Hotel Maraschina

Die Lage des Hotels ist hier falsch angegeben. Es liegt an der Seestraße zwischen Peschiera und Sirmione noch in Venetien, quasi als letztes Haus vor der Lombardei. Zu beiden Orten sind es etwa 5 Minuten mit dem Auto. Das Haus liegt direkt am See, wo es zwar keine Promenade aber einen kleinen "Strand" gibt. Das Haus verfügt über einen Parkplatz. Es ist sicher kein Romantikhotel. Wir haben es als Ausgangspunkt für Autofahrten durch die tolle Umgebung genutzt und waren sehr zufrieden. Einige der Zimmer verfügen über Balkone. Es gibt einen Aufzug. Das Haus ist gewiss nicht neu und auch nicht luxuriös, man muss aber auch im Auge haben, dass es sich um ein 3-Sterne-Hotel handelt. Es lebt von der Freundlichkeit und Herzlichkeit des Personals. Eventuell versteht nicht jeder den Humor des Chefs. Der Restaurantraum wird nach dem Abendessen geschlossen. Zwar gibt es im Foyer einige Sitzplätze, aber gut in Ruhe sitzt man hier nicht, wenn es zum Aufenthalt draußen nicht die richtige Jahreszeit ist.

Wir hatten Standardzimmer zur Straße gebucht. Bei Ankunft konnten wir diese zunächst besichtigen. Das Einzelzimmer war klein und in der Anordnung unpraktisch. Das Doppelzimmer war ok in Größe und Schnitt, allerdings war hier der WC-Sitz schief montiert. Daher haben wir uns für das Angebot eines Upgrades auf Zimmer zum See mit Balkon entschieden und einen Aufpreis gezahlt (308 und 310). Die Zimmer verfügen über WLAN (schnell und kostenlos), einen Flachbild-TV in guter Größe mit mehreren deutschsprachigen Programmen, darunter leider weder ARD oder ZDF noch Dritte. Die Betten sind landestypisch mit einem Laken und Wolldecke bezogen. Die Matratzen waren gut. Es gibt ausreichend Stromanschlüsse. Allerdings wäre mein Zimmer (310) als Doppelzimmer schlecht, da das Doppelbett in einer Nische steht, über nur einen Nachttisch verfügt und die Steckdose und das Leselicht sich in Bettmitte befinden. Die Bäder sind funktional ausgestattet und bieten auch Tissues. Die Armaturen funktionieren gut, Der Duschkopf war nicht verkalkt und auch der Abfluss funktionierte sehr gut. Die Beleuchtung des Spiegels ebenfalls. Die Zimmer werden zentral über eine Klimaanlage geheizt, bei der sich nur die Menge des Luftstroms regeln lässt. Uns war es zu kühl in der Nacht.

Das Frühstücksangebot ist für ein 3-Sterne-Haus in Italien außergewöhnlich. Es gibt rohen und gekochten Schinken, Salami und eine Sorte Käse. Außerdem zwei Sorten Yoghurt, Obst und Tomaten sowie gekochte Eier. Beim diversen süßen Gebäck finden sich auch hausgemachte Varianten. Neben Brötchen gibt es auch geschnittenes Graubrot. Wichtig: Es gibt guten Kaffee, wobei nur der Chef die Kaffeemaschine bedient und die Sorte Americano nicht aus den Bohnen frisch zubereitet wird, also Caffe oder Caffe lungo wählen! Bei den diversen Säften ist der Grapefruitsaft der beste. Jeweils beim Frühstück erhält man das Angebot zum Abendessen. Standard ist immer ein gemischter Salat als Vorspeise. Dann stehen Nudelgerichte oder eine Suppe zur Auswahl als erster Gang und mehrere Optionen für ein Hauptgericht. Auch hier bietet der Chef aber Abweichungen nach Bedarf und Wunsch an. Wir waren zufrieden auch mit den Hauptgerichten, die aber alle etwas Salz vertrugen. Eher schwach waren Wiener Schnitzel und Hähnchenstreifen in Curysoße, besser das Huhn aus dem Ofen und das Schwein in pikanter Soße. Die Nudeln waren immer super. Unter den Suppen war die Kürbissuppe fad, die Tomatensuppe aber sehr gut. Zum Abschluss gibt es ein Dessert, in unserem Fall zwei mal Eis und zwei mal Tiramisu. Der Rotwein hat nicht so überzeugt. Als Hauswein gibt es Valpolicella aus dem großen Kunststoffgefäß. Später wurde auch Flaschenwein angeboten, auch dabei handelte es sich aber um ganz jungen und eher dünnen Wein. Den Wein kann man schon trinken, aber es fehlt der Genuß. Gut gefallen haben mir die Wein- und Wassergläser. Das Abendessen beginnt einheitlich um 19 Uhr.

Wir wurden extrem freundlich bedient. Der Chef bot stets Änderungen des Abendessens nach Wunsch an und fragte regelmäßig nach unserer Zufriedenheit. Besonders herzlich war der Umgang mit dem nicht angekündigten Geburtstag meiner Mutter. Wir fanden den Frühstückstisch mit Kerze geschmückt vor. Außerdem erwartete uns eine Himbeertorte mit Kerze und ein dekoriertes Alpenveilchen. Dann wurde uns auch noch Sekt gebracht.

Mit der guten Bewertung ist nicht gemeint, dass das Hotel schön liege. Die Lage ist außerhalb der Ortschaften mit der Verbindungsstraße vorne und dem See hinten, wobei es hier keine Seepromenade gibt. Das Haus ist aber für Autofahrer sehr bequem erreichbar und daher guter Ausgangspunkt auch für Ausflüge.

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