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Birgit (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juni 2012 • 1 Woche • Strand
Ruhig gelegen, Zimmer hinten raus: Naja.
3,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das "Li Graniti" ist für sardische Verhältnisse ein mittelgroßes Hotel. Es wirkt sauber und gepflegt. Die angeblich 4 Sterne gründen allerdings offenbar nur darin, dass man im Hotel "Spa-Anwendungen" buchen kann. Wir haben nicht erlebt, dass jemand das in Anspruch genommen hätte, was uns bei den saftigen Preisen nicht wundert. Wir hatten Halbpension gebucht, man hätte aber auch nur Übernachtung/Frühstück wählen können. Im Hotel sind überwiegend Nicht-Italiener untergebracht; viele Deutsche, ein paar Franzosen und britische Reisegruppen. Die Gruppen bestanden überwiegend aus Rentnern, ansonsten waren auch jüngere Paare und Familien mit Kindern da. Es gibt auf Sardinien charmantere Unterkünfte als das Graniti, wo man ausschließlich in Meerblick-Zimmern untergebracht wird. Wenn es den Spa-Bereich nicht gäbe, wäre es keinesfalls ein 4-Sterne-Hotel. Mein Handy hatte vollen Empfang und es gab kostenloses WLAN im Aufenthaltsbereich. Dass Sardinien kein Billig-Reiseland ist, dürfte bekannt sein; v.a. das Essengehen schlägt kräftig zu Buche. Wir haben diesmal deswegen in allen Hotels Halbpension gebucht und sind damit gut gefahren. Wenn man im Restaurant jeden Abend 4 Gänge bestellen würde, käme das viel teurer. Nochmal zu den Stränden: Ich glaube, dass Sardinien mit Abstand die schönsten Strände Europas hat. Es wäre also eine Schande, jeden Tag am gleichen zu bleiben; man sollte unbedingt die Küste entlangfahren und sich jeden Tag woanders niederlassen. Lohnenswert ist auch eine Fahrt zum Capo Testa (tolle Landschaft) und zum Capo D`Orso (herrlicher Blick). Aber es ist auch schön, einfach mal ins Inselinnere zu fahren. Die Straßen sind gut ausgebaut und es herrscht (außer vielleicht in der absoluten Hauptsaison) wenig Verkehr. Je bergiger allerdings die Gegend, umso enger natürlich die Kurven...!


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Die Zimmer sind nicht mehr ganz neu, aber ordentlich. Wir fanden die Zimmergröße ausreichend, wenn auch zwischen Bett und Schrank so wenig Platz war, dass man die Schranktüren gar nicht ganz öffnen konnte. Jedes Zimmer hat Doppelbett, Tisch und Stuhl, Kleiderschrank, Balkon, Klimaanlage, Kühlschrank (unterm Tisch!) und ein Bad, leider ohne Fenster. Ordentliches Durchlüften war somit nicht möglich. Was uns gefehlt hat (immehin soll das Hotel 4 Sterne haben): Es gab keinen eigenen Safe im Zimmer und auf dem Balkon keinen Wäscheständer o.ä. Man musste die Badesachen etc. immer über das Balkongeländer oder die Balkonmöbel drapieren. Wir hatten kein Meerblick-, sondern ein Standardzimmer gebucht. Deshalb ging unser Zimmer nach hinten raus Richtung Berg. Durch die starke Hanglage hat man auch im 2. Stock das Gefühl, man wäre in einem muffigen Keller; man schaut in ein Gebüsch. Das wurmte uns am Anfang schon sehr, gerade weil der Blick vorne raus ja so schön ist. Mit der Zeit genossen wir aber die absolute Ruhe: Man kann die ganze Nacht die Balkontüre offen lassen, ist völlig uneinsehbar und muss nicht bis in die Nacht dem Alleinunterhalter zuhören. Die direkt am Pool und (wirklich schlimm) an der Restaurantterrasse untergebrachten Leute mussten eigentlich immer alles zumachen, sonst hätte ihnen jeder aufs Bett gucken können.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Am ersten Abend waren wir (nachdem wir vorher in zwei anderen Hotels waren und dort gigantische Buffets vorgefunden hatten) ein bisschen enttäuscht: Lediglich die Vorspeisen sind vom Buffet, der "Primo" (meist 2 verschiedene Nudelgerichte oder Risotto), der Hauptgang und das Dessert wurden serviert. Im Lauf der Woche merkten wir aber, dass das Essen so ordentlich und vielseitig ist und die Portionen so ausreichend, dass auch Gäste mit großem Hunger (mein Mann...) immer satt wurden. Zumal man sich ja von den leckeren Antipasti jederzeit nachholen darf. Es wird typisch sardische Küche serviert - wir konnten vom schwarzen Tintenfisch-Reis bis zum sardischen Spanferkel alles einmal durchprobieren. Einmal pro Woche wird ein "sardischer Abend" veranstaltet; da kleidet sich das Personal entsprechend und führt sogar ein kleines Tänzchen auf - wir fanden`s nett. Was uns nicht so gefallen hat, war die Enge des Restaurants: Wir saßen sehr ungünstig hinten an der Wand und mussten unsere Sitznachbarn am Nebentisch bitten, aufzustehen, wenn wir zum Buffet wollten. Da die Fenster geschlossen blieben, die Klimaanlage aber offenbar etwas überfordert war, herrschte eine ziemlich stickige Hitze. Das Schild am Restauranteingang, dass Herren zum Abendessen in langer Hose erscheinen müssen, ist übrigens ernstzunehmen: Wir haben mehrfach mitbekommen, dass Männer in Bermudas oder Shorts freundlich-diskret weggeschickt wurden, um sich umzuziehen. Manchen muss man`s halt nochmal persönlich sagen...! Das Frühstück war für italienische Verhältnisse sehr ordentlich. Es gab sogar Müsli und täglich Rühreier. Was wir sowohl morgens als auch beim Abendessen vermisst haben, war frisches Obst. Einfach mal ein Apfel oder ein Pfirsich hätte uns schon gereicht; es gab aber nur dieses gezuckerte Dosenobst. Die Getränke im Restaurant sind ganz schön teuer: Die Flasche Wasser kostet 3 und der Wein 15 (!) Euro.


    Service
  • Eher gut
  • Die Dame an der Rezeption sprach hervorragend Englisch. Deutschkenntnisse darf man in Sardinien nicht erwarten. Den Empfang selbst empfanden wir als eher sachlich. Wobei man der Rezeptionistin zugute halten muss, dass sie (auf meine Frage nach vegetarischem Essen hin) sofort unaufgefordert im Restaurant Bescheid gesagt hat und ich jeden Abend extra gefragt wurde, ob ich ein Alternativ-Essen möchte. Im Restaurant gibt es einen Chef-Kellner, der bestens Englisch, Deutsch, Französisch und natürlich Italienisch spricht - und sich vorbildlich um alles kümmert. Der Mann hatte stets den totalen Überblick, wo ein Teller oder eine Gabel fehlte, wo jemand noch kein Getränk hatte oder ein Kinderstuhl benötigt wird. Er organisiert auch die Erfüllung von Sonderwünschen jeder Art - "geht nicht gibt`s nicht!" war offenbar sein Motto! Die tägliche Zimmerreinigung war flink und ordentlich. Die Handtücher werden nur dann ausgetauscht, wenn man sie auf den Boden wirft, was wir aus Umweltgründen sehr befürworten.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt ca. 4-5 km von Baja Sardinia entfernt, wo es einen großen Spar-Supermarkt, einige Restaurants, Eisdielen und Souvenirläden gibt. Man braucht also schon einen fahrbaren Untersatz, um dorthin zu kommen. Würden wir aber für einen Sardinien-Urlaub ohnehin unbedingt raten! Nach Olbia-Stadt sind es 30km, der Flughafen liegt nochmal knapp 10km weiter südlich.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Den Pool mit schöner Aussicht haben wir nicht genutzt, da wir lieber die vielen schönen Strände der Umgebung abgegrast sind. Für Leute mit kleinen Kindern oder wenn mal ein starker Wind bläst, ist der Pool aber bestimmt recht schön. Animation etc. haben wir nicht genutzt; wir sind froh wenn wir unsere Ruhe haben. Uns wäre auch lieber gewesen, wenn das Hotel auf den abendlichen Alleinunterhalter auf der Terrasse verzichten würde. Man sitzt dort so schön; der Blick auf den Golf von Arzachena ist auch abends so herrlich - da störte der keyboardbegleitete Gesang eher. Zu den Stränden der Umgebung kann man nur eins sagen: Traumhaft. Sowohl in Richtung Norden (Cannigione/Palau) als auch südwärts (die Costa Smeralda entlang) ist eine Bucht schöner als die andere. Einen eigenen Hotelstrand gibt es nicht und der Stadtstrand von Baja Sardinia ist nicht so toll (v.a. voll), aber es gibt im Umkreis von 10-20km so herrliche Strände, dass man wirklich jeden Tag woanders hin sollte. Dabei ist zu beachten: Je näher man am Wasser parken kann, umso voller ist der Strand. Die Parkplätze direkt an den Stränden sind immer kostenpflichtig (1,50 bis 2 Euro pro Stunde!), man kann aber immer ein Stück weiter weg an der Straße parken - da kostet`s nichts, und ein paar Minuten Fußweg schaden doch wirklich nicht.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Juni 2012
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Birgit
    Alter:41-45
    Bewertungen:5