Hotel Locanda Correr

Selbst wenn man Venedig kennt und - wie ich - schon des Öfteren dort war und um den manchmal etwas morbiden äußeren Zustand der Häuser Bescheid weiß, erlebt hier eine Überraschung: das Hotel befindet sich in einer Sackgasse, die vom Haupthaus (Hotel Castello, bei dem man auch eincheckt und frühstückt!) abgeht und eher klein, dunkel und schäbig wirkt. Nach ein paar Metern findet man über einer schweren Haustüre eine ziemlich vergilbte und erneuerungsbedürftige Lampe mit der Aufschrift des Hotelnamens und einem DIN-A-4-Papier in einer Hülle, wo man sich anzumelden hat (was übrigens absolut problemlos ging - nur mancher Mitarbeiter an der Rezeption tat sich schwer mit Fremdsprachen!). Nachdem wir den (Haustür- und Zimmer)-Schlüssel bekommen haben, gingen wir eine rote, steile, etwas ausgetretene Stiege hinauf und man ist im Eingangsbereich/Foyer des Hotels: das prachtvolle venezianische Ambiente eines noblen Hauses aus vergangenen Jahrhunderten, sauber, gepflegt, entsprechend eingerichtet - wie auf dem Foto zu sehen. Von dort aus gehen die 4 Zimmer ab. Unser Zimmer ging - absolut ruhig über den Dächern von Venedig - in den Hinterhof; wir konnten nachts mit offenem Fenster schlafen, wenn einen die nahen Kirchenglocken nicht stören. Das Zimmer ist zwar nicht übermäßig groß (ein 3. Bett war auch noch vorhanden), aber mit allem Notwendigem (einschl. Safe) ausgestattet, was in dieser 3-Sterne-Kategorie in Italien erwartbar ist, kostenloses W-LAN inklusive. Lediglich ausländische Fernsehprogramme waren nicht empfangbar. Das Bad ist relativ klein mit insgesamt wenig Ablageplatz - auch dadurch bedingt, dass man auf das Bidet nicht verzichtet hat. Es war alles schon etwas älter und gebraucht, aber auch in der täglichen Reinigung absolut sauber und gut in Schuss. Seife, Fön etc. steht zur Verfügung. Das Frühstück wird - wie bereits erwähnt - im Hotel Castello eingenommen. Der Essensbereich ist nicht sonderlich groß für die potentielle Anzahl der Gäste, so dass es mitunter zu Wartezeiten kommen kann. Das Frühstücksbüffet selber ist eher italienisch-karg, bietet aber dennoch eine gewisse Auswahl, vor allem an Kaffeespezialitäten. Einen Blick (und natürlich einen Drink) ist die Dachterassenbar wert - die Plätz dort sind allerdings an einem lauschigen Spätsommerabend sehr begehrt. Alles in allem: ein lohnenswertes Hotel in Venedig mit guten Einkaufs- und Restaurantmöglichkeiten in der Nähe, welches seinen Charme erst nach Betreten entfaltet. Übrigens: Die nächste Vaporettoanlegestelle ist nur 5 Minuten entfernt.

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