- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Zunächst einmal vorneweg: Wir suchten ein Hotel in einem warmen Land, wo wir allenfalls an frischer Luft anderen Menschen begegnen, um uns trotz aller Vorsicht ein wenig von Corona zu erholen und diesen Zweck erfüllte dieses Hotel auf Reunion voll und ganz: nicht zu groß, verteilt auf mehrere Häuser mit je 2 Etagen, aus der Zimmertür hinaustretend steht man gleich an frischer Luft mit Außentreppe, Bar und Restaurant überdacht, auch das leckere Buffet steht an der frischen Luft unter dem Dach. Rezeptionsgebäude auch eher großzügig luftig überdacht gestaltet. Keine langen muffigen Gänge, kein Fahrstuhl. Allgemein netter Eindruck von der Anlage.
Die Zimmer sind groß und in der oberen Etage (das war die bessere Kategorie) mit einem großen Balkon ( dieser mit 2 Stühlen und Tisch) ausgestattet. Die untere Etage hat Terasse ohne irgendeine Abtrennung zur Gartenanlage, wo jeder von draußen reinschauen kann. Sowohl auf Terrasse als auch Balkon fehlt ein Wäscheständer, um die Badesachen aufzuhängen. Wir haben dafür die Balkonbrüstung benutzt. WC ist ein Extraräumchen mit Fenster gewesen. Das Bad besaß eine alte Badewanne zum Duschen, leider kein Fußwaschbecken. Fön und Steckdose und natürlich Handtücher und Shampoo/Duschgel waren vorhanden. Wir hatten einen kleinen Kühlschrank, wo wir zu kühlende Medikamente und eine Flasche Wasser reinstellen konnten, mehr passt nicht rein, das haben wir aber auf den vielen Reisen noch nie anders erlebt. Die restlichen Wasserflaschen haben wir im großen Kleiderschrank deponiert. Wenn man aus dem Zimmer ging, musste man aufpassen, dass die Außentür auch wirklich geschlossen hat. Die Wohnvillas sind aus Holzpanelen.
Nicht jede Bedienung sprach zumindest soweit englisch, dass man ein Bier und ein Wasser bestellen konnte, dafür musste dann ein Kollege geholt werden. Wir hatten HP, die Getränke zum Abendessen und auch von der Poolbar haben wir immer auf die Zimmerrechnung schreiben lassen und bei Abreise alles bezahlt, man musste lediglich für seine Bestellung unterschreiben. Ob jetzt die Karaffe Wasser, die wir beim Abendessen öfters hatten, nun wirklich immer gratis war oder vielleicht nur dann, wenn man eine Flasche Wein bestellt hat, wurde mir aufgrund der Sprachbarriere (wir können kein Französisch) bis zum Ende des Urlaubs nicht sicher erschlossen. Insgesamt war die Abschlussrechnung nicht so hoch wie angenommen. Für eine Flasche Wein haben wir je nach Sorte rund 20 Euro bezahlt. Geschmeckt hat alles. Es gab viel Früchte und abends auch Kuchen oder ein warmes Bananendessert. Leckere Säfte und guter Kaffee, wahlweise auch Cappucino etc. aus dem Automat morgens. Abends immer eine leckere Vorspeisen- und Salatauswahl. Dazu verschiedene Hauptgänge, immer auch Gemüse und ein gutes Fischgericht, aber auch immer mal wieder was leckeres für Nudelfreunde. Pommes und Eis gab es jedoch nicht. Viel kreolische Küche mit exotischen Gewürzen, nicht knoblauchlastig. Wobei wir die exotische Küche und das ferne Klima ein wenig im persönlichen Stoffwechsel gemerkt haben, aber nicht belastend. Sofern man mittags am Hotel Hunger hatte, so konnte man an der Poolbar ein Grillbuffet nutzen für 19 Euro pro Person. Gut war die Essenzeit morgens und abends. Frühstück gab es schon ab 6 Uhr morgens (das ist super für die Ausflüge in die Berge!) Unangenehm an der Gastronomie war folgendes: ein paar Mal, vor allem Richtung Wochende wurde Livemusik angeboten, die allerdings direkt im Hauptrestaurant aufgebaut wurde mit der Folge der entsprechenden Beschallung bis hin zum Tanz am Eingangsbereich zu den Tischen. Da konnten wir uns nicht mehr am Tisch unterhalten. Angenehmer war, wenn ein sachte singender Mensch mit seiner Gitarre gelegentich an der benachbarten Poolbar saß. Zwei oder Dreimal hatten wir leider auch die Sorge, dass spielende Kinder ihren Fußball von der benachbarten Wiese direkt zu den Essentischen zu uns schießen, obwohl die Hotelanlage genügend Platz für Ballspiel bot. Warum man Fußball oder Fangen beim Restaurant machen muss, muss man die speisenden Eltern fragen. Gegen Ende Mai waren mehr und mehr Reisegruppen im Hotel, die dann auch an großen Tischen mit in dem luftigen Hauptrestaurant gespeist haben. Wenn diese Menschen dann scharenweise zum Kaffeeautomat oder zum Buffet stürmten, haben wir erstmal gewartet, bis wieder Platz am Buffet war. Leider war dann gerne mal die karamellisierte Banane leer... Wenn die Reisegruppen länger bis gegen 22 Uhr saßen, gab es das ein- oder andere Geburtstagsständchen und Hoch die Gläser..... Das Hotel bietet auch Möglichkeit für Hochzeit oder Tagung, dafür gibt es auch einen Extra Raum. Die eine Hochzeit, die zu unserer Zeit am Hotel war, hat sich gesittet verhalten und deren Musik war nicht so laut wie befürchtet.
Bis auf die Rezeption kaum englischsprachiges Personal, deutsch gar nicht. Im Zweifelsfall Verständigung mit Händen und Füßen oder einem elektronischen Übersetzer. Im Vorfeld ging das Problem Mücke wegen Dengue wahrscheinlich wegen der Sprache etwas schief: Wir hatten über unser Reisebüro nachfragen lassen, ob wir unser Moskitonetz im Zimmer aufhängen können, da wurde (automatisch übersetzt bzw. englisch) mitgeteilt, dass kein Haken vorhanden ist und uns aber ggf. Personal helfen könnte. Endergebnis war, dass kein Haken da war und uns niemand handwerklich half, wir wollten auch nicht das Zimmer ruinieren. Uns wurde nur angeboten, dass wir den Hoteldirektor sprechen könnten, aber dazu waren wir nach dem langen Flug zu erschöpft. Letztendlich blieb das Moskitonetz unbenutzt und wir haben nur darauf geachtet, die Balkontür immer zu zu lassen und wir haben mit der Klimaanlage und Deet gearbeitet. Insgesamt haben wir aber auch kaum eine Mücke gesehen, vielleicht ist zur Regenzeit das Mückenproblem größer. Poolhandtuchservice ist im Hotel vorhanden, wobei man unnötigerweise wiederholt darauf hingewiesen wird, dass man nur alle 2 Tage sein Handtuch wechslen lassen kann. Relativ regelmäßig beim täglichen Zimmerputzen bekamen wir eine Flasche Wasser hingestellt. Kein Lunchpaket zum Mitnehmen möglich gewesen, sondern nur Verweis auf das Frühstück ab 6 Uhr, was aber für unsere Abfahrt zum Flughafen am Abreisetag zu spät gewesen wäre. Kostenfreier Parkplatz für unser Mietwagen vorhanden und immer Platz gefunden.
Das Hotel liegt an der so genannte Lagune von Reunion, also am Korallenriff, nur mit einem Zaun mit Tor vom schattigen Hain vom Meer getrennt. Rundherum sind ein paar andere Ferienanlagen sowie ein Casino, in genügender Entfernung ist ein Beachclub, deren Laser nachts durch den Himmel leuchtete. Insgesamt eher ruhige Lage am Hotel. Das Hotel hat keine eigenen Liegen am Meeresstrand, sondern nur kostenfreie Poolliegen. Bis auf ein Hotel in La Saline hat aber kein einziges Hotel Liegen am Strand. Ein paar Kilometer weiter oben am Hang läuft die Autobahn, dort ist auch eine Helikopterstation für Rundflüge. Weiter unten an der Küste verläuft eine Küstenstraße, welche auch zu netten Zielen führt. Die kleine blumige Cocktailbar direkt gegenüber vom Hotel am Strand hat sich für uns als Flop herausgestellt, da fanden wir den fruchtigen Rum in der eigenen Hotelpoolbar besser (lecker, kostet 5 Euro). In 10 Minuten konnten wir bis zu einer Art Ortszentrum laufen, wo es einen großen Supermarkt inklusive Geldautomat (draußen) und ein paar Schritte weiter eine Eisbar (ebenfalls outdoor) gab. Kein Hafen in unmittelbarer Nähe, keine Jetskis oder Schnellboote, da ja die Korallen dort geschützt werden müssen. Das Meer am Hotel war allerdings zumindest die ersten Tage so flach, dass wegen der Korallen kaum ein Schwimmen möglich war, ohne Gefahr zu laufen, an eine der Korallenstöcke getrieben zu werden, das wäre nicht gut für die eigene Gesundheit, aber auch nicht gut für die Koralle. Zum Schnorcheln, um die traumhafte Fisch- und Korallenwelt zu sehen, sind wir wenige Kilometer weiter an den Strand vom Nachbarort La Saline gefahren, wo auch das Transparant-Kayak vermietet wird, was aber eine Woche lang wegen des flachen Wassers auch nicht ging. Nach 2 etwas windigen Tagen stieg der Meeresspiegel und wir konnten auch Kayak fahren (besser reservieren! Geht mit und ohne Gide, kostet 20 Euro die Stunde). Jedenfalls braucht man nur mit einer Schwimmbrille ausgestattet ins Wasser gehen bis bauchhoch und ins Wasser gucken, da schwimmen schon die ersten Doktorfische - wie im Aquarium. Schwimmschuhe sind angebracht, da die Korallenstücke, die überall am Strand liegen, aus Kalk sind und am Fuß pieksen. Es ist nicht der mehlfeine Sandstrand wie in der Karibik!
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Es gibt am Hotel zwei Pools, davon einer direkt neben der Poolbar und der andere neben dem Miniclub. Es gibt eine große Wiese mit Tischtennisplatte und ein Volleyballfeld. Massageangebote gibt es, haben wir aber nicht genutzt. Ansonsten ist die Natur Renions das Freizeitangebot. Wir sind mit unserem Mietwagen in 2 Wochen 2500 Kilometer gefahren! Jedoch muss man wissen, dass sowohl Autofahren als auch Wandern auf Reunion durchaus anspruchsvoll ist. Die Berge sind steil, die Kurven eng, die Straßen schmal und die Autobahn führt zwischendurch auch mal mitten durch die Stadt mit Ampeln mit der Folge von regelmäßigem Stop and Go. Dafür erwarten den Autofahrer oben am Vulkan ca. 5 Km Erdpiste mit Schlaglöchern bis zum Parkplatz, die Asphaltpiste endet einfach so.... Wir waren ab 17. Mai auf Reunion und das war klimatisch in Ordnung. Auf der westlichen Inselseite mit der Lagune, wo das Hotel liegt, hat es an der Küste nie geregnet, jedoch wenn man 300 Meter oder mehr ins Landesinnere in die Höhe kommt, so ist es uns passiert, dass wir entgegen der Wettervorhersage pitschnass wurden. Also Wetterfrösche aufgepasst und früh aufgestanden! Abgesehen von der Livemusik und dem Miniclub und einem Billardtisch gab es kein Entertainment oder irgendwelche Sportangebote. Insgesamt haben wir uns so wohlgefühlt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2022 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Beate |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 12 |