen Swimmingpool. Es gab aber keine Umkleiden am Pool, nur Toiletten, wobei die für Männer auch noch verschlossen war. Da es auf dem Zimmer keinen Bademantel gab und auch auf Anfrage an der Rezeption keiner gebracht wurde, mußte ich mit dem Handtuch um die Hüfte durch die Hotelhalle zum Pool maschieren. Es gab zum Pool nur diesen einen Weg, keinen diskreten aus dem Treppenhaus des Hotels heraus. Der Pool selbst war recht groß, man konnte ausgiebige Bahnen darin schwimmen. Er war auf einer Seite tief, dort konnte ich nicht stehen und auf der anderen flach. Das Wasser war sportlich-frisch, letztlich eigentlich zu kalt, nicht ganz sauber, es schwammen Partikel auf der Wasseroberfläche. Nach dem Bad im kalten Wasser des Pools und Aufenthalt im kalten Zimmer habe ich mich erkältet und war fast den gesamten Rest der Reise krank. Das Wasser war zudem recht chlorhaltig. Der Pool darf aus mir nicht bekannten Gründen zwischen 19 Uhr und 7 Uhr nicht benutzt werden. Das Hotel hatte keine Sauna, keinen Hammam und keinen Fitnessraum. Ich bin die Promenade entlanggelaufen, was eine notdürftige Alternative, allerdings mit tollem Blick auf die Altstadt war.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im April 2018 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |