Hotel Melia Varadero

Das Hotel gehört zu recht zu den High End Hotels in Varadero auf Kuba. Man muss sich aber vom gewohnten europäischen Standard verabschieden. Die Poolanlage ist groß, der Strand sauber und schön. Für Paare und Familien geeignet.

Wir hatten bei unserer Buchung bewusst ein Zimmer in den oberen Etagen gewählt mit Strandausblick. Es gibt auch die Möglichkeit sich in die oberste Etage einzubuchen 'The Level' und gegen einen Aufpreis hier exklusive Vorteile zu genießen (z.B. kostenfreies WLAN, eigener Strandbereich, eigenem Check-In, großzügigere Essenszeiten und kostenlosem Zimmerservice). Das haben wir aber nicht gemacht. Wir bekamen also ein Zimmer in der vierten Etage. Meerblick hatte es genau genommen tatsächlich, aber nun wirklich nicht den Besten. Nachdem ich einige Fotos der Zimmer im Vorfeld (bei der Recherche des Hotels) gesehen hatte, traf mich beim Betreten des Zimmers der Schlag. Es war alt und unrenoviert, die Möbel waren nicht nur alt und teilweise beschädigt, sondern die Sauberkeit lies auch zu wünschen übrig. Dass wir uns von unserem europäischen Standard verabschieden müssen, war uns ja klar, aber für den Preis und den Ruf des Hotels hatten wir echt mehr erwartet und den von uns gezahlten Reisepreis schon als Wucher angesehen. Wir waren so müde von der Fahrt, dass wir fürs Erste einfach diverse Augen zugedrückt und uns schlafen gelegt haben. Von Haaren und Flecken auf der Bettwäsche und dem unbequemen Bett möchte ich gar nicht im Detail berichten. Das Badezimmer hat auch wirklich keine Urlaubsstimmung aufkommen lassen und der Gesamteindruck war nur mit den Worten "ernüchternd" und "enttäuschend" zu beschreiben. Am nächsten Tag stand das erste Treffen mit der Reiseleitung an, welches wir uns direkt zum Anlass nahmen, unsere Enttäuschung kundzutun. An dieser Stelle ein großes Lob an die Reiseleitung von Neckermannreisen. Sie hat unsere Kritik sehr ernst genommen und ist direkt zum Check-In gegangen und hat uns ein Alternativ-Zimmer vorgeschlagen. Wir konnten uns dieses Zimmer in Ruhe ansehen und dann abwägen: Ein unrenoviertes, altes Zimmer mit mäßig tollem Meerblick, aber dafür in der ruhiger gelegenen vierten Etage oder aber ein renoviertes, deutlich größeres und moderneres Zimmer mit bestem Blick auf die Poolanlage und das dahinter befindliche Meer und einer wunderbar großen Terrasse, aber dafür in der zweiten Etage gelegen. Die Entscheidung fiel uns ganz und gar nicht schwer. Das Bett war ähnlich wie ein Boxspringbett, das Bad war modern mit Regenschauerdusche und die Terrasse lies sogar bei Bedarf ein richtiges Sonnenbaden zu (inklusive Liegestuhl). Die Sauberkeit war besser, aber immer noch wirklich ausbaufähig. Die Duscharmaturen waren sehr verkalkt und der Strahl bei kaltem Wasser gut, bei warmen sehr lasch. Aber das haben wir dann gerne in Kauf genommen. Insgesamt hätte das Hotel einen tausend Mal besseren Eindruck bei uns gemacht, wenn es uns direkt dieses schöne Zimmer gegeben hätte. Für junge Leute, die es modern mögen, genau das Richtige. Wenn draußen mal abends was los war, hat man das durchaus gehört, aber in der Regel war spätestens um 23 Uhr Ende damit, sodass man immer noch gut schlafen konnte. Beide Zimmer hatten übrigens eine (recht laute) Klimaanlage, eine Mini-Bar, die täglich mit zwei Bier, einer Cola, einer Orangenlimo und einer Zitronenlimo aufgefüllt wurde. Außerdem gab es täglich eine große Wasserflasche.

Das All-Inclusive-Buffet hatte meist täglich das gleiche zu bieten. An manchen Stellen gab es jedoch von Tag zu Tag etwas Variation. Wobei man hier wirklich für jeden Geschmack was hatte. Es gab eine große Auswahl an Salaten und Meeresfrüchten, internationale Küche und man konnte sich sogar hier und da etwas frisch zubereiten lassen wie z.B. morgens ein Rührei oder Omelette, abends eine Nudelpfanne nach Belieben oder Fleisch- und Fischgerichte. Morgens konnte man sich Smoothies frisch machen lassen, abends gab es einen Schokobrunnen und darüber hinaus gab es ein sehr vielfältiges Nachspeisenbuffet (Kuchen, Früchte, Eis...). Nachteilig empfanden wir allerdings, dass die Speisen am Buffet in der Regel maximal lauwarm waren, egal ob man direkt zu Beginn, zwischendrin oder gegen Ende dort war. Die Essenszeiten waren ausreichend, nicht zu knapp und nicht zu großzügig. Es gab auch eine Cafeteria mit einer kleinen Auswahl an Speisen, die man zu jederzeit (auch außerhalb der Essenzeiten) bekommen konnte. Wobei hier von Tag zu Tag auch Qualitätsunterschiede zu verzeichnen war - scheinbar bereitet jeder Koch die Pizza anders zu. Man hat täglich die Möglichkeit sich einen Platz in einem von vier Fachrestaurant zu reservieren. Hier herrscht übrigens ein Dresscode: Frauen sollten im Kleid kommen, Männer mit langer Hose, schicken Schuhen und einem Hemd. Hier hat man aus einer kleinen Anzahl an Vorspeise, Hauptgerichten und Nachspeisen die Wahl und bekommt dieses recht edel serviert. Geschmacklich ist es nicht unbedingt besser als im Buffetrestaurant und groß was anderes erhält man hier auch nicht. Schon gar nicht qualitativ. Aber es ist ein besonderes Erlebnis wenn z.B. im Fuerteventura jemand live die Geige spielt und einer Piano spielt, die Atmosphäre ist schon klasse und man kommt sich gehoben vor. Gourmets werden aber weder im Buffetrestaurant, noch im a-la-carte-Restaurant auf ihre Kosten kommen. Gut fanden wir, dass es sowohl eine Poolbar und eine Saftbar in der Pool-Area gab als auch eine separate Bar am Strand, sodass man nicht extra zurücklaufen musste um einen Drink zu holen.

Der Service am Empfang schon sehr angenehm. Alle waren freundlich und man konnte sich problemlos direkt in der Lobby Euro in CUC (und auch zurück) tauschen. Das Zimmermädchen war freundlich und auch die Kellner und Kellnerinnen. Hier merkte man jedoch schnell, dass nur oberflächlicher Smalltalk möglich war. Sobald man mal eine Frage stellte (ich wollte wissen, wie die niedlichen Echsen heißen, die überall draußen rumlaufen), bekam man nur eine gestammelte Antwort, die meist auch nur auf spanisch war. Mehr als "Hello, how are you" oder "Where are you from" ist leider nicht drin, was wirklich schade war, da man gerne mal das ein oder andere Gespräch geführt hätte und dies wohl in einem großen internationalen Hotel auch auf englisch möglich sein sollte. An der Rezeption allerdings sprachen alle gutes Englisch, da kann man nichts sagen. Poolhandtücher konnte man sich leihen und jederzeit austauschen lassen (blau für "normale" Gäste und gelb für "The Level"-Gäste. Bedient wurde man meistens schnell. Internetkarten konnte man sich für 1 CUC/Stunde kaufen und mit Glück sogar auf dem Zimmer nutzen, sofern ein Spot in der Nähe des Zimmers ist. Es gab einen Fitness-Raum. Dieser hatte zwar relativ alte Geräte, aber immerhin. Man konnte seine Souvenirs direkt im Hotel kaufen, draußen gab es diverse Stände dafür und es gab ebenfalls einen kleinen Supermarkt im Hotel mit dem Nötigsten. Sinnvoller war es aber kurz nach nebenan in die Mall zu gehen, hier waren die Preise deutlich angenehmer und die Auswahl (meist) größer. Es gibt auch einen Beauty-Salon im Hotel, in dem man sich zum Friseur- oder Massagenbesuch einbuchen kann (Aufpreis natürlich für normale Gäste, Ermäßigungen für The Level). Man kommt zwar dann in den Genuss einer Massage vor der direkten Kulisse des Ozeans, aber so wirklich entspannend und wohltuend war die Massage nun wirklich nicht. Am Pool und auch am Strand gab es aber ausreichend Liegen (in Sonne und Schatten). Nur wenige exklusive Plätze konnte man kostenpflichtig buchen, der Rest war immer inklusive.

Vom Flughafen Varadero war die Busfahrt ca. 30 Minuten lang. Das Hotel liegt umgeben von anderen Hotelanlagen in bester Strandlage. Der Strand ist exklusiv für Hotelgäste und es sind ausreichend Liegestühle für diese vorhanden. Die Poolanlage ist auch einen Besuch wert und lädt zum Verweilen ein. Direkt nebenan vom Hotel liegt das größte Einkaufszentrum der Region "Plaza Las Americas" mit diversen Souvenirgeschäften, einem kleinen (zu Engpässen neigendem) Supermarkt und Kleidungsgeschäften sowie Restaurants, Bankautomaten und Zigarrengeschäften. Der Hop-on-Hop-off-Bus hält regelmäßig in unmittelbarer Nähe, sodass man schnell in Varadero direkt oder in Matanzas ist.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gaben ein wöchentlich wechselndes Showprogramm abends. Dieses konnte man sich gut mal ansehen und bekam auch wirklich eine gute Gesangs- und Tanzgruppe zu sehen. Die Tänzer und Tänzerinnen waren sehr begabt und die Programme waren thematisch sehr durchdacht. Leider gab es darüber hinaus nicht noch eine andere Art der Unterhaltungsshow wie z.B. eine Zaubershow oder Akrobatik. Animation gab es haupstächlich in der Pool Area, z.B. Yoga, Tanzstunden, Wasseraerobic, Wasserball-Turniere oder andere Wettkämpfe, bei denen sogar eine Flasche Rum verlost wurde. Darüber hinaus gab es auch Fußball und Tanzen am Strand direkt. Die Animateure waren sehr sympathisch und haben ihren Job gut gemacht.